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0924 - Lockruf der Psychode

Titel: 0924 - Lockruf der Psychode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Funkverbindung zur Lotsenstation herzustellen, Hotrenor-Taak."
    Der Lare gehorchte wortlos. Als sich Grantor-Pont meldete, erkundigte sich Prener-Jarth nach Galinorgs Befinden. „Der Alte ist nicht mehr da", wurde ihm geantwortet. „Du hattest mit dem Laren die Lotsenstation kaum verlassen, da startete er seine Fähre auch schon in Richtung Dunkelwolke.
     
    2.
     
    Boyt Margor verfolgte aus seinem Versteck das Geplänkel zwischen Hotrenor-Taak und dem Vincraner auf einem Bildschirm. Er war nahe daran, die Geduld zu verlieren und einfach in die Kommandozentrale zu stürmen, um den Vaku-Lotsen in seine Gewalt zu bringen. Wenn Margor diese probate Methode trotzdem nicht anwandte, dann aus einem guten Grund.
    Der Durchflug durch den Staubmantel von Point Allegro verlangte den Vaku-Lotsen ihr ganzes Können ab.
    Und ein unfreier Mann hätte vermutlich nicht die erforderliche Leistung erbringen können, um den SVE-Raumer sicher durch die veränderlichen staub- und strahlungsfreien Zonen bringen zu können. Innerhalb dieses mörderischen Mahlstroms war der geringste Fehler tödlich. Und ein solches Risiko wollte Margor nicht eingehen. „Endlich geht es los", hörte er Pyon „Kaktus" Arzachena sagen, der inzwischen zu einem hörigen Paratender geworden war.
    Margor registrierte es zufrieden, daß die GORSELL Fahrt aufnahm und in den Staubmantel einflog. Obwohl er aus den letzten hundert Jahren keinen Fall kannte, daß ein Raumschiff durch das Versagen eines Vaku-Lotsen im Staubmantel vernichtet worden war, beschlich ihn doch eine leise Angst. „Du bist nervös", sagte eine tiefe Frauenstimme neben ihm. Er brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, daß es Gota war. Gota, die Tempesterin, mit der ihn mehr als nur PSI-Affinität verband.
    Die GORSELL kam zum Stillstand, und Margor hörte Prener-Jarth über die Sprechanlage sagen: „Die paraplasmatische Sphäre hat uns eingeschlossen. Wir müssen uns treiben lassen. Wir stehen nur scheinbar still. In Wirklichkeit werden wir von der Rotation des Staubmantels mitgerissen. Aber das zeigen Ihre Instrumente nicht an, Hotrenor-Taak. Hier sind sie nutzlos. Die paraplasmatische Sphäre hat ihre eigenen Gesetze."
    Margor zuckte leicht zusammen, als der Vaku-Lotse diesen Ausdruck zum zweitenmal gebrauchte. Das konnte kein Zufall sein! Paraplasmatische Sphäre - diesen Begriff hatte Harzel-Kold für den Staubmantel der Provcon-Faust geprägt, weil er überzeugt war, daß die Prä-Zwotter ihn mit ihren paramentalen Kräften erschaffen hatten. Paraplasma - der Stoff, aus dem auch die Psychode erschaffen waren.
    Die GORSELL nahm wieder Fahrt auf. Die Instrumente registrierten es nicht, nur Prener-Jarths Kommandos an Hotrenor-Taak verrieten, daß ein weiterer Vorstoß durch die verschlungenen Korridore des Staubmantels unternommen wurde.
    Woher kannte Prener-Jarth den Ausdruck paraplasmatische Sphäre? Margor nahm sich vor, ihn danach zu fragen. „He, Schneeflocke!" Das war die schrille Stimme von Alban Visbone, dem kahlköpfigen Doppelgänger Pyon Arzachenas, der ihn als seinen Vetter bezeichnete. Visbone brachte als Paratender nicht viel. Margor mochte seine Nähe nicht. „Hast du wieder Sklaventreiber gespielt, Schneeflocke?"
    Der so Angesprochene war eine robotische Kristallkonstruktion der Gys-Voolbeerah, ein phantastisches Gebilde, das aus unzähligen und verschieden großen Eiskristallen geformt zu sein schien. Eine wunderbare Schöpfung voll Anmut und ästhetischer Vollkommenheit, aber ohne ersichtlichen praktischen Nutzen. Margor war der Kristallroboter dennoch nützlich. „Die Tempester haben sich wieder beruhigt", berichtete Schneeflocke in seinem Singsang, der in Margor Erinnerungen an die Zwotter erwachen ließ. „Du bist schön", sagte Margor lobend. „Dein Psychod ist tausendfach schöner, Boyt", sang der Kristallroboter.
    Die Wirkung seines Psychods auf den Roboter war Margor immer noch ein Rätsel. Die davon ausgehenden paramentalen Kräfte hatten bisher nur organische Gehirne zu beeinflussen vermocht. Welche Sinne mochte der Roboter der Gys-Voolbeerah besitzen, daß er dieser Ausstrahlung verfiel?
    Margor bezweifelte, daß er je eine Antwort auf diese Frage bekommen würde. Aber die Hauptsache war, es funktionierte in seinem Sinn.
    Schneeflocke hatte sich bald als recht nützlich erwiesen. Er verstand es, die aggressiven Tempester-Tender mit den Lichter- und Farbenspielen seines Körpers zu besänftigen. Wo bisher nur Margors Amulett geholfen hatte, konnte nun auch

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