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0931 - Das strahlende Gefängnis

Titel: 0931 - Das strahlende Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem Auftrag, Hamiller nötigenfalls gewaltsam von der Szene seiner gegenwärtigen Tätigkeit zu entfernen und ins Lazarett zu bringen. Payne Hamiller war mit seinen Leuten dabei, die Versiegelung des Klimaschachts zu testen, als der Robot auftauchte. Hamiller, über eine Batterie von Messgeräten gebeugt, wurde erst aufmerksam, als ihm der Medorobot die Hand auf die Schulter legte. „Was ist... ?"rief er ungehalten. Er fuhr herum und sah den Roboter. Niemand hat je ermittelt, ob es der unerwartete Anblick des Maschinenwesens war, der ihn so erschütterte, oder ob der überbeanspruchte Körper rein zufällig in diesem Augenblick den Dienst versagte: Auf jeden Fall verdrehte Payne Hamiller plötzlich die Augen, gab ein leises Ächzen von sich und stürzte bewusstlos zu Boden. Der Roboter lud ihn sofort auf und machte sich auf den Weg zum Lazarett. Zurück blieben Hamillers Mitarbeiter, benommen und bestürzt, denn sie waren sich durchaus über den Ernst der Lage im klaren und begriffen, dass es in erster Linie Hamillers Initiative war, die bisher das Schlimmste verhütet hatte. Was sollte ohne ihn nun werden? Der älteste unter den Wissenschaftlern ordnete an, dass die Analyse der Schachtversiegelung unverzüglich fortgesetzt werde. Er selbst übernahm das Ablesen der Messgeräte, mit denen Payne Hamiller bis zu seinem Zusammenbruch beschäftigt gewesen war. Aber die Ungewissheit hemmte den Ablauf der Arbeiten. Die Leute waren nicht mehr sicher, ob das, was sie taten, überhaupt noch einen Sinn hatte. Diese Szene fand Ennea Gheet vor, als sie sich ziemlich ungestüm durch das niedrige Schott zwängte, das vom Q-Deck zu den Wartungsräumen des Klimaschachts führte. Sie stutzte ungläubig, als sie die Techniker bei der Arbeit sah. Dann aber ging das Temperament mit ihr durch. „Was, Zum Teufel, geht hier vor?" rief sie zornig. Der Mann, der an Hamillers Stelle den Befehl übernommen hatte, drehte sich nach ihr um. „Wir überprüfen die Versiegelung des Schachtes. Man weiß nicht..."
    „Und wie lange, meinen Sie, kann man dazu brauchen?" fiel ihm Ennea aufgeregt ins Wort. „Das Herstellen vakuumdichter Versiegelungen ist eine uralte Kunst. Wieviel Stunden wollen Sie hier noch vertrödeln, wo es überall an Fachkräften mangelt und Eile das höchste Gebot ist?"
    Der Techniker wandte sich wider willig von seinen Messgeräten ab. „Sie wissen wahrscheinlich noch nicht...", begann er. Ennea ließ ihn nicht ausreden. „Dass Hamiller aus den Stiefeln gekippt ist? Oh doch, das weiß ich! Wollen Sie mir sagen, dass die Organisation zusammenbricht, sobald Payne Hamiller ins Lazarett gebracht wird? Das mag früher so gewesen sein, aber jetzt ist es anders! Ich habe Aufgaben für euch, dringende Aufgaben! Zwei Mann bleiben hier und überprüfen die Haltbarkeit der Versiegelung. Der Rest kommt mit mir, und zwar auf der Stelle!"
    Die Frage nach der Zuständigkeit der Hyperphysikerin wurde nicht gestellt. Ihrer Initiative hatte keiner der Anwesenden etwas entgegen zu setzen.
    Ein Mann und eine Frau wurden dazu bestimmt, die Festigkeit des Siegels zu überprüfen. Der Rest der Gruppe folgte Ennea Gheet, die sich alsbald mit unübersehbaren Zeichen der Ungeduld auf den Weg machte. Sie führte die Leute durch eine Kurzstrecken - Transmitterstation in einen Laborraum von mittlerer Größe, in dem es unaufgeräumt aussah. In der Mitte des Raumes erhob sich ein halbfertiges Aggregat von abenteuerlicher Erscheinungsform. „Das", erklärte Ennea Gheet mit lauter Stimme, „ist der Strukturriss-Projektor, an dem Payne Hamiller bis vor kurzem gearbeitet hat. Das Gerät dient dazu, die Oberfläche der hyperenergetischen Aura lokal und vorübergehend zu neutralisieren, so dass durch die Hülle der Aura hindurch Gegenstände an die beiden Träger der Auren übergeben werden können. Da die Verständigung per Datenkanal bisher nur zu katastrophalen Folgen geführt hat, nahm Hamiller an, dass es aussichtsreicher sei, die Kommunikation auf dem direkten Wege, das heißt durch den physischen Austausch von Botschaften, zu versuchen. Der Projektor ist nahezu fertig. Es ist keine Grundlagenarbeit mehr zu leisten. Payne Hamillers Unterlagen finden sie in der Datenstation im Hintergrund aufgezeichnet. Ich möchte, dass sie das Gerät umgehend fertig stellen. Es ist von größter Bedeutung, dass wir uns auf dem schnellsten Wege mit Rhodan und Atlan verständigen können." Nach diesen Worten drehte sie sich um, ohne eine Entgegnung abzuwarten,

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