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0937 - Planet der Ebenbilder

Titel: 0937 - Planet der Ebenbilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Instandsetzungskommandos nach, als der die Feldgeneratorsektion IV verließ.
    Kord Loerde wußte seit einer Woche, daß seine Frau ihn mit Rando Berghurst betrog. Er war heimlicher Zeuge eines Gesprächs gewesen, bei .dem die beiden sich verabredet hatten. Seitdem trug er sich mit dem Gedanken, Berghurst zur Rede zu stellen. Aber jedesmal hatte er davor zurückgeschreckt - so wie eben auch wieder.
    Er war Berghurst nachgeschlichen und hatte vor dem Schott zur Feldgeneratorsektion IV auf ihn gewartet - und dann, als das Schott sich öffnete, war er rasch hinter eine Stützsäule getreten.
    Wieder war eine Gelegenheit ungenutzt vorbeigegangen. Kord Loerdes Haß aber hatte ein Stadium erreicht, in dem er ein Ventil brauchte, um sich von dem unerträglichen seelischen Druck zu befreien, unter dem er litt.
    Er wartete, bis die Techniker, die in Sektion IV arbeiteten, gegangen waren. Jedenfalls glaubte er, sie wären alle gegangen.
    Aber nachdem er sich in die Sektion geschlichen hatte und sich am Steuerelement des dritten riesigen Generatorblocks zu schaffen machen wollte, entdeckte er in nur wenigen Metern Entfernung einen Mann und eine Frau, die sich leise unterhielten.
    Kord Loerde duckte sich und lauschte.
    „ ... sie uns bisher nicht erkannt haben, werden sie es auch künftig nicht", hörte er die Frau sagen.
    „Sie müssen mit Blindheit geschlagen sein", erwiderte der Mann.
    Die beiden kamen auf Loerde zu. Der Techniker wollte um den Generatorblock herumgehen, stolperte dabei aber über die herausragende Konsole des Steuerelements und fiel auf die Knie.
    Er kam sofort wieder hoch und sah sich dem Mann und der Frau gegenüber, die ihn argwöhnisch musterten, wie ihm schien. „Lauschen Sie etwa?" fragte der Mann, ein sehr dünner Mensch mit haarlosem eiförmigen Kopf.
    Kord Loerde schüttelte den Kopf.
    „Ich habe nur etwas überprüft", erklärte er und deutete auf das Steuerelement.
    „Gehen wir, Milder!" sagte die Frau,
     
    *
     
    eine zierlich gebaute junge Technikerin mit pechschwarzen Augen und rotbraunem Haar, das im Nacken zu einem Knoten geformt war.
    Als sie gegangen waren und Kord Loerde das Offen und Schließen des Schotts gehört hatte, fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen. Erst vor einer Woche hatte er über Bord-Television die Abspielung der zuletzt von Terra gekommenen TV-Kassetten verfolgt. Dabei waren auch Meldungen über die Zerschlagung jener Piraten gewesen, die sich Flibustier nannten - und es waren Bilder der entkommenen letzten Flibustier gezeigt worden.
    Das Aussehen der beiden Techniker, die er belauscht hatte, entsprach dem Ansehen zweier der flüchtigen Verbrecher: Markon Treffner und Kayna Schatten.
    Ich muß das melden! dachte er.
    Dann fiel ihm ein, daß er dann auch melden mußte, wo er die beiden Verbrecher gesehen hatte - und wie sollte er erklären, was er in einer .Sektion des Tenders zu suchen gehabt hatte, die nicht zu seinem Arbeitsbereich gehörte! Er konnte auch nicht behaupten, er hätte die Flibustier beispielsweise im Antigravlift B15 der Kommandokugel gesehen, denn das mochte sich bei den obligatorischen Untersuchungen als falsch herausstellen.
    Nein, es war besser für ihn, wenn er schwieg. Sollten Markon Treffner und Kayna Schatten ruhig ihr Unwesen auf der DINO IX treiben; er war ja nicht verantwortlich dafür, daß der Tender gerettet wurde.
    Kord Loerde führte seine Sabotageschaltung am Steuerelement des Generatorblocks zu Ende, dann verließ er die Sektion IV und ließ sich von Gleitbändern in Richtung zur Kommandokugel tragen, wo alle Angehörigen des Instandsetzungskommandos ihre Unterkünfte hatten.
    Als er beim Durchqueren einer Verteilerhalle ein Geräusch hinter sich vernahm, fuhr er erschrocken herum.
    Er hatte gefürchtet, die beiden Flibustier hätten ihm hier aufgelauert, um ihn zu ermorden, weil sie ahnten, daß er sie erkannt hatte. Aber es waren nur zwei Arbeitsroboter, die eine Antigravplattform mit Material schoben.
    Loerde wankte zum nächsten Fußsteig, lehnte sich an die Wand und bemühte sich, das Zittern seiner Hände zu unterdrücken. Er ahnte, daß er von nun an immer mit der Furcht vor einem gewaltsamen Tod leben mußte.
     
    *
     
    „Probelauf in zwei Minuten", sagte der für die Schutzschirme des Tenders verantwortliche Ingenieur.
    „Sind Sie absolut sicher, daß nichts schiefgehen kann, Jarkin?" erkundigte sich Rando Berghurst.
    Die beiden Männer standen vor dem Schirmkontrollpult in der Zentrale der Kommandokugel.

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