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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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außergewöhnliche schwarze Wesen aus der Fassung.
    Es wirbelte irritiert hoch, konnte sich im Moment zu keinem neuerlichen Angriff entschließen. Diese Chance ließ ich nicht ungenutzt. Ich krallte meine Finger in John Joyces Jackett und riß den Mann auf die Beine.
    »Kommen Sie!« keuchte ich. »Dort hinein!«
    John Joyce stolperte mit mir. Seine Augen waren furchtgeweitet und glasig. Die Angst mußte ihn fast um den Verstand bringen. Er schien nicht zu glauben, daß er davonkommen wurde.
    Das Höllenschwert überwand den Schock und setzte zur nächsten Attacke an. Ich schleppte John Joyce mit mir. Der Mann knickte immer wieder ein, doch ich ließ ihn nicht zu Boden gehen.
    Sowie ich merkte, daß er absackte, riß ich ihn brutal hoch und brüllte ihm ins Ohr: »Weiter, Mr. Joyce! Weiter! Sie dürfen jetzt nicht schlappmachen!«
    Mir war klar, daß ich sehr viel von ihm verlangte, aber es stand schließlich auch immens viel auf dem Spiel: sein Leben!
    Das Höllenschwert war vorsichtiger geworden. Es griff nicht mehr frontal an, sondern fintierte, aber ich ließ mich nicht austricksen. Ich beförderte John Joyce unsanft zurück, duckte mich, und sobald die Höllenwaffe über mich hinweggewischt war, schlug ich zu. Ich versuchte die kleine Krone zu treffen, die auf dem Klingenrücken saß, denn ich vermutete, daß sich dort das Zentrum der Kraft befand.
    Aber ich verfehlte dieses Ziel ganz knapp. Nachzusetzen wagte ich nicht, denn damit hätte ich mich zu weit von meinem Schützling entfernt.
    Das Haustor stand einen Spalt weit offen. Ich warf mich mit der Schulter dagegen und drückte es auf.
    Durch diesen Spalt preßte ich John Joyce, und ich folgte ihm dichtauf.
    Kaum waren wir drinnen, da rammte ich das Tor zu. Ganz ließ es sich aber nicht schließen. Es klemmte irgendwo. John Joyce sank an die Wand. Ich sah in der Dunkelheit sein Gesicht glänzen und hörte ihn rasch atmen.
    »Wie geht es Ihnen?« wollte ich wissen.
    »Miserabel. Ich kriege nicht genug Luft, und mein Herz scheint zerplatzen zu wollen. Als ich vorhin nicht aus dem Wagen kam, weil der Sicherheitsgurt mich festhielt, dachte ich, ich müsse vor Angst überschnappen.«
    »Versuchen Sie sich zu beruhigen«, riet ich dem Mann.
    »Hier sind wir vor dieser gefährlichen Waffe nicht sicher, Mr. Ballard.«
    Ich hatte gehofft, daß ihm dieser Gedanke nicht kam. »Nein«, gab ich zu, weil er ein Recht darauf hatte, daß ich ehrlich zu ihm war. »Sicher sind wir hier nicht. Das Tor schließt nicht ganz, und das Höllenschwert kann jederzeit durch eines der Fenster ins Haus gelangen, aber Sie haben gesehen, daß ich die ersten Angriffe abwehren konnte.«
    »Damit«, sagte John Joyce. »Mit einer gewöhnlichen glatten Scheibe.«
    »Ja, unscheinbar sieht sie wirklich aus, aber es stecken zumindest ebenso viele Kräfte in ihr wie im Höllenschwert. Haben Sie gesehen, wie das Schwert irritiert zurückzuckte? Es hat Respekt vor meinem Diskus.«
    »Ein Diskus ist das?« fragte John Joyce verwundert.
    »Ein Dämonendiskus. Er besteht aus einem Material, das niemand analysieren kann, und mit seiner enormen Kraft konnte ich schon etlichen Dämonen den Garaus machen.«
    Wir lösten uns von der Wand und gingen vorsichtig in den Raum hinein. Im Moment war Ruhe. Vielleicht die Ruhe vor dem Sturm. Ich verlangte von John Joyce, er möge dicht bei mir bleiben.
    Vielleicht befand sich das Höllenschwert noch draußen. Es war aber auch ebensogut möglich, daß sich dieses tückische schwarze Wesen bereits in das Abbruchhaus ›eingeschlichen‹ hatte. Vorsicht ist nicht nur die Mutter der Porzellankiste…
    Meine Nervenstränge waren straff gespannt. Mir wäre wohler gewesen, wenn ich nur auf mich hätte aufpassen müssen. Es belastete mich ungemein, daß ich auch für John Joyces Sicherheit verantwortlich war, aber ich drückte mich vor dieser Verantwortung nicht.
    Dieser Mann brauchte Hilfe. Allein wäre er verloren gewesen. Wenn er auf sich allein gestellt gewesen wäre, hätte er jetzt schon nicht mehr gelebt. Er wäre dem grausamen Höllenschwert bereits zum Opfer gefallen.
    Ich zückte meine dünne Kugelschreiberlampe, um mich in diesem finsteren fremden Haus besser zurechtzufinden.
    »Im Keller«, sagte John Joyce rauh »Vielleicht sind wir im Keller etwas sicherer.«
    Ich nickte. »Möglich. Wir sehen uns dort unten mal nach einem guten Versteck für Sie um.«
    »Und was machen Sie?« fragte Joyce bebend.
    »Keine Sorge, ich bleibe in Ihrer Nähe, lege mich auf die

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