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0940 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: 0940 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Möglichkeit haben, eure Feinde abzufangen und zu bekämpfen, noch bevor sie in euer Hoheitsgebiet eindringen."
    „Was für ein schrecklicher Gedanke", rufe ich entsetzt aus. „Kämpfen!"
    „Es gibt keine andere Möglichkeit", sagt er fest. „Wir können euch Raumschiffe liefern und sie mit Waffen bestücken. Wir stellen euch nicht nur das Material zur Verfügung, sondern werden euch auch eine gediegene Ausbildung geben. Wir lehren euch kämpfen."
    „Muß das sein, Gwester?" Mich schaudert. „Ich dachte, ihr wollt uns vor den Barbaren schützen?"
    „Das können wir nur, wenn auch ihr euren Teil dazu beitragt. Unsere Technik ist jener der wilden Horden überlegen. Aber wir sind nur eine Handvoll Ingenieure. Wir sind nicht genug, um das Heer der Barbaren aufhalten zu können."
    „Ihr könnt Maschinen bauen, von denen eine jede hundert und mehr von uns ersetzt", sage ich.
    „Natürlich, Wir können vollrobotische Weltraumbasen bauen, an allen neuralgischen Punkten von Arla Mandra Robot-Forts stationieren und dem Feind ferngesteuerte Kampfschiffe entgegenwerfen. Aber abgesehen davon, daß die Produktion solcher komplizierter Mechanismen zuviel Zeit kostet, erzielt man eine effektivere Wirkung, wenn die Kampfmaschinen von organischen Gehirnen gesteuert werden. Sage ja zu einer bewaffneten Raumflotte, Tezohr. Ihr braucht sie, um überleben zu können."
    Was Gwester von uns verlangt, ist einfach undenkbar. Wir Läander sind ein friedfertiges Volk, allein der Gedanke an Gewalt entsetzt mich. „Tut mir leid, Gwester, wir sind keine Soldaten. Wir können nicht kämpfen. Auch nicht wenn unser Überleben davon abhängt. Wir müssen einen anderen Weg finden."
    „Überlege es dir gut, Tezohr", sagt er. „Kämpfen und kämpfen ist nämlich nicht dasselbe. Und die Art des Kampfes, die wir euch vorschlagen, ist sauber. Du brauchst nur die Funktionen auszulösen, den Rest besorgen die Maschinen. Und du bist fernab des Kampfgeschehens in Sicherheit, siehst und hörst nichts vom Krieg."
    „Das Bewußtsein, durch meine Handlung eine tödliche Funktion ausgelöst zu haben, wäre schlimm genug", sage ich. Und damit ist das Thema für mich abgeschlossen.
    Gwester sagt nichts mehr dazu. Er ist nun mit der Bedienung der Instrumente beschäftigt. Eine Phase des Raumfluges ähnelt dem Tunnelgehen. Um die Abgründe zwischen den Fixsternen in einem vertretbaren Zeitraum überbrücken zu können, tauchen die Raumschiffe in ein übergeordnetes Kontinuum ein, in dem andere Gesetze herrschen. Nach der Rückkehr ins eigene RaumZeit-Gefüge, befindet man sich dann in der Nähe des Zielortes. Die Landung auf dem gewünschten Himmelskörper läuft wie der Start ab nur eben in umgekehrter Reihenfolge. Eine etwas umständliche Methode und im Vergleich zum Tunnelgehen zeitraubend. Aber wie gesagt, als vergnügliche Alternative ist die Raumfahrt durchaus vertretbar.
    Gwester setzt mich am Hauptberg von Alland .ab, der praktisch völlig ausgehöhlt ist und die größte Bevölkerungsdichte aller ailändischen Wohngebirge aufweist. Ich glaube, daß es in dieser Sache nichts mehr zu besprechen gibt. Aber Gwester folgt mir aus dem Raumschiff und bittet mich noch um eine kurze Unterredung.
    „Es gibt noch einen Punkt, den wir erörtern müssen", sagt er. „Wir haben den Plan für eine weitere Schutzmaßnahme ausgearbeitet. Es ist zwar keine Alternative zur bewaffneten Raumfahrt, sondern eigentlich als Ergänzung gedacht, um den wilden Horden das Eindringen in euer Reich zu erschweren. Aber bis wir uns über eine Raumflotte geeinigt haben, könnte man das Projekt als Sofortmaßnahmen in Angriff nehmen."
    „Um welches Projekt handelt es sich?" erkundigte ich mich.
    „Wir haben daran gedacht, das Reich der zweiundzwanzig Sonnen in einen Staubmantel aus feinsten kosmischen Partikeln zu hüllen", erklärt Gwester. „Arla Mandra wäre dann durch die Mikromaterieballung geschützt und könnte nicht mehr so ohne weiteres von den wilden Horden überschwemmt werden. Vielleicht lassen sie sich sogar durch den Anschein, daß es sich um eine Dunkelwolke handelt, täuschen und ziehen achtlos daran vorbei. Aber eine Raumflotte wäre trotzdem nötig für alle Fälle. Ihr müßt gewappnet sein, Tezohr."
    Der Gedanke, uns hinter einem Mantel aus feinster Materie zu verstecken, gefällt mir schon weitaus besser.
    Und ich bin sicher, daß diese Idee für jeden Läander eine echte Initiative zu einem mörderischen Überlebenskampf darstellt.
    „Und welchen Preis

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