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0915 - Murcons Vermächtnis

Titel: 0915 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Burg!"
    „Welcher Burg?"
    „Wie nennt ihr diese Welt, in der ihr lebt?" erkundigte sich Pankha-Skrin.
    „Es ist die Welt der Gottheit Kukelstuuhr. Sie bedarf keines anderen Namens."
    „Nun, diese Welt gehörte einst dem mächtigen Murcon. Er verlor sie an eine Horde von Freibeutern, deren Nachfahren die heutigen Zaphooren sind. Auch ihr stammt von den Freibeutern ab!"
    Awustor hielt nicht viel von den Aussagen des Loowers.
    „Du hast Gedanken, die noch viel verschrobener sind als die der Menschen, die wir sonst in diesen Bereichen fangen, um sie der Gottheit zu opfern", tadelte er. „Jedermann weiß, daß die Gottheit Kukelstuuhr aus der Urmacht hervorging. Kukelstuuhr schuf diese Welt und ihre Bewohner: uns, die Weißhäutigen, die der Gottheit dienen durften, und die andern, die als Opfer für Kukelstuuhr gedacht sind. Einen Eigentümer dieser Welt außer der Gottheit selbst hat es nie gegeben."
    Pankha-Skrin erkannte, daß es ihm nicht gelingen werde, Awustor die wahre Geschichte Murcons und seiner Burg näherzubringen.
    „Dann sage mir also", forderte er den Halbblinden auf, „was das Murcon ist, von dem du vorhin sprachst."
    „Das Murcon ist der Eingang zur heiligen Kammer Kukelstuuhrs", antwortete Awustor feierlich. „Kein Mensch hat den Eingang jemals betreten, und Menschenaugen haben das Innere der Kammer noch nie zu sehen bekommen. Die Gottheit hält sich in der Kammer auf. Nur zur Zeit der Opferfeier kommt sie hervor."
    „Warum nennt ihr den Eingang das Murcon?" wollte der Quellmeister wissen.
    „Er hieß schon immer so°, lautete die Antwort des Halbblinden. „Der Mensch soll nicht zu ergründen versuchen, was schon seit ewigen Zeiten vorgeschrieben ist."
     
    *
     
    Pankha-Skrin bemerkte, daß auch die Blaßhäutigen sich an den Verlauf des Hauptstollens hielten und den Zweiggängen keinerlei Beachtung schenkten. Er erfuhr aus ihren Gesprächen, daß sie aufs Geratewohl unterwegs gewesen waren, um zu sehen, ob sich womöglich brauchbare Opfer in ihren Bereich verirrt hätten. Als sie den Loower und seinen Begleiter bemerkten, hatten sie sich auf die Lauer gelegt, um die beiden abzufangen. Die Quergänge dienten den Kukelstuuhr-Dienern als Verstecke, wenn sie auf Opferjagd waren, aber sie hatten keine Ahnung, wohin die Gänge führten, und schienen eine gewisse Scheu vor ihnen zu haben.
    Der Quellmeister fragte sich, was aus dem humpelnden Tantha geworden sein mochte. Die Blaßhäutigen waren sich dessen bewußt, daß es ursprünglich zwei Opfer gewesen waren, die sie hatten fangen wollen. Sie veranstalteten jedoch weder eine Suche nach dem Humpelnden, noch äußerten sie in ihren Gesprächen Vermutungen darüber, wohin er verschwunden sein könne.
    Das Rätsel wurde schließlich auf höchst beeindruckende Weise gelöst. Der Trupp der Kukelstuuhr-Priester mit dem Gefangenen in der Mitte hatte soeben eine Steilung des Ganges erklommen und sah nun eine längere, abschüssige Strecke vor sich. Am höchsten Punkt weitete sich der Stollen und bildete eine Art langgestreckter Halle; deren Boden sich nach den beiden Ausgängen zu neigte.
    Die Vorhut der Blaßhäutigen näherte sich dem jenseitigen Ausgang, da war plötzlich ein hohles Fauchen zu hören, das von nirgendwoher und überall kam und ungemein gespenstisch klang. Die Blaßhäutigen fuhren erschreckt auf und sahen sich um.
    „Der Geist ...!" schrie jemand.
    Im selben Augenblick gellte ein schrilles, kreischendes Lachen durch die Halle, wurde von den glatten Wänden reflektiert und mischte sich mit dem eigenen Echo zu einem infernalischen Gezeter.
    „Es ist der Geist!" schrien die Blaßhäutigen voller Angst.
    Die, die dem Ausgang am nächsten waren, stoben in panischer Angst davon. Awustor und die Bewacher des Gefangenen zögerten noch. Da verstummte das gellende Gelächter, und an seiner Stelle war eine dröhnende Stimme zu hören: „Nun zittert, ihr armseligen Götzendiener. Denn der mächtige Geist Arqualov ist erschienen, um sich an eurer Erbärmlichkeit zu laben, und das widerliche Monstrum, das ihr als Gottheit verehrt, liegt hilflos in seiner stinkenden Kammer und kann euch nicht beschützen!"
    Das Lachen begann von neuem, und nun gingen auch den restlichen Blaßhäutigen die Nerven durch.
    „Fort von hier!" schrie Awustor.
    Er gab dem Quellmeister einen Stoß. Er hatte nicht die Absicht, den Gefangenen zurückzulassen, aber er, wollte, daß dieser sich aus eigener Kraft bewege. Die Kukelstuuhr-Priester, von panischer Angst

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