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0930 - Angriff der DYNASTIE

0930 - Angriff der DYNASTIE

Titel: 0930 - Angriff der DYNASTIE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Kopfgeldjäger zu betrügen, ihm seine Beute gar abzujagen, dass würde Konsequenzen nach sich ziehen.
    Und was er über Starless gesagt hatte… Nicht umsonst war der Vampir ganz sicher einer der besten Agenten gewesen, die Nazarena je für sich hatte gewinnen können. Sie kannte seine erstaunlichen Fähigkeiten. Ein Wunder, dass er sich überhaupt hatte fangen lassen. Wenn Hunter ihm unbeschränkt Blut zuführen würde, wäre der Vampir keine zehn Herzschläge später verschwunden.
    Zähneknirschend stimmte sie den Bedingungen des Jägers zu.
    Im Grunde war ihr die geforderte Summe vollkommen gleichgültig, denn selbst wenn der Jäger sie noch einmal verdoppelt hätte, so wäre Starless dies allemal wert gewesen. Er hatte Nazarena betrogen, hatte ein doppeltes Spiel gespielt. Nie zuvor hatte das jemand gewagt.
    Und es sollte in Zukunft auch sicherlich nie wieder geschehen. Nazarena Nerukkar würde ein Exempel statuieren, eines, das für alle Zeiten nur flüsternd und hinter vorgehaltener Hand weiter erzählt werden sollte. Sie würde diesem Starless eigenhändig die Haut von seinem ausgemergelten Körper schälen!
    ***
    Zamorra lenkte die Schwebeplatte, auf der sich der Glaskasten mit dem gefangenen Vampir befand, durch den langen und schmalen Gang. Unauffällig blickte er sich um. Mit nichts anderem hatte er in einer Gefängnisanlage wie dieser rechnen können - hier gab es nur eine Farbe: tristes Grau. Boden, Wände und Decke, alles war in stupider Eintönigkeit gehalten.
    Sicher sahen Gefängnisse auf allen bewohnten Planeten der Galaxie nicht anders aus.
    Der Parapsychologe fühlte sich beobachtet, was natürlich auch den Tatsachen entsprach. Mit Sicherheit waren etliche versteckte Kameras auf ihn gerichtet, und nicht weniger Blaster-Läufe. Zamorra hatte in seiner Hunter-Rolle die Anlage natürlich nur unbewaffnet betreten dürfen. Doch das spielte für ihn keine Rolle, denn wenn es nötig werden würde, dann war es sicher nicht sehr schwierig, sich zu bewaffnen. Und es würde nötig werden.
    Der Gang mündete vor einem schweren Schott, das sich eher schwerfällig öffnete, als der Jäger und sein Gefangener es erreicht hatten. Zamorra wurde bereits erwartet. Ein Dutzend Men in Black nahm ihn in ihre Mitte. Schweigend führten sie den Professor zum nächsten Schott; für Zamorra war klar, dass dieser Raum hier nur den Zweck erfüllte, den Ankömmling erneut zu scannen. Doch an der Rüstung würden sich die Scanner der Ewigen genauso die Zähne ausbeißen, wie sie es schon bei der Jacht getan hatten. Erneut öffnete sich ein Durchgang - dann hatte Zamorra sein Ziel erreicht.
    Dieser Raum war größer als der vorherige. Links und rechts an den Wänden hatten sich Men in Black aufgebaut, in deren Händen schwere Blastergewehre lagen. In der Raummitte erwartete Zamorra ein Mann, den er als Cabo Titolk erkannte - den Gamma , der diese Station leitete. Sein Gesicht war durchaus griesgrämig zu nennen, Zamorra war sicher, der Mann hatte mindest ein Magengeschwür, das er besser behandeln lassen sollte. Wahrscheinlich bekam man so etwas, wenn man auf dieser öden Eiswelt über Jahre hinweg Gefangene zu bewachen hatte - und sonst nichts geschah.
    Der Gamma hob die rechte Hand in die Höhe. Zamorra stoppte die Schwebeplatte, die er wie eine Karre hinter sich hergleiten ließ. »Weiter wirst du nicht in die Anlage vorgelassen, Hunter. Bleib stehen und mache keine dummen Bewegungen, denn die Men in Black warten nur darauf.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern, soweit das in dieser Rüstung überhaupt möglich war.
    »Ich lege keinen Wert auf eine Besichtigungstour, Gamma . Wo ist meine Prämie?«
    »Hier ist sie.« Zamorra hatte nicht bemerkt, wie sich neben ihm eine Tür geöffnet hatte. Die ERHABENE höchstpersönlich gab sich die Ehre, und brachte zwei ihrer dhyarragesteuerten Cyborgs mit, die schwer an einer Stahlkiste zu tragen hatten, an der sich links und rechts Tragegriffe befanden.
    Sie würdigte Hunter keines Blickes - ebenso wenig dem Gamma . Sie hatte nur Augen für Starless. Mehrfach umkreiste sie die Schwebeplattform. Endlich schien sie zufrieden und überzeugt zu sein, dass man hier nicht versuchte, sie zu betrügen.
    Mit einer Handbewegung winkte sie die beiden Men in Black zu sich, die an ihren schwarzen Uniformen eine liegende Acht trugen, über der stolz der Name des Schiffes prangte, auf dem sie ihren Dienst taten: DYNASTIE ! »Nehmt den Gefangenen von der Plattform und stellt die Kiste darauf.

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