0923 - Panik im Hyperraum
lachend. „Das Schiff, in dem du dich befindest."
„Banause!" war alles, was der Roboter dazu zu sagen hatte.
„Irre ich mich, oder hat sich die Energiezufuhr in letzter Zeit noch verstärkt?" sagte Pyon Arzachena mit einem prüfenden Blick auf die Instrumente.
„Du hast recht", antwortete Hötrenor-Taak. „Die Aufladung der GORSELL geht nun viel rascher vor sich.
Ich weiß auch, warum das so ist. Zuerst war nur eine Quelle vorhanden, die die GORSELL mit Energie gespeist hat.
Inzwischen habe ich jedoch mehrere solcher Energiequellen geortet, von denen ein steter Kraftstrom zu uns überfließt. Es müssen insgesamt sieben sein."
„Und hast du die Natur dieser Energiequellen inzwischen herausgefunden?" wollte Arzachena wissen.
„Leider nicht", bekannte Hotrenor-Taak. „Ich weiß nur, daß es sich nicht um Energieballungen dieses Kontinuums handelt. Sie müssen im Hyperraum oder in anderen übergeordneten Dimensionen liegen."
„Was zerbrecht ihr euch darüber den Kopf?" warf Visbone ein. „Letztlich zählt doch nur, daß wir über dem Berg sind. Wenn wir genügend Energie haben, dann könnten wir eigentlich auf UFO-Jagd gehen. Oder habt ihr vergessen, warum wir ins Solsystem gekommen sind?"
„Haben wir genug Energie?" fragte Pyon Arzachena direkt.
„Mehr als genug", antwortete Hotrenor-Taak. „Die GORSELL ist voll aufgetankt. Wir könnten mit den vorhandenen Reserven spielend die nächste Galaxis erreichen und hätten reichlich genug für den Rückflug."
„Was brauchen wir mehr?" sagte Arzachena. „Ich kann ja verstehen, daß du die Gelegenheit nützen und die GORSELL bis an die Grenze des Fassungsvermögens auftanken möchtest. Wer weiß, wann sich wieder eine solche Gelegenheit bietet. Aber du brauchst deshalb nicht gleich zu übertreiben."
Hotrenor-Taak seufzte.
„Ich habe mich umgesehen", ließ sich da Schneeflocke vernehmen. „Ich habe meine Blicke ausgesandt und dieses Raumschiff von allen Seiten und aus jeder Perspektive betrachtet. Es ist überhaupt nicht schön. Es ist mit Energie übersättigt und dick und fett. Ein häßlicher Energieball."
„Bist du etwa neidisch, Schneeflocke?" erkundigte sich Visbone spöttisch.
„Ich habe es nicht nötig, neidisch zu sein", sagte Schneeflocke. „Aber ich sage, wie es ist, und ich würde die Schönheit anderer auch anerkennen. Aber die GORSELL ist häßlich."
„Der Roboter hat recht", sagte Hotrenor-Taak. „Die GORSELL ist inzwischen mit Energie reichlich übersättigt."
„Dann laß es gut sein, Taak", rief Arzachena. „Mach endlich Schluß."
„Das ist leicht gesagt", erwiderte Hotrenor-Taak bedrückt. „Ich habe keine Ahnung, wie ich den Energiefluß stoppen soll. Ich habe ihn nicht in Gang gesetzt und kann ihn auch nicht abstellen. Es nützt auch nichts, wenn ich die Aggregate ausschalte. Ich hoffte, daß der Zustrom von Energie von selbst unterbrochen würde, wenn die Aufnahmekapazität der GORSELL erreicht sei. Aber das war längst der Fall, und doch fließt immer neue Energie zu. Ich bin etwas in Sorge, weil die Belastbarkeit der GORSELL nicht unbegrenzt ist."
„Welche Auswirkungen könnte das haben?" erkundigte sich Arzachena unbehaglich.
„Rate mal", erwiderte der Lare.
„Wenn es so weitergeht", mischte sich Schneeflocke ein, „dann wird die GORSELL zu einer kleinen Nova werden. Ein kosmisches Leuchtfeuer, wie man es selten sieht. Wie wunderbar! Ja, das würde ich auch als schön empfinden."
„So drastisch hättest du uns unsere Aussichten nicht gleich schildern müssen, Schneeflocke", sagte Visbone vorwurfsvoll.
„Das mag schon sein, aber ihr könnt ein solch erhabenes Ereignis nicht entsprechend würdigen", sagte der Roboter.
„Hast du wirklich schon alles versucht, Taak?" fragte Arzachena und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Es muß doch eine Möglichkeit geben, den Energiefluß zu stoppen."
Hotrenor-Taak schüttelte den Kopf.
„Ich sehe keinen Weg. Uns wird so lange Energie zufließen, bis die Quellen erschöpft sind."
„Und wenn es sich dabei um Objekte von der Größe Sols handelt?" sagte Visbone.
„Dann sind wir verloren", meinte der Lare lakonisch, fügte jedoch hinzu: „Ich kann nicht glauben, daß es sich um Objekte dieser Größenordnung handelt. Ich habe festgestellt, daß der Energiestrom seine stärkste Phase überschritten hat und bereits wieder an Intensität verliert. Wenn die zugeführte Energiemenge im gleichen Maße sinkt, wie sie zugenommen hat, dann haben wir eine
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