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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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bereits abzuschwächen, denn an den kommenden Abzweigungen verharrte Laertes immer für einige Sekunden, ehe er entschied, welche Richtung sie einschlagen mussten. Zamorra fragte ihn, ob er die Spur verlieren würde.
    Laertes schüttelte den Kopf.
    »Die Spur ist noch stark genug, doch da ist etwas, das sie überlagert. Eine andere Aura, genauer gesagt sind es zwei, doch nur die eine stört. Da ist eine kraftvolle Energie, die alles andere zu überschatten scheint. Ich fürchte, uns erwartet ein dicker Brocken, wenn ich das einmal so ausdrücken darf.«
    Mit nichts anderem hatte Zamorra gerechnet, denn war es je anders gewesen? Die kleinen Fische hatten sich ihm doch nie in den Weg gestellt. Das wäre ja auch viel zu einfach gewesen…
    Sie setzten ihren Weg durch das Labyrinth fort. Automatisch musste Zamorra an die Katakomben unter Château Montagne denken, die in großen Teilen nach wie vor unerforscht waren, so wie es auch hier wohl der Fall war. Der Parapsychologe dachte an den Augenblick, in dem ihm Ted Ewigk aus dem nicht erschlossenen Teil der unterirdischen Gänge und Kammern des Châteaus praktisch direkt vor die Füße gefallen war. Das Rätsel um Teds Rettung vor der Vernichtung an Bord von Al Cairos Schiff war groß, doch es wurde für den Professor nur noch unerklärbarer, weil Ewigks Weg genau dort geendet hatte.
    Gab es vielleicht sogar eine Verbindung zu der Angst ? Das war unmöglich… doch dieser Gedanke wollte Zamorra nicht aus dem Kopf gehen. Es half nichts - er musste die Kellerräume für sich erschließen. Doch das war Zukunftsmusik, denn nun ging es um andere Dinge.
    Der Gang, in dem sie sich jetzt befanden, wurde mit jedem Schritt breiter. Plötzlich wusste Zamorra genau, wo Laertes und er sich in dem verzweigten System der Katakomben befanden. Er fasste den Uskugen bei der Schulter.
    »Dort vorne mündet dieser Gang in einer Höhle oder Kaverne von erstaunlichen Ausmaßen. Mitten darin befindet sich eine ungeheuer gut erhaltene römische Villa, die hier seit gut zwei Jahrtausenden dem Zahn der Zeit trotzt. Genau dort hat Sarkana den Blutruf ausgesandt. Artimus und Khira… Nicole und ich… wir haben ihn dort gestellt.«
    Als Zamorra Nicoles Namen aussprach, da glaubte Laertes ein feines Zittern in der Stimme des Franzosen vernommen zu haben, doch vielleicht irrte er sich da auch. Der Uskuge nickte.
    »Sarkana kann es nicht sein, der uns dort auflauert - der Vampirdämon ist definitiv ausgelöscht. Und dieser Bibleblack… er ist ein Vampir, sicher, aber irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Jedenfalls ist es unwahrscheinlich, dass er in Sarkanas Fußstapfen treten will. Aber dort vorne wartet eine gewaltige Macht auf uns.«
    »Teds Machtkristall…« Zamorra sprach aus, was Laertes schon die ganze Zeit über vermutet hatte. »Das hieße aber, dass Nazarena Nerukkar hier ist.«
    Der Meister des Übersinnlichen glaubte seinen eigenen Überlegungen nicht eine Sekunde lang. Entschlossen setzte er sich wieder in Bewegung und Dalius Laertes folgte ihm dicht auf.
    Es war ein erhebender Anblick, als sich die Höhe und weitläufige Höhle sich vor den beiden auf tat, doch dafür hatten sie jetzt keinen Blick. Sie sahen etwas ganz anderes - und das war so verrückt, dass es direkt aus Hollywood hätte stammen können. Eher sogar noch aus einem der Trickstudios, die mit ihren abendfüllenden Animationsfilmen die Kinos enterten.
    Kaum zehn Meter vor Zamorra und Laertes hatte sich eine komplette Zenturie römischer Soldaten aufgebaut. Ausgerüstet, wie man es aus alten Historieschinken kannte. Es fehlte nichts - von der Sandale bis zum Helm, vom Schild, dem Scutum, bis zum Gladius, dem typischen Kurzschwert.
    Zamorra und Laertes rechneten in jeder Sekunde mit einem Angriff der Legionäre, doch genau das Gegenteil trat ein. Die einhundert Kämpfer bildeten eine Gasse, stellten sich links und rechts in einer langen Reihe auf. Eine Einladung für die beiden Männer, so viel war klar.
    Zamorra setzte sich in Bewegung. Durch das Spalier der Krieger gingen die beiden langsam auf die Villa zu, die am Ende der Menschengasse lag. Zamorra blickte in die Gesichter der Legionäre. Sie glichen einander wie ein Ei dem anderen. Künstlich erschaffene Wesen…
    »Reine Magie der intensivsten Form.« Laertes brachte es wieder einmal mit wenigen Worten auf den Punkt. »Da will uns jemand mächtig imponieren, wie es aussieht.«
    Vor der Villa, am Absatz der breiten Marmortreppe, die zu dem Gebäude hinaufführte, sah

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