0927 - Reigen der Paratender
einen Schluck nötig", maulte Dalaniekay.
„Ja. Wir fahren zu Pinky", erklärte Scrugg.
Im Westen ballten sich Wolken zusammen. Ein Sturm oder ein Gewitter näherte sich der Siedlung.
Dalaniekay hängte sich bei Scrugg ein und ließ sich von ihm zum Gleiter ziehen. Scrugg wandte sich an Muresu.
„Bringen Sie uns in die multinationale Bar, bitte?"
„Z-z-zu Pinky dem Gnom, richtig. St-st-steigen Sie ein."
Der Gleiter umrundete die halbe Siedlung Krockock. Immer mehr jener Knochenpaläste tauchten auf. Sie hatten die abenteuerlichsten Formen, aber die Nachkommen der Dabrifaner schienen immerhin ganz bequem darin leben zu können. Zwischen den Häusern herrschte jetzt ein ständiges Kommen und Gehen. Das eigentliche Leben von Krockock hatte angefangen. Scrugg lehnte schweigend in dem abgewetzten Sitz und registrierte sorgsam jede Einzelheit.
„H-h-hier sind wir!" sagte Muresu. „P-p-pinkys Bar," Scrugg gab ihm ein reichlich bemessenes Trinkgeld. Als Dalaniekay und er ausstiegen, blieben einige Bewohner stehen, musterten die Fremden und hasteten weiter. Offensichtlich waren sie identifiziert worden. Der Gleiter driftete brummend in den spärlichen Verkehr hinein und verschwand mit blinkenden Lichtern. Scrugg tastete nach seiner schweren Hochenergiewaffe unter der Jacke und nickte.
„Unser nächster Auftritt. Die Zeit drängt - vielleicht findet jemand die JUNKIE, und dann sind wir wieder arm."
„Hast durchaus recht, mein Schätzchen", lachte Dalaniekay, zertrat mit dem Absatz ihren Zigarettenrest und streckte den Arm aus. „Hinein ins Warme!"
Die Schrift über dem Eingang war einst auf psychedelisch wirksamen Rhythmus geschaltet gewesen. Jetzt, in der stauberfüllten Abenddämmerung, blinkte und flackerte sie unregelmäßig. Mit sachlichem Interesse musterte die junge Frau die Darstellungen auf der Türfläche. Dann rümpfte Dalaniekay die Nase und fragte: „Was wird, wenn wir nicht denjenigen Käufer finden, auf den wir warten?"
„Dann treibe ich den Preis in nicht akzeptable Höhe hinauf."
Scrugg schob die Tür auf. Zahlreiche gegeneinander kämpfende Gerüche, Rauch und lautes Stimmengewirr, Gläserklirren und Gelächter schlügen ihnen entgegen. Die Bar trug ihren Namen nicht zu Unrecht.
Scrugg Tomas sah Springer, Neuarkoniden, einen Ara, mehrere Terraner, Ertruser und ein humanoides Wesen, dessen Gesichtsmaske es wie einen exotischen Roboter aussehen ließ. Drei Sekunden lang herrschte plötzlich Stille; jeder starrte die Eintretenden an. Scrugg tippte einen Springer, der hinter einem kolossalen Bierglas saß, auf die Schulter.
„Vater des Mehrwerts", sagte er gemütlich, „sei so zuvorkommend und überlasse dieser jungen Dame deinen Hocker, ja?"
„Mach schon!" dröhnte Pinky der Gnom und wuchtete seine riesige Gestalt hinter der Theke heran. „Platz für die Lady!"
„Meinetwegen", knurrte der Springer, nahm das Glas und schob sich nach rechts. Scrugg packte Dalaniekay an den Hüften und schwang sie auf den Hocker. Es befanden sich etwa fünfzig Personen in dem viereckigen Raum, in dessen Mitte die Theke stand. Aus unsichtbaren Lautsprechern in allen Ecken und Winkeln kam Musik, die geeignet war, erregte Gemüter zu beruhigen. Und der rothaarige Riese hinter der Bar war unübersehbar präsent. Scrugg wußte, was in solchen Fällen zu tun war.
„Champagner für die junge Frau", sagte er kühl. „Für mich einen ertrusischen Zharc mit Eis. Wenig Eis.
Übrigens ... wir sind die Tomas-Leute, falls sich jemand interessiert."
„Wußte ich längst, junger Freund", sagte Pinky. Seine Stimme war unglaublich tief und rauh. „Auf Krockock lebt man von schnellen Gerüchten."
„Deswegen sind wir hier. Wir haben’s eilig."
Die anderen Gäste taten so, als würden sie Dalaniekay und Scrugg kaum beachten. Aber der Eindruck täuschte völlig. Scrugg kannte dies. Sie wurden beobachtet, abgeschätzt und förmlich analysiert. Zweifellos war die Hyperkommeldung von einigen Interessierten gehört und an alle weitergegeben worden. Die Getränke kamen, und Scrugg, der genau kontrollierte, aus welchen Flaschen eingegossen wurde, sah, daß sie reell bedient wurden. Er hob das Glas und wandte sich wieder an Pinky.
„Mit wem spreche ich am besten?"
„Was haben Sie anzubieten? Tatsächlich Rauschmittel oder Drogen?"
„Ja. Rund eine Tonne Munarquon. Das ist kein Scherz-ich bin neu hier, und ich kann mir denken, daß ich nicht gleich jetzt zu betrügen anfangen darf."
Pinky stimmte ein donnerndes
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