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0933 - Der erste Erbfolger

0933 - Der erste Erbfolger

Titel: 0933 - Der erste Erbfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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gab.«
    Die Tür öffnete sich und Lady Patricia betrat den Raum.
    Rhett sprang auf und lief seiner Mutter entgegen. »Mom! Du bist zurück! Wie war's in London?«
    »Sehr schön, danke. Warst du ein guter Junge während meiner Abwesenheit?«
    »Nein, ich war zwischendurch mal voll böse, aber jetzt geht's wieder.«
    Patricia verdrehte die Augen. »Ja, ja. Ich frag ja schon gar nicht mehr!«
    ***
    Epilog
    Asmodis stand vor der Steinsäule in Caermardhin, über der in einem kugelförmigen Kraftfeld erneut Merlins Stern schwebte.
    Das Knistern der energetischen Entladungen diente ihm als Hintergrundmusik für die Sortierung seiner Gedanken.
    Wie musste er das Geschehene einordnen? Sollte er zufrieden sein, dass er JABOTH entdeckt hatte? Oder unzufrieden, dass Rhetts Verwandlung in Xuuhl und somit JABOTH vorläufig gescheitert war?
    Noch einmal liefen die Ereignisse vor dem Château in seiner Erinnerung ab.
    Er hatte Zamorra das Amulett aus der Hand geschleudert. Vermutlich wäre es noch nicht stark genug gewesen, um Schaden anzurichten, aber er durfte nicht riskieren, dass JABOTH etwas geschah.
    Dann nahm er seine teuflische Gestalt an und sprang vor die M-Abwehr. Zum vierten Mal innerhalb kurzer Zeit durchquerte er den magischen Schirm.
    Seine jahrelange Abwesenheit von den Schwefelklüften und die Beschränkung seiner schwarzmagischen Aktivitäten aufs Nötigste hatten im Laufe der Zeit dazu geführt, dass er sich eine gewisse Resistenz gegen die Wirkung des Schutzes angeeignet hatte. Was tat man nicht alles, um sich das Vertrauen des Dämonenjägers zu erschleichen? Dennoch bereitete ihm der Sprung durch die M-Abwehr jedes Mal Schmerzen.
    Und viermal hintereinander war selbst für einen so harten Teufel wie ihn fast zu viel. Dadurch verzögerte sich sein Erscheinen hinter Krychnak um einige Augenblicke.
    Er schnappte sich den Dämon und sprang mit ihm in die Blase der Zeitlosigkeit - jene Kammer, die Merlin in Caermardhin errichtet hatte. Endlich hatte Asmodis eine sinnvolle Verwendung dafür gefunden.
    Krychnak war erkennbar verblüfft, dass er sich plötzlich an einem anderen Ort wiederfand.
    »Du weißt, wer ich bin?« Asmodis Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er kein Interesse an Diskussionen hatte.
    »Ich weiß es. Du bist der ehemalige Fürst der Finsternis, der die Hölle verraten hat.« Krychnak spuckte vor ihm aus.
    »Schweig! Du weißt nicht, wovon du sprichst! Sag mir, mein kleiner Dämon: Warum ist die Verschmelzung nicht gelungen?«
    »Ich weiß es nicht!«
    Asmodis dachte kurz nach. »Kannst du sie rückgängig machen?«
    »Ja, aber das werde ich nicht tun! Nicht für einen Verräter wie dich! Lieber lasse ich den Erbfolger zugrunde gehen, als ihn in Zamorras Obhut zurückkehren zu lassen.«
    »Das wirst du nicht tun. Ich schlage dir ein Geschäft vor!«
    »Tatsächlich?«
    »Ich habe großes Interesse daran, dass der Erbfolger zu Xuuhl wird. Du wirst die Verschmelzung rückgängig machen, dafür werde ich dir dabei helfen, die Ursachen für dein Scheitern zu erforschen. Wenn wir sie gefunden haben, werden wir sie beseitigen und du versuchst es erneut.«
    Krychnak zögerte. »Ist das dein Ernst?«
    »Natürlich ist das mein Ernst!«
    »Du planst etwas, nicht wahr? Du hast der Hölle gar nicht den Rücken gekehrt!«
    »Wenn nur ein Wort davon über deine gespaltenen Lippen kommt, wirst du jede Seele beneiden, die den Rest der Ewigkeit in den höllischen Feuern glühen darf!«
    »Der Handel gilt!«
    Also erklärte Asmodis dem Augenlosen ganz genau, was er zu tun hatte. Dann sprang er mit ihm zurück und sie zogen ein Schauspiel ab, das das anwesende Publikum nicht einmal im Ansatz durchschaute.
    Sein Kraftverschleiß nach dem mehrfachen Durchqueren der M-Abwehr hatte lediglich dazu geführt, dass seine Rückkehr aus der Zeitlosigkeit nicht ganz lückenlos an den ersten Sprung anschloss. Aber er war sicher, dass Zamorra bestenfalls ein kurzes Flackern bemerkt haben dürfte, wenn überhaupt.
    Er wandte den Blick zur Kröte auf seiner Schulter.
    »Im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein, meinst du nicht, Kühlwalda? Zamorra vertraut mir mehr denn je und ich habe JABOTH gefunden. Kann man sich mehr wünschen? Jetzt müssen wir ihn nur noch auf die Seite des Bösen ziehen und darauf achten, dass CHAVACH ihn nicht findet.«
    Kühlwalda quakte. Offenbar war auch sie zufrieden.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 134 »Der Goldene aus der Geisterstadt«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 925

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