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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Zamorra zwei Personen. Die eine war Bibleblack. Der Vampir schien sich von seinen Verletzungen wieder erholt zu haben. Die andere war dem Franzosen auch sehr wohl bekannt - Sinje-Li, die Raubvampirin, die speziell van Zant und Rola diBurn eine Menge Ärger gemacht hatte. Zamorra konnte sich keinen Reim darauf machen, wie dieses Paar zusammenpasste.
    Sinje-Li machte einen Schritt auf die Ankömmlinge zu.
    »Wir haben euer Kommen glücklicherweise noch rechtzeitig bemerkt.« Ihr Lächeln war falsch und wirkte gezwungen. »Unser Meister wäre untröstlich gewesen, euch nicht entsprechend begrüßen zu können.« Aus den Augenwinkeln heraus registrierte Zamorra, dass die Legionäre sich in blauen Nebel auflösten. Keine Frage, hier hatte Dhyarra-Magie gewirkt. Doch in einer so perfekten Form, wie sie einzig ein Machtkristall erzeugen konnte.
    Zamorra sondierte das Umfeld. Wenn es - wie damals - zu einem Kampf mit wem auch immer kommen sollte, war es gut, den Kampfplatz so genau wie möglich in seinem Kopf abzuspeichern, damit man keine unliebsamen Überraschungen erleben musste.
    Damals hatte er Nicole an seiner Seite gewusst, die ihm stets Rückendeckung verschafft hatte und zusätzlich intensiv in den Kampf gegen Sarkana eingriff. Aber jetzt war sicher nicht der Moment um sich mit dem Nicole-Problem auseinander zu setzen.
    Laertes ergriff das Wort. »Und wo ist er… euer Meister ? Wir sind sehr neugierig darauf, ihn kennenzulernen.«
    »Den Gefallen will ich euch natürlich gerne tun.« Die Stimme kam von der Haustür der Villa, die links und rechts von Säulen eingerahmt war. Diese Stimme… sie war Professor Zamorra nur zu bekannt. Er konnte sich ein verblüfftes Aufstöhnen nicht verbeißen, als der Initiator der ganzen Aufführung am oberen Treppenrand erschien.
    »Morano? Du?«
    Tan Morano lächelte huldvoll und breitete die Arme aus, als würde er gute Freunde begrüßen.
    »So sieht man sich wieder, liebster Professor. Ich weiß… mit mir hast du hier ganz sicher nicht gerechnet. Schon eher mit der garstigen ERHABENEN der EWIGEN, nicht wahr? Ich weiß zwar nicht, wie, aber der gute Ted Ewigk hat wohl tatsächlich den Anschlag überlebt, den mein Untergebener Starless auf ihn verübt hat. Wie sonst könntest du wissen, dass der Dhyarra der 13. Ordnung seinen Besitzer gewechselt hat?«
    Zamorra blickte zu dem Vampir, der schon zweimal versucht hatte Ewigk zu töten. »Starless? Ich kenne ihn nur als Bibleblack.«
    Morano zuckte mit den Schultern und stieg langsam die Treppe nach unten. Er trug eine weiße Toga mit breiten Goldrändern - stilvoll und passend. Zamorra hielt Moranos Modetick für Spinnerei, denn der alte Vampir übertrieb die Sache extrem. Zamorra beobachtete Morano genau. Nach wie vor sah Tan aus wie ein Mann in seinen allerbesten Jahren, trat auf wie ein Aristokrat und konnte Frauen wie Männer mit seinem Äußeren und seiner dunklen Stimme reihenweise betören.
    »Bibleblack? Nun, mag sein - vielleicht hat er noch viel mehr Namen? Nazarena Nerukkar glaubte fest daran, dass er für sie - und nur für sie - arbeitete. Ein guter Schauspieler ist er allemal, wie es scheint. Sie wartet wohl noch immer darauf, dass er endlich zum Kristallplaneten zurückkehrt, um ihr das hier zu bringen.«
    Wie hingezaubert lag der Dhyarra in Moranos rechter Hand. Der Vampir lächelte Zamorra süffisant zu. »Nerukkar hat bereits so ein Exemplar. Es wäre doch die reine Verschwendung, ihr auch noch den zweiten Kristall zu überlassen.«
    Von einer Sekunde zur anderen war jede Freundlichkeit aus Moranos Stimme verschwunden.
    »Du bist verwundert, wie ich sehe? Ja, Tan Morano, der sich immer aus allem herausgehalten hat, der sich stets im Hintergrund hielt, wenn es nur irgendwie möglich war - er wurde verführt, Zamorra.« Morano redete, als spräche er von einer ganz anderen Person, einer, die es nun nicht mehr gab.
    »Verführt, ja! Erinnerst du dich an die dunkle Krone ?« Natürlich erinnerte Zamorra sich, und sofort fielen ihm die afrikanischen Vampire ein, deren letzte Königin Sabeth beim Untergang der weißen Stadt Armakath ihr Leben verloren hatte. Morano führte seinen Monolog fort.
    »Ich habe die Macht der Krone für Sekunden gekostet… und wurde diesen Geschmack einfach nicht mehr los. Ich will herrschen. Die Vampire sind mein Volk, ich werde sie wieder an die Spitze der schwarzen Familie führen, denn dort gehören sie hin. Ich werde der König aller Vampire werden und Sarkanas Regiment vergessen

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