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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mann an ihm vorbeischaute.
    Er schien am Fenster etwas Interessantes, vielleicht sogar Verblüffendes entdeckt zu haben.
    Pater Severin drehte sich um, doch vor dem Fenster lag nichts weiter als ein trister, grauer Abend.
    Während die anderen das Thema wechselten und laut durcheinanderschrien, beugte sich Pater Severin etwas vor.
    »Was ist los, Leo? Was hast du?« Sim wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die Augen. »Nichts.«
    »Irgend etwas hat dich erstaunt oder… verblüfft.«
    »Ach, es muß sich um eine Spiegelung im Glas gehandelt haben«, sagte Leo Sim. »Vielleicht liegt es auch am Wein. Er ist köstlich, und ich habe ihm tüchtig zugesprochen. Ich bin natürlich noch weit davon entfernt, betrunken zu sein, aber eine leichte Schlagseite scheine ich bereits zu haben. Ich denke, ich werde kein weiteres Glas mehr trinken.«
    Pater Severin konnte sehr hartnäckig sein, wenn er etwas wissen wollte. Er ließ nicht locker.
    »Was hast du gesehen, Leo? Oder was glaubst du, gesehen zu haben?«
    »Du wirst mich für verrückt halten.«
    »Bestimmt nicht«, versprach der Priester.
    »Aber es ist verrückt«, sagte der Verleger. »Mir war vorhin nämlich, als würde vor dem Fenster ein Schwert in der Luft hängen, und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, daß uns diese Waffe ansah .«
    Sim war froh, daß die anderen seine Worte nicht hörten. Sie hätten ihn bestimmt ausgelacht.
    Pater Severin lachte nicht. Im Gegenteil. Seine Brauen zogen sich zusammen, und er machte sich Sorgen. Er bat den Verleger, das Schwert zu beschreiben.
    Und dann war es für Pater Severin gewiß: Leo Sim hatte das Höllenschwert gesehen!
    ***
    Washington.
    Unsere Stimmung war gedrückt. Boram, unser Freund und Kampfgefährte, eine Gestalt, die aus Nesseldampf bestand, hatte den Dämon Milton Cahoo vernichtet und war dabei offensichtlich selbst auf der Strecke geblieben. Feuer konnte dem Nessel-Vampir gefährlich werden, und der Hubschrauber, mit dem Boram abgestürzt war, hatte sich beim Aufschlag in einen Feuerball verwandelt.
    Auf dem Dulles International Airport wartete Tucker Peckinpahs Privatjet auf uns.
    Noel Bannister, der CIA-Agent, ließ es sich nicht nehmen, uns zum Flugplatz zu begleiten. Er drückte Lance Selby, Mr. Silver und mir zum Abschied die Hand. »Ich danke euch für eure Hilfe. Kommt gut nach Hause. Wir bleiben in Verbindung.«
    »Halt die Ohren steif«, sagte ich zu dem sympathischen Amerikaner, mit dem mich seit geraumer Zeit eine enge Freundschaft verband.
    »Tut mir leid, daß es mit Boram so enden mußte«, sagte Noel Bannister.
    »Er war sehr wertvoll für uns«, gab ich zurück.
    »Vielleicht hätte er nicht alles riskieren sollen.«
    »Dann hätte er Cahoo wahrscheinlich nicht geschafft«, sagte ich.
    Wir stiegen die Stufen der Gangway hinauf. Noel Bannister hob die Hand und winkte uns.
    Ich hoffte, ihn bei unserem nächsten Zusammentreffen so gesund und frisch wie heute wiederzusehen.
    In der Maschine wurden wir von der Crew begrüßt. Wir setzten uns, und ich gurtete mich an.
    Plötzlich irritierte mich etwas. Eine graue Bewegung!
    Mein Kopf ruckte herum, und was ich vorhin nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte, bekam ich nun in allen Details mit: Neben mir verdichtete sich grauer Dampf und formte sich zu einer Gestalt, wurde zu Boram, dem weißen Vampir!
    ***
    Das Höllenschwert!
    Pater Severin wußte sehr viel über diese gefährliche Waffe, und ihm war bekannt, daß sie sich kürzlich selbständig gemacht hatte. Der Ex-Dämon Mr. Silver hatte sie besessen. Sie hatte sich gegen ihn gewandt und ihn zu töten versucht. Danach war sie auf Nimmerwiedersehen verschwunden… und jetzt plötzlich tauchte sie dort draußen auf!
    Pater Severin ließ Leo Sim in dem Glauben, er wäre einer Halluzination zum Opfer gefallen.
    Aber es war keine Sinnestäuschung gewesen.
    Der Verleger hatte tatsächlich das Höllenschwert gesehen, und das beunruhigte den Priester sehr, denn diese Waffe war ein schwarzes Wesen. Ja, sie lebte auf eine geheimnisvolle Weise, und sie hatte einen eigenen Willen.
    Nur jene, deren Willen noch stärker war, konnten sich das Höllenschwert Untertan machen, durften es wagen, das Schwert zu berühren. Jeder, dessen Wille nicht stark genug war, war des Todes, wenn er die Waffe auch nur berührte.
    Sim hatte den Eindruck gehabt, das Höllenschwert würde die Anwesenden beobachten. Das war durchaus möglich. Hier hatten sich Männer zusammengefunden, die ihr Leben in irgendeiner

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