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0924 - Lockruf der Psychode

Titel: 0924 - Lockruf der Psychode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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GORSELL boten einen grandiosen Überblick auf die Provcon-Faust. Nicht alle der 22 Sonnen waren mit freiem Auge auszumachen, denn einige wurden von den Staubschleiern der paraplasmatischen Sphäre verdeckt, die sich wie ein schützender Mantel um diesen Raumsektor der Milchstraße schloß.
    Aber Boyt Margor konnte mühelos die Sonne Prov erkennen, deren dritter Planet Gäa war. Und er entdeckte auch auf Anhieb Teconteen, eine Sonne vom gleichen Typ wie Prov, die ebenfalls Planeten besaß, und zwar deren fünf. Die zweite Welt des Teconteen-Systems war Vincran, die Heimat der Vincraner.
    Diese nüchternen Daten rief sich Margor wie nebenbei ins Gedächtnis.
    Es lag nun schon über ein Jahr zurück, daß er diese Dunkelwolke - seine Heimat - verlassen hatte und zur Erde gegangen war, um von dort aus die Milchstraße zu erobern. Es war ein vergeudetes Jahr, sah man davon ab, daß er um einige Erfahrungen reicher geworden war.
    Nun wollte er neu beginnen. Es war ein ganz anderer Margor, der von Bord der GORSELL das Sternensystem der Provcon-Faust überschaute. Ihm war klargeworden, daß er nur von hier aus seine Macht entfalten konnte. Erst wenn die Provcon-Faust ihm gehörte, konnte er nach anderen Sternen greifen. Dies zumindest hatte ihm die Erfahrung bei seinem terranischen Abenteuer gezeigt.
    Nur vier der insgesamt 22 Sterne besaßen auch Planeten. Eine dieser Sonnen war Zwotta. Zwotta, die Alte.
    Eine kleine, rote Sonne mit nur drei Planeten. Nummer zwei war Zwottertracht.
    Er orientierte sich kurz und schätzte dann die Position von Zwotta. Das Licht des roten Zwergsterns war nicht stark genug, um den Staubmantel zu durchdringen, in den er eingebettet war. Zu manchen Zeiten, wenn die Turbulenzen an dieser Stelle schwächer waren und die Partikelschleier weniger dicht, dann zeigte ein schwachroter Lichthof den Standort von Zwotta an.
    Und wenn man mit dem Raumschiff näher flog, sich die Schleier einer nach dem anderen hoben, dann gaben sie den Blick auf das rote Gestirn und seinen goldenen Begleiter frei. Gold stand für Zwottertracht, und der zweite Planet überstrahlte mit seinem flimmernden Glanz seine Sonne bei weitem.
    Aus dem All erinnerte Zwottertracht an ein kostbares Juwel. Man glaubte, ein Kleinod vor sich zu haben, das seine wirkliche Schönheit erst preisgab, wenn man den Fuß darauf setzte.
    Doch das war ein Trugschluß, dem alle Uneingeweihten unterlagen. Das goldene Flimmern kam von dem Wüstenstaub, den die Stürme bis hoch hinauf in die obersten Atmosphäreschichten trugen, und in dem sich Zwottas rotes Blinzeln brach. Die ungeheuren Luftbewegungen, die den gesamten Planeten fast permanent heimsuchten, waren auf extreme Temperaturschwankungen zurückzuführen. Tagsüber speicherte der Wüstensand die Wärme der Sonnenstrahlen und kühlte des Nachts bis weit unter den Gefrierpunkt ab. Die Folge davon waren die Stürme.
    Die Flora wurde von kakteenähnlichen Pflanzen dominiert, die in mehr als hunderttausend Arten auftraten, und von denen manche eine Höhe bis zu fünfzig Metern erreichten. Die Fauna war auch nicht vielfältiger; es gab fast nur Reptilien. Jede Menge Schlangen und Echsen, von Fingergröße bis hin zu wahren Ungetümen an Gestalt und Größe.
    Und es gab die Zwotter. Kleinwüchsige Humanoide mit überdimensionalen Köpfen und ohne überragende Intelligenz. Es waren die degenerierten Nachkommen der Ureinwohner, jener Prä-Zwotter, die die geheimnisvollen Psychode erschaffen hatten.
    Margor dachte etwas wehmütig daran, daß Harzel-Kold ihm eine umfangreiche Sammlung dieser paraplasmatischen Kunstwerke überlassen hatte, die er jedoch, in falscher Einschätzung ihres Wertes, in einer psionischen Implosion zerstört hatte.
    Jetzt bereute er.
    Die GORSELL flog in die Atmosphäre von Zwottertracht ein. Hotrenor-Taak hatte große Mühe, den SVE-Raumer auf Kurs zu halten und ihn nicht zu einem Spielball der Elemente werden zu lassen. Die Stürme zerrten an dem Schiff, als wollten sie es hinabzerren und es auf den zerklüfteten Felsen der Oberfläche zerschellen lassen.
    Prener-Jarth stand bereit, um dem Laren im Notfall beizustehen. Aber Hotrenor-Taak schaffte es allein. Als er den SVE-Raumer endlich sicher auf der Planetenoberfläche aufgesetzt hatte, wirkte er allerdings um Jahre gealtert. „Der Planet ist eine Herausforderung für jeden Navigator", sagte er.
    Die Bildschirme zeigten die Außenwelt als undurchdringliche Staubwand, die in ständigem Wandel begriffen war. Ein Knistern lag

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