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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Roxane die Hilferufe des Mannes, und sie wußte sofort, was das zu bedeuten hatte. Warum um alles in der Welt war sie nicht bei Taurog geblieben?
    Es war falsch gewesen, auf die Ärzte Rücksicht zu nehmen. Sie hätte bei Taurog bleiben müssen, an seiner Seite, wie ein siamesischer Zwilling.
    Diese Unterlassungssünde rächte sich nun grausam. Der Mann, den Tony Ballard unter ihren persönlichen Schutz gestellt hatte, den sie mit ihrem Leben verteidigen wollte, wurde vom Höllenschwert zum zweitenmal angegriffen, und diesmal waren seine Chancen gleich Null.
    Dafür hatte die schwarze Waffe gesorgt.
    Der Schrei riß ab, als Roxane die Tür zum Gipszimmer aufstieß. Brett Taurog lebte noch. Roxane sah etwas durch den Raum fliegen und hinter einem aufgeschnittenen Vorhang verschwinden.
    Blitze rasten von ihren gespreizten Fingern. Sie trafen den Vorhang und setzten ihn in Brand, aber dem Höllenschwert vermochten sie nichts anzuhaben.
    Es hatte das Zimmer bereits durch das offene Fenster verlassen.
    Brett Taurog starrte die weiße Hexe ungläubig an. »R-o-x-a-n-e!«
    Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Seine Augen füllten sich mit Tränen. »Vergebens… Alles ver-ge-bens…«, kam es über seine Lippen.
    Dann brach er zusammen. Der Lebensfaden, der ihn bis jetzt noch gehalten hatte, war gerissen.
    Ärzte kamen heran. Auch Dr. Wyngarde. Sie sahen den Toten, sahen Roxane, aber sonst niemanden. Sie mußten annehmen, daß das Mädchen Taurog das Leben genommen hatte.
    Sie versuchte nichts zu erklären. Man hätte ihr ja doch nicht geglaubt. Sie verlangte nur, telefonieren zu dürfen, und als man es ihr erlaubte, setzte sie sich noch einmal mit Tucker Peckinpah in Verbindung.
    Er war der einzige, der jetzt die hochschlagenden Wogen glätten konnte.
    ***
    Mortimer Kull schlug mit den Schulterblättern auf. Er brach sich nichts, spürte aber, daß er in feindlicher Magie gelandet war, ja geradezu darin ›badete‹.
    Das Lavagestein schien hier sehr porös zu sein, und die fremde Magie rann durch diese riesigen Poren. Sie erfaßte Professor Kull und schwemmte ihn fort.
    Er versuchte gegen den Strom zu schwimmen, bediente sich dabei seiner dämonischen Kräfte, mußte aber einsehen, daß er gegen diese starke Strömung, die auch noch steil bergab schoß, nichts auszurichten vermochte.
    Er verausgabte sich lieber nicht. Er mußte mit seinen Kräften haushalten. Ewig konnte diese rasante Schußfahrt nicht dauern, und er wußte nicht, worauf ihn der magische Strom zuschwemmte, deshalb begnügte er sich damit, den Schutzmantel, mit dem er sich umgeben hatte, als das Feuer aus den Wänden raste, zu verstärken.
    Mit atemberaubender Geschwindigkeit wurde Mortimer Kull durch eine dunkle Röhre geschwemmt. Die Wände waren glatt, und selbst wenn Kull Arme und Beine abspreizte, vermochte er die Schußfahrt nicht zu bremsen.
    Er ließ alles mit sich geschehen, bereitete sich nur auf das Ende dieser ›Fahrt‹ vor. Hitze schlug ihm entgegen. Ihm war, als führte diese Röhre geradewegs hinab in die Hölle.
    Und plötzlich war es zu Ende.
    Wieder schien Mortimer Kull in der Luft zu hängen.
    Dann ging es senkrecht mit ihm abwärts.
    Wie komme ich jemals wieder zurück? durchzuckte es den Wissenschaftler.
    Gab es keine Rückkehr mehr für ihn?
    Er hatte doch große Pläne. Er wollte eines Tages die Welt beherrschen. Die Organisation des Schreckens würde ohne ihn zerfallen. Sie brauchte seine zündenden Ideen, seine starken Impulse.
    Sollte ihn hier auf Protoc, der Affenwelt, sein Schicksal ereilen? Hatte er sich zuviel zugemutet? War es selbst für ihn, den künstlichen Dämon, ein sträflicher Leichtsinn, die Hand nach dem Höllenelixier auszustrecken?
    Eine Vielzahl von Fragen wirbelte durch seinen Kopf, während er wie ein Stein in die Tiefe sauste. Er drehte sich und blickte nach unten. Roter Feuerschein empfing ihn.
    Dagegen war er gewappnet.
    Was ihn jedoch entsetzte, waren die schlanken, blinkenden Stahlstacheln, die sich ihm entgegenstreckten!
    Das war ein ganzer Wald! Zwei, drei Meter hoch! Dicht gedrängt!
    Kull spürte die Magie, die sich in ihnen befand. Gleich würden ihn Dutzende davon durchbohren. Dann war er verloren.
    ***
    Es war eine weite Strecke bis zu John Joyce. Ich mußte quer durch die Stadt fahren. Der Mann, der einen leitenden Posten in der Kirchenverwaltung innehatte, erwartete mich sehr nervös in seinem Apartment. Es war eine typische Junggesellenwohnung.
    Joyce rieb sich die spitze Nase und

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