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0920 - Mandragoros Alptraum

0920 - Mandragoros Alptraum

Titel: 0920 - Mandragoros Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hin, aber sie war zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um das Phänomen würdigen zu können.
    »Mein Gott«, flüsterte der Mann und bekreuzigte sich. »Das ist ja unfaßbar. Ich – ich kann es nicht glauben. Ich komme da nicht mehr mit, verflucht!«
    Die Pflanze wuchs weiter und drehte sich dabei. Sie nahm an Länge zu, und noch konnte sie waagerecht in den Raum hineinstoßen, bis das Gewicht der eigenen Blätter sie nach unten drückte.
    Erklärungen konnte das Ehepaar Marcas nicht geben. Beide nahmen es schicksalsergeben hin und sahen, ebenso wie Ludmilla, zu, wie sich die Pflanze wieder senkte. Mit der blättrigen Spitze zuerst beugte sie sich dem Boden entgegen und glitt parallel zur Wand nach unten. Sehr schnell erreichte sie den Boden, wo sie auch nicht mehr liegenblieb, sondern ihre Wanderung darüber hinweg fortsetzte und den Küchenboden als Unterlage nahm. Es sah so aus, als hätte sie ein Ziel, und es stimmte auch, denn nach wenigen Sekunden schon hatte sie sich mit der aus dem Boden wachsenden Pflanze getroffen und sich mit ihr verbunden.
    Jetzt lag zwischen den Menschen ein grünes, leicht ölig schimmerndes und mit Blättern bestücktes Band, das sich in der folgenden Zeit nicht bewegte.
    Pepe ging zu seinem Platz zurück, wobei er allerdings einen kleinen Bogen schlug. Auf keinen Fall wollte er die Pflanze mit seinem Fuß berühren. Aber er ließ sie nicht aus den Augen. Dann ließ er sich auf seinem Stuhl nieder.
    Die drei warteten.
    Vicenca hatte wieder die Hände gefaltet. Ihre Lippen bewegten sich zitternd. Sie sprach leise Worte, es hörte sich an wie ein Gebet, weil es so monoton klang.
    Etwa eine Minute war verstrichen, als sich wieder etwas tat. Es begann mit einem Zucken der Pflanzen. Durch sie lief ein regelrechtes Zittern, das sich auch auf die Blätter übertrug, und diese Bewegung glich einem Signal.
    Plötzlich fing die Pflanze an, sich zu vermehren. Aus den beiden Hauptsträngen lösten sich kleine ab, die ebenfalls wuchsen und dabei über den Boden krochen.
    Fünf, sechs, sieben dünne Fäden bewegten sich über den Fußboden. Langsam, lautlos, und trotzdem kam es den Zuschauern schnell vor.
    Sie wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Keiner stand auf, nur Pepe traute sich. Er hob für einen Moment die Beine an, als ein Pflanzenarm zu nahe an ihn herankam. Er wollte auf keinen Fall von ihm umschlungen werden.
    Die dünne Liane glitt an ihm vorbei. Andere hatten ihre entsprechenden Wege gefunden, und einem Abkömmling war es sogar gelungen, sich um ein Tischbein zu wickeln. Er glitt daran hoch. Pepe glaubte sogar, ein leises Schaben zu hören, aber da konnte er sich auch geirrt haben.
    Die Pflanze erreichte mit ihrem vorderen Ende die Tischkante.
    Auch dort stoppte der Wuchs nicht, denn sie glitt über die Kante hinweg und fand ihren Weg über den Tisch. Sie zielte genau auf Vicenca, die den Kopf gesenkt hatte, als wollte sie den Weg verfolgen, wobei sie sich der Gefahr nicht bewußt war, im Gegensatz zu Pepe, der seine Frau mit zischender Stimme ansprach. »He, gib acht!«
    Vicenca rührte sich nicht.
    Die Pflanze kroch weiter. Nicht geradeaus, sondern in Schlangenlinien näherte sie sich dem Ziel. An ihrer Außenseite saßen winzige Knoten oder Knospen. Es war durchaus möglich, daß dort plötzlich kleine Blätter hervorsprossen.
    »Vicenca!«
    Jetzt hörte sie, schaute aber ihren Mann an.
    Pepe deutete auf den Tisch. »Da, verdammt! Siehst du das denn nicht?«
    Sie schaute hin. Ihre Mundwinkel zuckten dabei. Dann nahm sie die Hände, die bisher auf der Tischplatte gelegen hatten, zur Seite, so daß die Pflanze an ihnen vorbeigleiten mußte, was sie auch tat.
    Sie erreichte die Tischkante und war wieder nicht weit von Vicenca entfernt, aber sie drückte sich nicht mehr nach vorn, sondern knickte weg, um unter dem Tisch weiter zu wachsen.
    Pepe atmete stöhnend auf. Ihm war ein Stein vom Herzen gefallen.
    Mit dem Handrücken wischte er über seine Stirn, während seine Frau flüsterte: »Sie tun uns nichts.«
    »Wieso nicht?«
    »Ich weiß es.«
    Marcas mußte lachen. »Es kam mir vor, als hättest du dich mit ihnen unterhalten.«
    »Vielleicht…«
    »Erzähl mir doch nichts vom Pferd, Frau. Es wird langsam gefährlich.« Während er sprach, bewegte er seinen Kopf, weil er die unmittelbare Umgebung keinesfalls aus den Augen lassen wollte. Die Pflanze wuchs weiter. Sie schickte ihre Abkömmlinge in alle Richtungen weg, und das Zimmer gehörte bereits ihnen.
    »Irgendwann

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