0923 - Panik im Hyperraum
„Der Überfall der unbekannten Roboter auf die Kairaquola fand im Gebiet der kosmischen Burgen statt, für die der Helk Nistor ebenfalls die Koordinaten besitzt. Und dort ist Pankha-Skrin im Kleinen verschollen. Darum werden wir dorthin eine Expedition starten. Nistor wird die genaueren Details ausarbeiten."
„Wenn mir diese ehrenvolle Aufgabe zuteil werden soll, dann möchte ich auch einen Vorschlag beisteuern", sagte der Helk. „Aufgrund meiner Erfahrungen mit den Siganesen von Zaltertepe fände ich es angebracht, einige aus diesem kleinwüchsigen Menschenvolk auf diese Expedition mitzunehmen. Ich habe für eine solche Maßnahme die Vorbereitungen auf Zaltertepe bereits getroffen. Das Einverständnis des Türmers vorausgesetzt, kann ich jederzeit auf die Unterstützung der Siganesen zurückgreifen."
Hergo-Zovran ging auf diesen Vorschlag vorerst nicht näher ein. Er sagte nur: „Triff alle erforderlichen Maßnahmen für die Zusammenstellung einer großangelegten Hilfsexpedition ins Gebiet der kosmischen Burgen, Nistor. Wir müssen Pankha-Skrin retten, um die fehlenden Komponenten für die Erschließung der Materiequelle zu sichern."
*
Aus der Not eine Tugend machen, ist ein Schlagwort, und man meint damit eine Verlegenheitslösung. Aber manchmal erwies sich eine solche Notlösung auch als die wirkungsvollere Maßnahme.
Boyt Margor hatte zwar fast alles verloren, was er sich in langer Mühe aufgebaut hatte. Aber er besaß nun einen aufgetankten SVE-Raumer, der jedem terranischen Raumschiff überlegen war, und er hatte den larischen Kommandanten und dessen beide Begleiter in seiner Gewalt. Das heißt, die drei waren sich dessen gar nicht bewußt, sondern verspürten die Hörigkeit zu ihm gar nicht als Übel. Sie waren zu Paratendern geworden.
Über den seltsamen Roboter in ihrer Begleitung war sich Margor jedoch noch nicht ganz klar. Das robotische Kristallgebilde der Gys-Voolbeerah gab sich recht sphinxhaft. Aber dies war Margors geringste Sorge.
Im Grunde genommen bereitete ihm überhaupt nichts Sorge.
Margor trauerte zwar dem Auge nach, gleichzeitig fragte er sich, ob diese Entwicklung wirklich so ungünstig war. Möglicherweise hatte er bis jetzt alles völlig falsch angepackt. In seinem Machtrausch hatte er mit dem Sturm aufs Universum am schwierigsten Hindernis begonnen und seine Möglichkeiten vergeudet. Er sah es als heilsame Lehre an, daß ihm der Sturz der LFT-Regierung nicht gelungen war, und er wollte nun bescheidener beginnen und seine Macht langsam aufbauen.
Hotrenor-Taak berichtete ihm, daß die GORSELL von den larischen Rebellen aus der Provcon-Faust stammte, und das erweckte in Boyt Margor so etwas wie Heimweh.
Es war also gar nicht so sehr ein Aus-der-Not-eine-Tugend- machen, sondern das Ergebnis reiflicher Überlegung, als er beschloß: „Wir fliegen in die Provcon-Faust."
Erinnerungen an Zwottertracht wurden wieder wach, wo er zur Welt gekommen war. Er mußte lächeln, als er an die Zwotter dachte, jene seltsamen Zwerge, deren Vorfahren Meisterwerke der psychdkinetischen Kunst erschaffen hatten. Sein Vater Harzel-Kold hatte diese Kunstwerke Psychode genannt, weil sie von ihren Schöpfern psionisch aufgeladen worden waren und eine die Zeiten überdauernde parapsychische Ausstrahlung besaßen.
Sein Amulett, das er stets um den Hals trug, war ein solches Psychod. Und es gab kaum ein Intelligenzwesen, das sich seiner Wirkung entziehen konnte. Baya Gheröl war eine Ausnahme gewesen, die diese Regel bestätigte.
Zwottertracht! Provcon-Faust, die Dunkelwolke, die im terranischen Sprachgebrauch auch Point Allegro hieß!
Warum nicht?
Was sprach eigentlich dagegen, daß er in die Provcon-Faust ging und an den Ort seines Ursprungs, Zwottertracht, zurückkehrte, und dort einen Stützpunkt errichtete? Es gab keinen Ort in dieser Galaxis, der einen besseren Schutz bot und der sich so leicht verteidigen ließ.
Von den Planeten dieser Dunkelwolke konnte er leichter als von anderswo seinen Eroberungsfeldzug gegen die Milchstraße vorbereiten. „Kurs auf Point Allegro", befahl er seinem Paratender Hotrenor-Taak, um seinen Entschluß zu bekräftigen.
Er konnte es auf einmal kaum mehr erwarten, dort zu sein.
Der Kristallroboter näherte sich ihm, und das erinnerte ihn, daß er noch ein kleines Problem hatte. Er wußte noch immer nicht, wie er diese phantastische Schöpfung der Gys-Voolbeerah einzustufen hatte. Aber als der Roboter vor ihm stand, hatte er das unbestimmte Gefühl, daß
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