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0923 - Panik im Hyperraum

Titel: 0923 - Panik im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einrichtungsgegenstände.
    Baya konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen und das Zentrum des energetischen Bebens verlassen.
    Hinter ihr war ein infernalisches Krachen. Als sie sich einmal umdrehte, sah sie im Licht des Scheinwerfers, wie sich die Mittelsäule mit dem Antigravschacht senkte. Die Kunststoffröhre verformte sich unter dem gewaltigen Druck der sich dehnenden Formenergie, bis sie schließlich brach. Ein schauriger Schrei erklang, der das infernalische Toben ringsum übertönte, und dann fiel aus dem abgerissenen Schachtstumpf, der aus der in Bewegung geratenen Decke ragte, ein menschlicher Körper.
    Baya erfuhr nie, ob es sich dabei um einen Tempester oder um einen terranischen Paratender handelte, denn sie wandte sich entsetzt ab und suchte sich in den Trümmern einen Weg zur Nottreppe. Dabei mußte sie Löchern ausweichen, die sich in dem formenergetischen Boden gebildet hatten. Als plötzlich vor ihr eine Wand regelrecht platzte, die gleichzeitig die Außenhülle der Hyperraumnische war, glaubte sie, von dem dabei auftretenden Sog in das Nichts des fünfdimensionalen Raumes gezerrt zu werden. Doch die Lücke schloß sich wieder, die Hülle festigte sich. Aber sie schrumpfte weiterhin. Baya glaubte, diesen Prozeß bereits mit freiem Auge erkennen zu können.
    Irgendwie erreichte sie die Nottreppe, die jedoch völlig deformiert war und die Form einer seltsam gewundenen Spirale angenommen hatte. Die Stufen waren völlig aus dem Winkel. Das Geländer rankte sich verdreht um die Trägerstützen.
    Baya wagte dennoch den Aufstieg. Als sie merkte, daß ihr Armbandgerät summte, tastete sie ein.
    „Baya, was ist mit dir los?" drang Margors verzweifelte Stimme zu ihr. „Warum meldest du dich nicht?
    Wo bist du?"
    „Ich bin auf dem Weg ins obere Deck", antwortete sie keuchend; der Aufstieg über die verformte Treppe kostete sie viel Kraft. „Ich werde dich schon finden. Versammle inzwischen alle Paratender um dich, damit wir zusammen die Klause verlassen können."
    „Das geht nicht, ich sitze fest", sagte Margor. „Du mußt mir helfen, Baya. Ich stecke auf der Höhe von Deck vier im Antigravschacht und kann mich aus eigener Kraft nicht befreien."
    „Warum holen die Paratender dich nicht heraus?"
    „Ich bin allein und kann die anderen nicht erreichen", sagte Margor kläglich. „Ich bin eingeklemmt. Wenn ein Tempester mich findet, dann bin ich verloren."
    „Gut, ich komme", versprach Baya.
    Sie hatte die Treppe hinter sich gebracht. Das Deck, in dem sie war, unterschied sich nur durch seine Größe von dem unteren, sonst bot es das gleiche Bild der Zerstörung. Einmal gab der Boden aus Formenergie unter ihr nach, und sie konnte sich nur durch einen waghalsigen Sprung in Sicherheit bringen. Abgesehen davon erreichte sie ohne Zwischenfälle das Zentrum des Decks mit dem Antigravschacht.
    Die Mittelsäule war in Mannshöhe bis auf etwa fünfzig Zentimeter zusammengedrückt. Durch die Ausstiegsöffnung sah sie ein Paar Beine herabbaumeln.
    „Boyt?" fragte sie.
    „Endlich!" drang die hohle Stimme des Gäa-Mutanten aus der Öffnung. „Es kann jeden Augenblick zu neuen Energiebeben kommen, was zu einer weiteren Verformung des Schachts führen muß. Ich würde dann zwischen den Wänden erdrückt werden. Begreifst du das, Baya?"
    „Das ist mir klar", sagte sie. „Aber was kann ich tun?"
    „Du hast das Auge", sagte Margor. „Und du kannst damit umgehen. Du kannst mich aus dieser Lage befreien, wenn du mit mir den distanzlosen Schritt zur Erde tust. Bringe uns aus dieser Hölle nach Terra, ehe es zu spät ist."
    „Warum muß es gleich die Erde sein?" fragte Baya. „Tut es nicht auch eine der anderen Nischen?"
    Sie beugte sich in den Schacht, um Margor näher zu sein, und bezog ihn in ihr Wunschdenken ein. Sie dachte an Klause 5.
     
    *
     
    Der Ortswechsel brachte keine besonderen Veränderungen mit sich. Zwar steckte Margor nun nicht mehr fest und konnte sich frei bewegen, was Baya dazu veranlaßte, sich in sichere Entfernung zu bringen. Aber sonst herrschten in Klause 5 ähnliche Bedingungen wie in der Großklause.
    „Warum hast du uns nicht nach Terra gebracht, Baya!" rief Margor wütend. „Hier sind wir genauso gefährdet wie drüben."
    „Ich durchschaue dich, Boyt", sagte Baya. „Du willst nur deine eigene Haut retten, deine Paratender sind dir egal. Wenn wir erst einmal auf Terra gewesen wären, hättest du schon eine List gefunden, um mir das Auge abzunehmen. Aber darauf falle ich nicht

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