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0924 - Lockruf der Psychode

Titel: 0924 - Lockruf der Psychode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schneeflocke eingreifen. Jeder Tempester-Tender, und war sein Aggressionsstau noch so stark, unterlag Schneeflockes Faszination.
    Damit war Margor seine ärgste Sorge los. „Wie lange dauert es noch?" drang Hotrenor-Taaks ungeduldige Frage aus dem Lautsprecher und riß Margor aus seinen Gedanken. Er wandte sich wieder dem Bildschirm zu, der den Kommandostand der GORSELL zeigte. Die Verbindung bestand nur einseitig, so daß sich Margor mit seinen Paratendern ungestört unterhalten konnte, ohne in der Steuerzentrale gehört zu werden. „Man sollte meinen, daß Sie die paraplasmatische Sphäre oft genug durchdrungen haben, um zu wissen, daß dies kein Spaziergang ist", sagte Prener-Jarth. „Ich würde sagen, daß wir bereits auf halbem Wege sind. Aber jetzt ist vorerst einmal Pause. Wir sind eingeschlossen und können in keine Richtung ausweichen. Vor uns ist nur eine Sackgasse. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß der Korridor wächst und wir ihn wieder benützen können."
    „Ich habe schon schweigsamere Vaku-Lotsen kennengelernt", sagte Hotrenor-Taak. „Was ist eigentlich der wahre Grund Ihres Besuchs?" fragte der Vaku-Lotse. „Das ist kein Besuch", antwortete der Lare. „Ich bin gekommen, um für immer bei meinen Artgenossen in der Provcon-Faust zu bleiben."
    „Und Ihre Passagiere, Hotrenor-Taak?"
    „Es sind durchwegs Freunde - und mehr als das."
    Margor war auf die Reaktion des Vaku-Lotsen gespannt. Er erwartete halb und halb, daß er die „Freunde" des Laren zu sehen wünschte. In diesem Fall hätte er die Zentrale aufgesucht und Prener-Jarth in seine Gewalt gebracht. Aber der Vaku-Lotse schien sich vorerst mit Hotrenor-Taaks Erklärung zufriedenzugeben. „Es geht wieder weiter", sagte Prener-Jarth.
    Margor suchte die Kabine auf, die er für sich reserviert hatte.
    Gota folgte ihm und brachte ihm für eine Weile Vergessen. „Wie wohl ein Kind von uns sein würde?" fragte sie dabei.
    Margor hielt diesen Gedanken für völlig abstrus. Sie war eine genetische Züchtung der Aras, er der Sohn einer Gäanerin und eines Vincraners. Er war kein Biologe, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß eine Verbindung mit Gota Folgen haben könnte.
    Die Kabinentür öffnete sich, und Schneeflocke kam hereingewirbelt. „Es ist geschafft!" tremolierte er. „Wir haben den Staubmantel der Provcon-Faust durchdrungen und befinden uns in der Randzone der inneren Turbulenzen."
    Ohne sich weiter um Gota zu kümmern, verließ Margor die Kabine und suchte den Kommandostand auf. Als er ihn betrat, hörte er Hotrenor-Taak gerade sagen: „Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Prener-Jarth. Jetzt bekommen Sie Ihren Lohn und werden meine Freunde kennenlernen ..." Als er Margor sah, rief er aus: „Da ist er! Ich bin auf Ihre Reaktion gespannt, Prener-Jarth."
    Der Vaku-Lotse blickte sich um, und dann stand ihm Boyt Margor gegenüber. Das Amulett hing ihm wie zufällig aus dem Halsausschnitt, aber es hätte seiner gar nicht bedürft. Die bestehende PSI-Affinität genügte Margor, um den Vincraner augenblicklich in seinen Bann zu schlagen.
    Prener-Jarths Gesicht bot eine interessante Studie des psychischen Zerfalls. Es wurde ausdruckslos, eine unbeseelte Maske. Und dann wurde ihm neues Leben eingehaucht, die Züge strafften sich unter der Kraft eines neuen, modifizierten Ichs. Etwas von Margor hatte auf den Vincraner übergegriffen.
    Prener-Jarth wurde nicht schlagartig zu einem vollwertigen Paratender. Er war zuerst nur ein Sklave, Margor bedingungslos verfallen, solange er sich in seiner Nähe befand. Erst durch eine länger anhaltende produktive PSI-Affinität würden sich die Bande zu Margor festigen und auch über Zeiten und Räume bestehen bleiben.
    Der Vincraner hatte während der ganzen Zeit keinen Laut von sich gegeben, nur sein Atem ging etwas rascher, und an seiner Schläfe pochte eine Ader. „Sie bleiben an Bord, Prener-Jarth", bestimmte Boyt Margor, „und kommen mit nach Zwottertracht."
    „Nach Zwottertracht?" wunderte sich der Vincraner und zeigte durch seine Scheu vor dieser Welt, die für sein Volk tabu war, daß sein verdrängtes Ich langsam wieder an die Oberfläche kam. „Ich dachte, Gäa sei das Ziel der GORSELL."
    „Das sollen auch die anderen denken", sagte Margor mit feinem Lächeln. „Aber tatsächlich fliegen wir nach Zwottertracht. Denn dieser Planet, der räumlich in der Randzone der paraplasmatischen Sphäre liegt, ist der metaphysische Mittelpunkt der Provcon-Faust.
     
    3.
     
    Die Sichtschirme der

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