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0934 - Der Schlüssel zur Quelle

0934 - Der Schlüssel zur Quelle

Titel: 0934 - Der Schlüssel zur Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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ewig dauert!
    Plötzlich ging alles schnell. Lautlos wie ein Panther glitt Omar Little von seiner Pritsche und stellte sich auf. Sein Gesicht erschien in Frobishers Blickfeld, und noch bevor der Schlaflose reagieren konnte, hatte Omar ihm die rechte Hand auf den Mund gepresst und pinnte ihn mit dem linken Arm aufs Bett.
    Es passiert! Gott im Himmel, es passiert - mit mir! Dominic war starr vor Entsetzen. Aus schreckgeweiteten Augen sah er in die Fratze, zu der sich die Visage seines Mitgefangenen verzogen hatte. Jeder Muskel unter Omars Gesichtshaut schien aufs Absurdeste verdreht und angespannt zu sein. Jede Hautfalte bog und wand sich in Winkeln, die den Gesetzen der Normalität Hohn sprachen. Omars Mund stand offen, ein schmaler Streifen gelblicher Zähne in der Schwärze, und seine Augen waren derart verdreht, dass nur noch das Weiße in ihren Höhlen zu sehen war.
    Dann begann das Narbengesicht zu sprechen. Von Erbfolgern und Dämonenjägern. Von Dylans und Ankas, Matlocks und Krychnaks. Von der Hüterin, die wartete. Die bewachte. Von ewiger Kraft.
    Und mit jedem Wort, das über die Lippen des Monstrums kam, in das sich der Schlafwandler verwandelt hatte, spürte Frobisher, wie seine eigenen Kräfte schwanden und seine Energie, sein Lebenswille, ja, sein ganzes Sein auf Omar Little überging.
    Wie das Blut eines Opfers auf einen Vampir…
    ***
    Château Montagne
    Die Nacht war lang gewesen und voller Geschichten. Reihum hatten sie berichtet, was die Ereignisse der vergangenen Tage ihnen offenbart hatten. Rhett hatte seine Erfahrungen als Xuuhl und unter Krychnaks Fremdeinfluss beschrieben, so gut es ihm noch möglich gewesen war, dabei aber mehrfach abbrechen müssen. Das Erlebnis und seine Bedeutung gingen dem Erbfolger sehr nah. Kathryne, wie sich die wiedererwachte und um ihren inneren Zwilling gebrachte Anka Crentz wieder zu nennen beschlossen hatte, hatte den Gefährten so gut es ging von ihrem unglaublich tragischen Leben erzählt und die inhaltlichen Lücken zu schließen versucht, die nach den Ausflügen, die Dylan McMour, Rhett und die bereits abgereisten Peters-Zwillinge in Ankas Vergangenheit unternommen hatten, noch offen geblieben waren. Und Professor Zamorra hatte einmal mehr erklärt, warum er hatte sterben müssen, um Rhett zu retten. Den Erbfolger .
    Lady Patricia klingelten noch immer die Ohren von der Fülle an Informationen, die auf sie eingeprasselt waren.
    »Bisschen viel auf einmal, nicht wahr?«, fragte Professor Zamorra und lächelte der Mutter des Erbfolgers zu. Patricia hob verwundert die Brauen. Waren ihre Gedanken so offensichtlich, dass sie ihr schon ins Gesicht geschrieben standen?
    »Ach«, antwortete sie und gab sich unbeeindruckt, »weißt du, Zamorra, in deiner Gesellschaft… da ist jeder neue Tag ›ein bisschen viel auf einmal‹.« Ihre Nonchalance mochte geheuchelt sein, ihre Resignation war es nicht. Patricia hatte längst aufgegeben, das Schicksal, das sie und ihre Sippe prägte, noch ändern zu wollen. Es hatte ohnehin keinen Zweck, sich ihm zu widersetzen. Derartige Versuche führten nur zu noch größeren Schmerzen.
    Zamorra nickte, schien zu verstehen. »Wir haben einen gewaltigen Fortschritt gemacht«, sagte er. »Denk nur an all die neuen Erkenntnisse!«
    »Oder an all die Beinahe-Katastrophen«, erwiderte sie ebenso knapp wie bitter. »Deinen Schilderungen nach hätte nicht viel gefehlt, und wir hätten uns allesamt einer neuen Form des Armageddons gegenübergesehen. Einer, an der mein eigener Sohn nicht unschuldig gewesen wäre.« Lady Patricia sah zu Rhett hinüber, der an Kathryne gelehnt auf dem Sofa saß und ins Kaminfeuer schaute. Die beiden waren ein schönes Paar. Sie passten zusammen. In einer gerechten Welt wären sie nur ganz normale Teenager gewesen - und nicht zwei mystische Figuren in einem multidimensionalen, epischen Schachspiel.
    »Nichts von alldem geht auf seine Kappe«, beschwichtigte der Professor. »Xuuhl - das war nicht er, hatte nichts mit ihm zu tun. Rhett war nur die Zutat, die Krychnak für seinen Plan benötigte, die Erbfolge wieder zu dem werden zu lassen, als was sie einst beabsichtigt wurde. Und diesen Plan haben wir ihm gehörig vereitelt.«
    Patricia schürzte die Lippen. »Für den Moment.«
    Good Grief , der Junge war gerade mal sechzehn Jahre alt! Und dennoch erinnerte er sie mehr und mehr an seinen Vater. Kein Wunder, setzte sich in Rhett doch die Tradition des Erbfolgers fort, die auch das Leben seines alten Herrn Sir Bryont

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