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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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immer noch Rot war!
    »Mr. Ballard, was tun Sie!« schrie Joyce erschrocken. »Es ist…«
    »Ich weiß«, keuchte ich, »aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Wir haben es nämlich hinter uns!«
    »Das Höllenschwert?«
    »Wenn man vom Teufel spricht…«
    John Joyce drehte sich um. Jetzt sah er die todbringende Waffe auch. »O mein Gott!« stöhnte er, während mein Rover mit pfeifenden Pneus losraste.
    ***
    Die magisch geladenen Stahlstacheln schienen zu wachsen. Es hatte den Anschein, als gierten sie nach Mortimer Kulls Leben.
    Kull fiel mitten hinein in diesen Stachelwald - und blieb unverletzt. Er konnte das selbst nicht begreifen. Es grenzte an ein Wunder.
    Das Wunder hieß Magie!
    Mortimer Kull hatte unbewußt ein Kraftfeld um sich herum aufgebaut, und als die beiden Magien aufeinandertrafen, stießen sie sich ab. Es war so, als würden zwei gleiche Magnetpole aneinanderstoßen.
    Kull wurde von den mörderisch spitzen Stacheln abgeleitet und fiel zwischen diesen auf den steinigen Boden. Der Aufprall raubte ihm beinahe die Besinnung.
    Er ächzte, und es gab keinen Knochen, der ihm nicht wehtat, aber er hatte Überlebt, und das war die Hauptsache.
    Er blieb zunächst liegen, ließ sich Zeit, um sich zu sammeln. Langsam erholte er sich. Er hob den Blick und schaute nach oben, dorthin, woher er gekommen war.
    Eine schwarze Felswand ragte senkrecht auf, und zahlreiche Löcher befanden sich in ihr. Alle Höhlengänge schienen hierher zu führen.
    Das Ende war dieser Stachelwald.
    Kull setzte sich auf. Jetzt erst bemerkte er andere Gestalten, die weniger Glück gehabt hatten als er. Sie waren entweder mumifiziert oder skelettiert. Auf jeden Fall aber waren sie alle auf den Stacheln aufgespießt.
    Opfer der magischen Stacheln.
    Kull stand auf. Er wollte die Stacheln vorsichtig berühren, doch das war ihm nicht möglich. Die gegnerischen Kraftfelder ließen einen Kontakt nicht zu.
    Er hatte sich von Yul mehr erwartet. Er war enttäuscht von dem weißen Koloß, den schon die erste Gefahr ausgeschaltet hatte. Unbezwingbar hatte Yul gewirkt. Kull hatte große Hoffnungen in ihn gesetzt, die er nun nicht mehr erfüllen konnte.
    Der Superkämpfer war auf der Strecke geblieben, hatte sich als Versager entpuppt. Kull würde seine Erfahrung an jene Männer weitergeben, die Yul entwickelt hatten.
    Vielleicht ließ sich bald ein neuer, verbesserter Cyborg schaffen. Einer, dem herabstürzende Felsblöcke nichts mehr anhaben konnten.
    Mortimer Kull versuchte das Ende des Stachelwaldes zu erreichen. Ihm kam es so vor, als wäre er geschrumpft und würde das Nagelbett eines Fakirs durchwandern.
    Die Knochenhand eines Skeletts fiel auf seinen Fuß. Er schüttelte sie ab und setzte seinen Weg fort. Wenn er nach oben schaute, war ihm, als würde sich eine riesige schwarze Kuppel über dem Stachelwald wölben.
    Daß er den Sturz überlebt hatte, war ein Triumph. Aber er mußte davon ausgehen, daß er damit längst noch nicht alle Gefahren gemeistert hatte.
    Was ihn in diesem Augenblick erfüllte, war nicht Angst, sondern Wut, weil er nicht wußte, was vor ihm lag. Er haßte diese Ungewißheit.
    Sie machte es ihm unmöglich, vorauszuplanen. Er konnte sich auf keine konkrete Gefahr einstellen.
    Auf der Erde hatte er eine magische Vision gehabt. Er hatte sie heraufbeschworen, um herauszufinden, wie er seine Computermagie stärken, ausbauen, vertiefen könnte.
    Er hatte eine Welt erblickt, die ihm fremd gewesen war. Dennoch hatte er sofort gewußt, daß es sich um Protoc handelte. Er hatte sich selbst in einer tristen, karstigen Landschaft gesehen.
    Da wären blaue, schwebende Kugeln gewesen. Kugeln, die mit jener Satansdroge gefüllt waren, die er brauchte. Im Verlaufe dieser Vision hatte Mortimer Kull beobachtet, wie er ein Glas in die Hand nahm und eine dieser Kugeln hineintat.
    Sobald sie mit dem Glas in Berührung kam, zerplatzte die seifenblasendünne Haut, und das Höllenelixier füllte das Glas bis zum Rand.
    Dann zerrann die Vision.
    Von diesem Augenblick an wußte Mortimer Kull, daß er nach Protoc gehen mußte, und er kannte auch sein Ziel: das Reservat der Meskyren.
    Aber wo waren die schwebenden Kugeln? Der Lemur hätte es ihm wahrscheinlich sagen können, aber er lebte nicht mehr, und Kull hatte keine Ahnung, wo er die Kugeln suchen sollte.
    Er wußte nicht einmal, wie er aus diesem verdammten Stachelwald kam.
    ***
    Der Querverkehr bestand aus einem einzigen Taxi. Als ich bei Rot losraste, erschrak der Fahrer, und dann

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