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0933 - Der erste Erbfolger

0933 - Der erste Erbfolger

Titel: 0933 - Der erste Erbfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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erreichte sein Ohr. Gefolgt vom Trappeln unzähliger Stiefel.
    Der Stadtschutz kam!
    Zamorra beobachtete, wie Invos Finger komplizierte Figuren bildeten, sich überkreuzten, entknoteten und Zeichen in die Luft schrieben. Dazu murmelte er ohne Unterlass alte lemurische Worte, die Zamorra nicht verstehen konnte.
    Magische Energie floss in das Buch und brachte den Umschlag zum Pulsieren.
    Für Bruchteile von Sekunden vereinte sich Zamorras Seele mit der von Invo. Immer, wenn das geschah, konnte der Parapsychologe erkennen, was sein Wirtskörper plante.
    Er konstruiert eine Brücke zu einem Zeitpunkt, der vor der Erschaffung der Erbfolge liegt. Aber er kann sie nicht selbst betreten, weil der Zauber seine gesamte Lebenskraft verzehren wird. Er muss sich opfern, um dies einem anderen zu ermöglichen. Deshalb hat er so lange davor zurückgeschreckt! Er wusste nicht, wer für ihn die Reise in die Vergangenheit unternehmen sollte.
    Das hatte sich geändert! Die Götter hatten ihm eine letzte Vision geschickt. Einen Namen: Merlin! Er sollte das Buch erhalten und die Zeitenbrücke nutzen! Ein weiterer Name spukte ihm durch den Kopf: Logan, der ein Werkzeug des Guten sein sollte.
    Zamorras Gedanken überschlugen sich. Vision der Götter? Hatte er durch seine Erinnerungen gerade dafür gesorgt, dass Invo das Buch zu Merlin in Logans Zeit schickte? Aber er selbst war doch durch das Buch erst in Invos Körper geraten! Hatte er dadurch nicht eine sich selbst bedingende Zeitschleife geschaffen? Der Wälzer erreichte Merlin, weil Zamorra das dem Priester zugeflüstert hatte, konnte es ihm aber nur zuflüstern, weil Merlin das Buch erhalten hatte? War er nur nach Lemuria gereist, um sich von hier aus nach Lemuria schicken zu können? Wer sollte da noch durchblicken!
    Oh, wie er Zeitreisen hasste!
    Die Schritte erreichten die Wohnungstür. Abermals erklang wütendes Pochen.
    »Aufmachen! Sofort!«
    Die Kommode erzitterte unter den Schlägen.
    Invo musste sich beeilen, sonst wären Zamorras Gedanken über sich selbst bedingende Zeitschleifen ohnehin müßig.
    Hätte Zamorra einen eigenen Körper besessen, hätte er die Augen vor Erstaunen aufgerissen. Invos Finger lösten sich auf. In bunte Wirbel! Es sah aus, als seien seine Hände nur gemalt und jemand wische über die noch feuchte Farbe.
    Invo Tanaar wurde zur Zeitenbrücke!
    Von der Tür her krachte es. Holz splitterte. Oberhalb des Schlosses bohrte sich eine Schwertspitze in den Raum.
    Zamorra spürte die Todesangst, die Invo erfasste. Es war weniger die Furcht zu sterben, denn damit hatte der Priester sich abgefunden. Es war die Furcht, zu früh zu sterben!
    »Merlin, ich weiß nicht, wer du bist, aber du musst über mächtige Kräfte verfügen. Falls dieses Buch dich überhaupt erreicht! Vielleicht war die Vision der Götter auch falsch und Xuuhl hat Lemuria und den Rest der Erde bereits verwüstet. Dann ist alles zu spät! Aber wenn nicht, dann wisse dies: Der Beginn der Erbfolge bedeutet das Ende der Welt! Sie muss gestoppt werden! Du, der du dereinst dieses Buch erhalten wirst, erfahre daraus, wie die Erbfolge entstand. Und dann gehe hin und töte den Erbfolger! Dieses unheilige Instrument des Bösen muss aufgehalten werden. LUZIFER darf nicht am Ende triumphieren! Ist er aber schon zu stark, so wird dich die Zeitmagie auf diesem Buch zurück an die Anfänge führen, wo du ihn aufhalten kannst. Der Erbfolger muss sterben!«
    Der Meister des Übersinnlichen kannte die Worte, die Invo sprach. Zumindest zu einem Bruchteil. Es waren die, die Merlin gehört hatte, als das Buch vor ihm auf den Tisch fiel.
    Da flog die Tür auf und eine Flut von Dämonenleibern schwappte herein.
    Sie kamen zu spät!
    Mit dem Geräusch eines Windstoßes verwandelte sich der Priester in einen farbigen Strudel, der das Buch erfasste und durch die Zeit trug.
    Im Sekundenbruchteil, bevor sich Zamorras Seele aus dem Körper löste, überfiel ihn Panik. Mit einem Mal erkannte er die Logik in seinen Leibbesetzungen . Invo hatte die Zeitenbrücke nicht nur konstruiert, er war sie selbst gewesen. Deshalb führte sie den Reisenden in Invos Fleisch und Blut! In seinen ersten Sohn. Dann in seinen zweiten und schließlich in ihn selbst. Und jeder einzelne Körper war kurz nach Zamorras Ankunft gestorben.
    In wem würde er als Nächstes aufwachen? Würde er auch ihm den Tod bringen? Würde er überhaupt aufwachen oder eins sein mit dem Wirt?
    Dann wurde es dunkel um ihn.
    Und es blieb dunkel.
    ***
    Irgendwo in den

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