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0924 - Lockruf der Psychode

Titel: 0924 - Lockruf der Psychode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tifflor wußte sofort, daß es die Projektion von Baya Gheröl war, obwohl er sie nicht persönlich kannte. Ihre Eltern hatten sie als geistig zurückgeblieben und verschüchtert beschrieben. Aber davon war nichts zu merken. Das kleine Mädchen machte einen überaus selbstsicheren Eindruck. „Es ist leider alles anders gekommen, als es hätte kommen sollen", begann Baya. „Ich habe viel falsch gemacht, aber ich habe nichts zu bereuen. Sicher habe ich die Erwartungen meiner loowerischen Lehrer nicht erfüllt und sie durch meine Eigenmächtigkeiten an den Rand der Verzweiflung gebracht. Noch schwerer wiegt, daß ich meine Familie enttäuschen mußte. Aber ich glaube, daß sich letztlich doch alles einigermaßen zum Guten gewendet hat, zumindest, soweit es in meinem Einflußbereich lag."
    Dieser Einleitung folgte eine Schilderung ihrer Abenteuer.
    Julian Tifflor erfuhr, wie Baya von Boyt Margor entführt worden war und der Mutant vergeblich versucht hatte, sie zu seiner Paratenderin zu machen.
    Baya schilderte den Alltag in den Hyperraumnischen recht eindrucksvoll: Wie es Margor gelungen war, das Nachschubproblem zu lösen und Paratender von anderen Welten anzuheuern, und sein verzweifeltes Bemühen, des Aggressionstriebes der Tempester-Tender Herr zu werden. Wenn Tifflor an Bayas Erzählweise dennoch etwas auszusetzen hatte, dann war es ihre Art, Daten und Fakten zugunsten des Stimmungsbildes zu unterschlagen. Sie sagte nichts von Größe und Ausdehnung der Hyperklausen und gab keine Hinweise auf den Standort von Jota-Tempesto.
    Ihr Zusammentreffen mit dem Helk Nistor und die darauffolgende Entwendung des Auges, sowie die Anwendung dieses Instruments, mit dessen Hilfe Baya und Nistor „auf die Welt der Siganesen und Ertruser" flohen, brachten für den Ersten Terraner auch keine neuen Erkenntnisse.
    Bayas Abstecher nach Jota-Tempesto und die darauffolgende Rückkehr in die in Auflösung begriffene Großklause 2 war ein Paradebeispiel für ihre informationsarme Vortragsweise. Dafür gab sie ein recht eindrucksvolles Bild von dem Chaos in den vergehenden Hyperklausen. Doch daran lag Tifflor wenig. Für ihn wurde es erst interessant, als Baya das Ende von Margors Hyperraumverstecken schilderte - und wie sie sich zusammen mit Margor und allen überlebenden Paratendern aus sämtlichen Klausen plötzlich an Bord eines Raumschiffes wiederfand.
    An diesem Punkt angekommen, wurde Baya ausführlicher. „Mir liegt sehr viel daran, daß Boyt das Handwerk gelegt wird", erzählte sie. „Mir gegenüber hat er sich zwar nie gemein benommen, dafür aber scheute er nicht davor zurück, Gemeinheiten an anderen zu begehen. Boyt ist krankhaft böse, aber sicherlich nicht unheilbar. Das war der Grund, warum ich versuchen wollte, ihn zur Erde zu bringen. Doch durch die vorhin geschilderten Ereignisse, auf die ich keinen Einfluß nehmen konnte, war mir das nicht möglich. Als Boyt erkannte, daß er und seine Paratender gerettet waren, hat er sofort die Initiative ergriffen. Ich konnte dagegen nichts mehr unternehmen und war nur noch darauf bedacht, das Augenobjekt in Sicherheit zu bringen, bevor Boyt es mir wieder abjagen konnte. Ich machte den distanzlosen Schritt zum Mars und übergab den Loowern ihren rechtmäßigen Besitz. Erst später sind mir einige Dinge eingefallen, die Aufschluß über Boyts augenblicklichen Aufenthalt geben könnten - falls er dieses Schiff noch nicht verlassen hat. Es dürfte sich dabei um einen SVE-Raumer gehandelt haben, denn es war ein Lare an Bord. Ich belauschte den Laren, als er zu seinen beiden menschlichen Begleitern von der GORSELL als seinem Schiff sprach. Es kann jedoch kein Zweifel bestehen, daß Boyt inzwischen das Kommando übernommen und auch den Laren zu seinem Paratender gemacht hat. Ich kann nur hoffen, daß meine Angaben ausreichen, um dieses Schiff ausfindig zu machen und Boyt das Handwerk zu legen. Mehr kann ich dazu nicht mehr beitragen, denn ich habe erkannt, daß mein Platz vorerst bei den Loowern ist."
    Es folgte eine persönliche Nachricht an ihre Familie und die Versicherung, daß sie „demnächst" heimkehren werde. Einen bestimmten Grund, warum sie noch bei den Loowern bleiben wollte, nannte Baya nicht.
    Tifflor machte sich auch keine weiteren Gedanken mehr darüber. Als Baya den Namen GORSELL erwähnte und von einem Laren an Bord dieses Schiffes sprach, da kam ihm sofort Hotrenor-Taak in den Sinn.
    Erst vor wenigen Tagen war er in einer Nachricht von Kaiser Anson Argyris informiert

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