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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Lauer und warte auf unseren Feind.«
    »Ich soll den Köder spielen?« fragte John Joyce erschrocken. Seine Stimme wurde schrill.
    »Beruhigen Sie sich, Mr. Joyce«, sagte ich eindringlich. »Sie können sich darauf verlassen, daß ich nichts tun werde, was Ihre Sicherheit gefährdet.«
    Der Mann wischte sich einen Schweißtropfen von seiner spitzen Nase. »Ich habe Angst, Mr. Ballard, hundsgemeine Angst.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Nicht, daß ich kein Vertrauen zu Ihnen hätte. Es ist nur… Mir ist das alles einfach unbegreiflich, unheimlich - einfach entsetzlich. Ich kann es geistig nicht bewältigen.«
    »Ist doch ganz klar«, sagte ich verständnisvoll. »Wenn man mit solchen schwarzen Auswüchsen zum erstenmal konfrontiert wird, kann man nicht anders reagieren.«
    »Wie war das bei Ihnen? Ich meine, als Sie zum erstenmal…«
    »Das liegt schon eine Weile zurück«, sagte ich. »Einer meiner Ahnen war Henker. Eines Tages hatte er sieben Hexen aufzuknüpfen. Bevor sie starben, verfluchten sie ihn und das Dorf, in dem sie gelebt und ihr Unwesen getrieben hatten, und sie kamen alle hundert Jahre wieder, versetzten das Dorf in Angst und Schrecken, töteten unschuldige Menschen - und unter ihren Opfern mußte immer auch ein Ballard sein. Als wieder einmal hundert Jahre um waren, sollte es mir an den Kragen gehen, aber es gelang mir, den Spieß umzudrehen und dem Hexenspuk ein Ende zu bereiten. Das war meine erste Begegnung mit schwarzen Wesen. Soweit ich mich erinnere, war ich damals auch nicht völlig cool und Herr der Lage.«
    Meine Geschichte schien John Joyce zu beeindrucken. War ich in seinen Augen nun auch ein Mensch wie jedermann? Wofür hatte er mich bisher gehalten? Für einen Dämonen jagenden Supermann? Das war ich bei weitem nicht.
    Wir gingen weiter, näherten uns dem Kellerabgang. Und plötzlich war das Höllenschwert da!
    Die blinkende, leicht fluoreszierende Klinge schien fast aus dem Nichts zu kommen. Sie durchschnitt die Luft, ich hörte ein dünnes Pfeifen und gab John Joyce einen Stoß, der ihn die Kellertreppe hinunterbeförderte.
    Der Mann schrie erschrocken auf, klammerte sich an den Handlauf, doch der brach aus dem morschen Mauerwerk, und Joyce stürzte. Das Höllenschwert versuchte an mir vorbeizukommen und Joyce zu erwischen, doch ich sprang nach rechts und ließ den Diskus an der Kette kreisen.
    Das Höllenschwert stoppte jäh, zuckte zurück, wollte links an mir vorbeikommen, doch auch das ließ ich nicht zu. Sekundenlang schwebte die Waffe vor mir in der Luft.
    Wenn sie John Joyce haben wollte, mußte sie zuerst ein Hindernis aus dem Weg räumen - mich! Ich zwang das Höllenschwert, mich anzugreifen.
    Noch zögerte es, aber ich war sicher, daß es nicht aufgeben würde. Wenn sich diese Waffe zurückzog, geschah es nur aus taktischen Gründen und nicht, weil sie Angst vor mir und meinem Diskus hatte.
    John Joyce rappelte sich auf. Seine Stirn zierte eine dicke Beule. Er entsann sich des Bronzekreuzes, das er mitgenommen hatte, holte es heraus und hielt es mit vorgestreckter Hand.
    Das Höllenschwert griff wieder an. Es drehte sich. Ich schlug zu, traf es aber nicht. Es drehte sich wieder, und dann schnitt es waagrecht heran.
    In Kniehöhe!
    Wenn ich nicht augenblicklich hochgesprungen wäre, hätte mir die schwarze Waffe die Beine unter dem Körper weggeschlagen.
    Blinkend schnitt das Schwert unter mir durch. Sobald ich wieder Boden unter meinen Füßen hatte, wuchtete ich mich vorwärts.
    Der Dämonendiskus streifte das Höllenschwert.
    Wieder dieser singende Laut. Er hörte sich wie ein Schmerzensschrei an. Konnte das Höllenschwert fühlen ? Bei dieser Waffe hätte mich nicht einmal das gewundert.
    Die Klinge kreiselte um eine unsichtbare Längsachse und schoß pfeilschnell heran. Ich machte zwei Schritte zurück. Beim zweiten Schritt trat ich ins Leere und stürzte rücklings die Kellertreppe hinunter.
    John Joyce schrie erschrocken auf. Wenn ich ausgeschaltet war, konnte nichts mehr das Höllenschwert davon abhalten, ihn zu töten.
    Hart hämmerten die Stufen gegen meinen Körper. Steinernen Fäusten gleich hieben sie auf mich ein, als wollten sie mich bestrafen, daß ich nicht vorsichtig genug gewesen war.
    Ich landete benommen vor Joyces Füßen, und mir brach der kalte Schweiß aus, als ich bemerkte, daß ich die Kette mit dem Diskus verloren hatte.
    Das war für das Höllenschwert die ganz große Chance. Es erkannte sie auch sofort und griff an. John Joyce brüllte seine

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