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0927 - Reigen der Paratender

Titel: 0927 - Reigen der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kommen", erklärte der Pilot schulterzuckend. „Wir haben keine Schwierigkeiten mit offiziellen Stellen, Mister."
    „Wir sind hier, weil das allgemein bekannt ist", murmelte Tomas. Weder die Liga Freier Terraner noch die GAVÖK unternahm etwas gegen Krockock. Der allgemein bekannte Umschlagplatz war ein Ventil gegen viele gesellschaftliche Zwänge und Fesseln und somit von hervorragender psychologischer Bedeutung. Tomas und Dalaniekay sahen verwundert die Mengen von übereinander liegenden Knochen. Hunderttausende Tonnen lagen allein in dem alten Flußbett, das an die Siedlung heranführte. Schon aus größerer Entfernung war deutlich, daß es tatsächlich so riesige Knochen waren, wie alle Informationen es versicherten. Dalaniekay sagte schnippisch: „Und was macht ihr mit dem Gerippezeug? Außer euren Luxusbuden?"
    Der Pilot lachte kurz und antwortete: „Keine andere Verwendung. Wir hatten schwere Verwüstungen, als die Laren und die Überschweren kamen. Deshalb nahmen wir das billigste Baumaterial."
    „Verstehe’, meinte Scrugg Tomas verblüfft. „Ich brauche eine Dusche und etwas zu frühstücken. Zum Hotel, ja?"
    „Klar."
    Auch das Hotel, sinnigerweise war sein Name eine Übersetzung des Begriffs „Wirbelsäule", bestand aus Stahlbeton, Plastik und Knochen. Es war ein stattlicher Bau mit drei Stockwerken. Scrugg und seine Begleiterin erhielten mehrere Räume im obersten Stockwerk. Die größeren Zimmer besaßen sogar verglaste Fenster; ein ausdrucksvoller Luxus für einen Planeten, der selbst die geringsten Kleinigkeiten des täglichen Lebens importieren mußte. Tomas warf seinen Koffer und die große Bordtasche auf das Bett und drückte eine Taste des Interkoms.
    „Raum dreihundertzwei", sagte er zu dem flackernden Gegenbild. „Ich habe einige Fragen. Zunächst hätten wir gern ein reichhaltiges Frühstück. Und dann brauche ich einige Tips."
    „Wir sind Ihnen in jeder Hinsicht gern behilflich", sagte die aufreizend gekleidete Sekretärin. „Tips - in welcher Angelegenheit?"
    „Ich habe angemessene Mengen einer, sagen wir, anspruchsvollen Ware anzubieten. An welcher Stelle treffe ich die richtigen Käufer?"
    „Wenn Sie wünschen, spreche ich mit potentiellen Interessenten", erwiderte die junge Frau. „Weiterhin kann ich Ihnen Pinkys Multinationale Bar empfehlen, einen erfolgversprechenden Treffpunkt. Darüber hinaus wird es sich gewiß rasch herumsprechen, falls Sie mit Ihrem Wissen nicht zurückhaltend sein sollten."
    „Fein. Eine abschließende Frage. In Krockock erhält man alles, vorausgesetzt, man kann dafür bezahlen.
    Habe ich das richtig begriffen?"
    „Das ist zutreffend. Allerdings herrschen auf Chloreon und in Krockock ungeschriebene, aber harte Gesetze. Sie sollten sich im eigenen Interesse daran halten."
    „Derlei Verhaltenseinschränkungen sind mir nicht ganz fremd. Nicht in meinem ... Beruf."
    „Das nahm ich als gegeben an", sagte die Sekretärin und schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. „Frühstück für zwei, denke ich?"
    „Ich bitte darum."
    Scrugg schaltete ab und ging ans Fenster. Es war früher Vormittag geworden. Tomas war sicher, daß er richtig gehandelt hatte. Als gesuchter Verbrecher mit guten Manieren und viel Geld sollte er schnell die nötigen Kontakte finden. Er öffnete die Verbindungstür und ging in den angrenzenden Raum. Auch er bestand aus dick lackierten und ausgefugten Knochenstücken, die wie gleichmäßig gerundete Balken aussahen. Dalaniekay war dabei, ihr Gepäck zu verstauen. Selbst die Schränke waren mit großem handwerklichen Geschick aus Knochen gergestellt.
    „Na, Liebling", sagte die Frau lässig, „häst du deine Kunden schon gefunden?"
    „Mir eilt es nicht. Zuerst werden wir frühstücken. Dann machen wir einen Spaziergang durch diese schöne Stadt voller reizender Schwarzhändler."
    Er betrachtete sie prüfend. Dalaniekays beste Tage waren vorüber. Dies galt auch für ihre Garderobe. Einst waren es teure Modelle gewesen, jetzt wirkten sie heruntergekommen.
    „Unser Geld geht aus",maulte sie. „Du mußt etwas Munarquon verkaufen."
    „Das mache ich heute abend in der Stadt oder in dieser Bar, wenn ich jemanden gefunden habe, der meinen Preisvorstellungen entsprechen will."
    „Du machst es schon richtig, Süßer", sagte sie. „Wo ist das verdammte Frühstück?"
    „Kommt jede Sekunde."
    Der Frühstückstisch wurde direkt vor dem Fenster aufgestellt und gedeckt. Von diesem Platz aus hatten Scrugg und Dalaniekay einen sehr guten Blick

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