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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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nicht erinnern, so etwas schon einmal erlebt zu haben.
    Der Weg war lang, sehr lang sogar. Starless blickte verstohlen in Moranos Gesicht. Er kannte ihn lange genug, um hinter seine Fassade blicken zu können. Nach außen hin vermittelte Moranos Miene den Stolz des Herrschers, seine Unbeugsamkeit und die Aura des Siegers. Doch Starless sah da mehr.
    Moranos Augen blitzten, ab und an bewegten sich seine Wangenknochen unkontrolliert. In ihm brodelte ein Vulkan, den er nur mit großer Mühe vom Abbruch abhalten konnte. Mit allem hatte Morano gerechnet - doch nicht mit dieser stummen Abweisung, die ihn tief getroffen hatte. Starless war sicher, dass der ERHABENE diese Fassade nicht mehr sehr lange aufrecht halten konnte.
    Daher war er auch froh, als sie endlich den Kristallpalast erreicht hatten. Dessen Anblick mochte Morano besänftigen, doch Bibleblack war leider auch sicher, dass dies nicht lange vorhalten konnte. Spätestens im Inneren des Prachtbaus mochte es damit vorbei sein.
    Das Äußere des Palastes beeindruckte auch Starless noch immer wie bei seinem ersten Besuch auf dieser Welt. Das gesamte Gebäude schien ein einziger Kristall zu sein, doch wenn man ihm nahe genug kam, konnte man sehen, dass die ganze Herrlichkeit aus Millionen kleiner Steine zusammengefügt war, die herrlich strahlten und glänzten.
    Tan Morano sprang von der Platte, die sofort stoppte. Dann wandte der ERHABENE sich an die Men in Black, die ihm von der DYNASTIE als Wachmannschaft gefolgt waren. »Kehrt auf das Schiff zurück.« Die Men in Black stellten keine Rückfragen - sie gehorchten einfach, wie ihre Programmierung es ihnen befahl. Morano wandte sich zu Starless.
    »Wenn wir in meinen Räumen sind - ich denke, es sind die von Nazarena Nerukkar - nimmst du Verbindung zu Sinje-Li auf. Wir schicken ihr ein Schiff, mit dem sie mit den Vampiren meiner Leibwache hierher kommen soll.« Er bemerkte, wie Starless aufatmete. »Was ist los? Hast du vielleicht geglaubt, ich würde auch nur einem dieser Ewigen oder ihren verdammten Men in Black über den Weg trauen?«
    Starless trat einen Schritt vor Morano und wandte sich direkt an ihn. »Nach deiner Rede von vorhin weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich noch glauben soll.«
    Morano grinste seine rechte Hand fett an.
    »Bisschen dick aufgetragen, nicht wahr? Aber hassen werden sie mich sowieso, also sollen sie auch ihren Grund dazu haben. Aber keine Sorge, wir werden uns nicht für alle Zeiten in diesem Palast einnisten. Es gibt zu viele schöne Dinge in der Galaxie, die ich alle erleben will. Das wird sich alles finden. Doch zuerst müssen wir hier mit harter Hand regieren. Also komm, mal sehen, was uns im Palast erwartet.«
    Starless seufzte. Da klangen ja sogar einige Dinge mit, die ihm gefielen und die ihm die ärgsten Sorgen nahmen.
    Er folgte Tan Morano. Er wollte unbedingt in der Nähe sein, wenn Morano das Innere des Palastes für sich entdeckte.
    Das wollte Starless auf keinen Fall verpassen.
    ***
    Es war nicht das erste Raumschiff, das Professor Zamorra stahl - und wahrscheinlich würde es auch nicht das letzte sein. In diesem Fall jedoch machte man es ihm außerordentlich einfach.
    Nach der Landung hatten er und Laertes sich heimlich aus der DYNASTIE verabschiedet und sich draußen unerkannt unter die Massen der Ewigen gemischt. Moranos Ansprache hatte selbst Zamorra geschockt - wie mochte es erst den Ewigen gehen, die sich diese Arroganz hatten anhören müssen?
    Als der neue ERHABENE sich in Richtung Kristallpalast begeben hatte, war noch eine ganze Zeit vergangen, bis sich die Menge aufgelöst hatte. Die Ewigen waren sprachlos, das war eindeutig zu erkennen, denn es war und blieb erstaunlich still auf dem Platz.
    Laertes zog den Professor seitlich aus der Masse heraus. Im hinteren Bereich des Raumhafens standen die Raumjachten, die den Uskugen brennend interessierten. Zamorra musste einfach reden, während sie sich vorsichtig den Hangars näherten, die verlassen wirkten. Die Gelegenheit war nahezu perfekt, denn auch das Personal, das für diesen Bereich zuständig war, trieb sich noch immer auf dem Vorplatz herum. Wer kam schon auf den Gedanken, dass sich ausgerechnet jetzt gierige Finger nach den Jachten ausstreckten?
    »Neue Ziele, neue Lebensweisen - ist Morano denn ganz und gar durchgeknallt? Einen größeren Unfug hätte er nicht von sich geben können.«
    Laertes sah das ein wenig anders als der Parapsychologe.
    »Ich denke, das war perfekte Taktik. Sie hassen ihn, denn er

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