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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vorhin
geschlüpft war, ehe er sich auf den Weg nach unten machte. Er stieß die
klappernden Fensterläden nach draußen und setzte alles auf eine Karte. Ihn
schwindelte, als er nach unten blickte. Das Zimmer lag im ersten Stock, aber er
mußte es riskieren zu fliehen, wenn er diesem Blutbad, dem seine junge Frau zum
Opfer gefallen war, entrinnen wollte.
    Gerard
beschloß, sich emporzuziehen und nach unten fallenzulassen. Er war zu allem
entschlossen. Da packte ihn eine eisige, knochige Hand, und alles in ihm
sträubte sich gegen diese eklige Berührung.
    Er warf
seinen Körper herum und schlug zu.
    Es krachte
dumpf, als seine Hand voll in das harte Gesicht des Widersachers knallte.
    Gerard André
schrie vor Schmerz und Entsetzen auf, als er erkannte, daß der Schädel echt war
und es sich um keine Maske handelte. Er schlug wie von Sinnen um sich und riß
mit beiden Händen an dem Kapuzengewand, das zerriß. Der Stoff war morsch und
brüchig wie altes Papier.
    Der Wind
pfiff durch das zerschlissene Gewand, durch das Knochengerippe, und ein seltsam
klagender Laut entstand.
    Gerard warf
sich mit aller Wucht nach vorn. Der Knochenmann taumelte und warf die Arme in
die Höhe. Einen Moment lang hatte der junge Franzose freie Hand, sprang auf die
schmale Fensterbrüstung und ließ sich fallen.
    Er kam hart
auf und japste nach Luft. Vor seinen Augen kreiste alles, aber die Angst trieb
ihn wieder hoch. Sein rechter Fuß schmerzte, und er hoffte, daß er nicht
gebrochen war.
    Oben im
Viereck des Fensters zeigten sich die bleichen Gesichter der Schreckgestalten.
    Der Wind
jaulte über das mit roten Ziegeln gedeckte Dach, die Klänge des höllischen
Flamencos wurden fetzenweise an seine Ohren getragen.
    Wie in Trance
taumelte Gerard zu seinem Landrover.
    Auf halbem Weg
stockte sein Fuß. Die Wagenschlüssel! Sie lagen oben im Zimmer.
    Aber zurück
konnte er nicht!
    Er lief, so
schnell er es mit seinem verletzten Bein vermochte, torkelte über den holprigen
Weg, stolperte in der Dunkelheit über einen Stein und fiel. Aber er stand
sofort wieder auf und rannte den Weg bergab.
    Zweihundert
Meter, dann mündete der Weg auf die Hauptstraße.
    Gerard
tauchte in der Dunkelheit unter, ließ das Höllenhotel hinter sich und warf
keinen Blick mehr zurück. Er folgte der Straße Richtung Purullena und wußte,
daß er viele Kilometer weit laufen mußte, um überhaupt an ein Haus zu kommen.
Ein Dorf gab es nicht in der Nähe.
    Purullena lag
fast fünfzehn Kilometer entfernt, aber er hoffte, daß ihm ein Auto entgegenkam.
Er mußte auf dieses Mördernest aufmerksam machen und die Guardia Civil
alarmieren.
    Er ahnte
nicht, daß ein Lebewesen ganz dicht in seiner Nähe war.
    Auf dem steil
aufragenden Felsen zu seiner Rechten erhob sich eine dunkle Gestalt.
    Es war der
Geheimnisvolle mit dem breiten, blassen Gesicht und den rätselhaft glühenden
Augen.
    Ein böses
Grinsen lag um seine schmalen Lippen.
    Es war, als
ob der Leibhaftige seine Zufriedenheit ausdrücke.
     
    ●
     
    Aus dem
gespenstischen Hotel kam eine der schwarzvermummten Gestalten. Sie näherte sich
dem abgestellten, verwaisten Landrover. Der Unheimliche trug die Autoschlüssel
in der Knochenhand, schloß den Wagen auf, startete den Motor und löste die
Handbremse.
    Dann legte er
den ersten Gang ein und ließ die Kupplung los.
    Der Wagen
rollte an – der Unheimliche sprang heraus.
    Nur
Zentimeter trennten den in Gang gesetzten Landrover von dem Abgrund. Sand und
Steine rollten den Abhang hinab, ehe die beiden Vorderräder ihn überfuhren. Der
Wagen kippte, schob sich über den Abgrund und überschlug sich.
    Es krachte.
Metall traf auf Gestein. Glas splitterte. Ein ohrenbetäubender Lärm entstand,
als sich der Gepäckträger löste, die Streben brachen und die sechsunddreißig
Plastikkanister in die Tiefe kullerten. Dann erfolgte eine Detonation, und der
Wagen stand in Flammen.
    Was sich in
der Tiefe der Schlucht abspielte, interessierte den Unheimlichen nicht mehr.
    Er kehrte in
das El Toro zurück.
    Die Tür fiel
ins Schloß.
    Er ging
dorthin, wo sich seine sechs Geschwister befanden: in den Gastraum.
    Nun konnten
sie sich Zeit nehmen und das Blut der Toten trinken.
    Es schlug ein
Uhr.
    In die sieben
höllischen Bewohner kam Bewegung.
    Der Wind
legte sich, das geisterhaft grüne Licht verlöschte, und die Klänge des
Flamencos erstarben.
    Die Untoten
schafften die Reste der Leiche von Roswitha André weg. In einer kahlen Kammer
des Hotels existierte ein Schacht. In den wurde

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