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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die verstümmelte Leiche
geworfen.
    Danach
verschwanden die Unheimlichen von der Bildfläche.
    Sie stiegen
über eine ausgetretene steinerne Treppe in die Tiefe eines feuchten und stockfinsteren
Kellers.
    Dort tauchten
sie unter.
    Das
gespenstische Treiben zu mitternächtlicher Stunde war zu Ende und der Atem der
Hölle nicht mehr zu spüren.
    Wie ein
nebelhafter Schemen verschwand das Bett mit der übel zugerichteten Leiche der
dunkelblonden jungen Frau.
    Alles löste
sich auf, als wären Bett und Leiche nie vorhanden gewesen.
    Der letzte
Ton des Flamencos endete mit einem heftigen, dumpfen Schlag auf die Saiten der
unsichtbaren Gitarre. Ein seltsam verzerrter, klagender Laut, eine Kakophonie,
die in den Ohren schmerzte.
    Dann
herrschte tödliche Stille.
     
    ●
     
    Gerards
Hoffnung, auf einen Autofahrer zu treffen, erfüllte sich nicht. Stöhnend griff
er sich an die Stirn. Sie fühlte sich heiß an, als habe er Fieber.
    Visionen
stiegen vor seinem geistigen Auge auf.
    Die
Höllenwesen, die Leichen, die Schreie und die Musik! Es schien alles in ihm zu
sein.
    »Unsinn! Es
ist alles nicht wahr… es ist alles nicht da… nur ein Traum.«
    Er lachte
leise und kichernd vor sich hin.
    Aus dem
leisen Lachen wurde ein Meckern, dann grölte er lauthals, daß es schaurig durch
die Nacht hallte. Gerard André verlor den Verstand.
     
    ●
     
    Der Morgen
graute.
    Larry Brent
wurde auch ohne Wecker wach.
    Noch etwas
schlaftrunken drehte er sich wieder auf die Seite und griff in etwas Weiches, Nachgebendes,
öffnete die Augen und drehte den Kopf.
    »Ach herrjeh«,
murmelte er, als er die Bescherung sah. »Armes Mädchen, dich hatte ich ganz
vergessen.«
    Die
Gummipuppe, die ihm Morna ins Bett geschmuggelt hatte, war über Nacht recht
dünn und unansehnlich geworden. Ihr war eine Naht geplatzt und die Luft
ausgegangen.
    Larry räumte
die kläglichen Überreste auf die Seite, rollte das fleischfarbene Etwas mit den
weiblichen Formen wie einen Teppich zusammen, band eine Schnur darum und
befestigte einen Zettel daran, der an Morna adressiert war mit folgender
Aufschrift: »Bitte zum nächsten Fahrradgeschäft bringen. Der Schlauch muß
irgendwo ein Loch haben.«
    Dann machte
er sich im Bad fertig.
    Sie hatten
gestern abend verabredet, sich um sieben Uhr im Frühstücksraum im ersten Stock
zu treffen. Dort saß man wie auf einer Galerie, die um eine kreisrunde Öffnung
lief, welche von einer stoffbezogenen Brüstung umgeben war. Darunter lag die
Halle, in der sie am Vorabend gesessen hatten.
    Larry Brent
und Morna Ulbrandson frühstückten ausgiebig und nutzten die Zeit, über jene
Dinge zu sprechen, die sie bisher nur angeschnitten hatten. Dazu war an diesem
Morgen genügend Zeit.
    So
diskutierten sie besonders ausführlich über den spurlos verschwundenen Pedro
Alcantara.
    Für die Comision
Suicidio stand fest, daß er gefunden hatte, was er suchte. In seinem letzten
Bericht an seine Organisation hatte er unter anderem einen Namen genannt, der
von Bedeutung sein mußte. Seit drei Monaten versuchte man jedoch vergebens,
diesen Senor Paco ausfindig zu machen. Mehr als den Vornamen schien Alcantara
nicht in Erfahrung gebracht zu haben. Das erschwerte die Sache.
    Aber eine
kleine Hilfe gab es doch.
    Es stand
ebenso fest, daß Alcantaras letzter Telefonanruf aus Guadix gekommen war. Von
hier aus wollte er nach Purullena weiterfahren und dort in den Bergen mit Paco
zusammentreffen.
    Das wiederum
erhärtete die Tatsache, daß der Streckenabschnitt zwischen Baza und Granada von
großer Wichtigkeit war. Larry war sogar bereit, anhand einer Karte, die er vor
sich liegen hatte, seine Mission erst weit nach Baza zu beginnen.
    »Vielleicht
sollten wir da beginnen, wo Alcantara aufhörte, Schwedenfee«, sagte er ernst.
    »Das heißt,
wir fangen in Purullena an. Die Restaurants und Hotels in Guadix, die Alcantara
aufsuchte und wo er nach den Namen derjenigen forschte, die später
verschwanden, sind fein säuberlich auf einer Liste aufgeführt. Aber da enden
auch alle Bemühungen, wie auch die Nachforschungen nach den Vermißten aufhören.
Es stellt sich uns die Frage: Ist das, was wir nicht wissen, schon in Guadix
geschehen, oder passierte das mysteriöse Ereignis erst später?«
    »Mit dieser
Frage wurden auch die Computer gefüttert«, erklärte Morna Ulbrandson. »Sie
haben alle Möglichkeiten ausgewertet. Von hundertsiebzig Fällen, die untersucht
und analysiert wurden, blieben nur Null-Komma-drei Prozent ungeklärt. Ihre Spur
verliert

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