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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so", meinte Tengri Lethos. „Die Haluter sind nicht verantwortlich fier ihre Handlungsweise. Die parusische Strahlung des Psychods enthält eine postsuggestiv wirkende Komponente, die die Haluter manipuliert und demnach auch noch wirkt, wenn sie nicht mehr davon getroffen werden."
    „Bist du auch manipuliert worden?" fragte das Semor-Gehirn.
    „Das ist wegen meiner anderen Gehirnstruktur nicht möglich", erklärte der Hüter des Lichts. „Auf halutische Gehirne aber wirkt die parusische Strahlung geradezu überwältigend. Grund dafür ist die Trennung der halutischen Zentralnervensysteme in Ordinär- und Planhirn."
    Er stand auf und trat dicht an die Statue heran, die so groß wer wie er selbst.
    „Was erkennst du in dem Psychod?" fragte er.
    „Eine mannshohe Säule aus verdichtetem Paraplasma", antwortete das Semor-Gehirn.
    „Das dachte ich mir", meinte Tengri Lethos. „Mehr ist es offenbar auch nicht. Ich allerdings sehe eine Skulptur aus weißem Material, die eine von lianenartigen Schnüren umschlungene Gestalt darstellt, eine humanoide Gestalt übrigens." .
    „Dann wirst du auf jeden Fall auch beeinflußt", erklärte das Semor-Gehirn. „Allerdings bleibt dir dein freier Wille erhalten, aber deinem Sehzentrum wird durch die parusische Ausstrahlung des Objekts etwas vorgegaukelt, was nicht der Realität entspricht."
    Der Hüter des Lichts lächelte. Er trat ganz dicht an das Psychod heran und strich behutsam mit den Fingerspitzen darüber.
    „Es handelt sich nicht um eine Beeinflussung", erwiderte er. „Denn ich besitze weiterhin die Möglichkeit, die in meinem Sehzentrum widergespiegelten Eindrücke auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, beispielsweise durch Abtasten. Ich denke, der ursprüngliche Sinn des Psychods war der, eine Botschaft weiterzugeben und zwar durch seine parusische Ausstrahlung. Leider ist diese Ausstrahlung verfälscht worden durch parapsychische Umprogrammierung, der etwas Bösartiges zugrunde liegt."
    „Ist dieses Bösartige sehr gefährlich?" fragte das Semor-Gehirn.
    „Du meinst, weil Omar Hawk es für so gefährlich hielt, daß er mir einen Hilferuf schickte?" erwiderte der Hüter des Lichts. „Es ist sicher gefährlich, aber nicht so gefährlich, wie Omar Hawk annahm. Er konnte ja die Sache nicht selbst überprüfen."
    „Dein Wachtraumzustand war absichtlich von dir herbeigeführt?" erkundigte sich das Semor-Gehirn. „Ich war mir dessen nämlich nicht sicher, obwohl ich beurteilen konnte, daß er keine negativen Auswirkungen auf dich ausübte."
    „Er war absichtlich herbeigeführt", bestätigte Tengri Lethos. „Allerdings hat mir das erste Stadium nur wenig Erkenntnisse gebracht. Ich weiß nicht viel mehr, als daß diejenigen, die das Psychod schufen, die für alle Humanoiden typische Entwicklung durchgemacht haben. Ihre Gehirne entwickelten sich nach und nach. Zuerst gab es nur das neurale Fahrgestell, das die grundlegende Nervenmaschinerie für Fortpflanzung und Selbsterhaltung einschließlich der Regulierung von Herz, Blutkreislauf und Atmung enthält.
    Später bildete sich der sogenannte R-Komplex, der dominierend war, während die Vorfahren der Humanoiden Reptilien waren. Um ihn herum entwickelte sich später das sogenannte Limbische System, das nur bei den Säugetieren richtig ausgebildet ist. Als rezentester evolutionärer Zuwachs der meisten humanoiden Arten entwickelte sich viel später der Neokortex. Besonders der Neokortex übt eine starke Repression auf den R-Komplex aus und verhindert dadurch, daß humanoide Intelligenzen sich überwiegend wie Reptilien benehmen - und zwar um so stärker, je weiter der Neokortex entwickelt ist. Den Über-Neokortex lassen wir bei dieser Betrachtung weg, weil er sich bisher bei nur wenigen Arten entwickelt hat.
    Wesentlich ist, daß während des Schlafes die Repressionen des Neokortex weitgehend wegfallen. Erst dadurch werden Träume möglich und diese Träume entstehen überwiegend im R-Komplex. Der Traumzustand erlaubt es dem R-Komplex, in der Phantasie des Ganzen und in der Reptilienrealität so normal zu funktionieren, als übe er noch immer die Kontrolle aus.
    Was ich versucht habe, ist, das Psychod und mich so tief in die Kontrolle des R-Komplexes hineinzuträumen, bis es zu einem Wachtraum kommt, der voll als Realität genommen wird, denn als es nur den R-Komplex gab - und das neurale Fahrgestell selbstverständlich -, da gab es keine Repression des Traumzustands.
    Reptilien träumen im Wachzustand.
    Ich habe es noch

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