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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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anging: Nichts durfte verändert werden, selbst das kleinste Detail nicht.
    Starless' Blick ging die Wände entlang, als er noch einmal die Zimmer durchschritt. Ein paar Wandbehänge gab es dort zu finden, nur wenige Hologramme, die meist irgendwelche langweiligen Sternenhaufen zeigten. Der Geschmack innerhalb der DYNASTIE war nicht so Bibleblacks Ding, doch das musste ja auch nicht so sein. Nein, er konnte auch hier keine Veränderungen ausmachen.
    Tan Morano hatte es sich auf dem riesigen Bett Nerukkars bequem gemacht. Irgendwie wirkte er dort absolut fehl am Platz.
    »Was ist los, Starless? Du rennst hier herum wie ein Tiger im Käfig, der verzweifelt einen Ausgang sucht und nicht findet.«
    Bibleblack blieb vor dem Herrn der Vampire stehen.
    »Keinen Ausgang. Ich suche Hinweise darauf, was hier in der Zeit geschehen ist, in der Nazarena an Bord der DYNASTIE war.«
    Tan Morano lachte. »Du bist ja noch viel skeptischer als ich. Natürlich - man hätte Zeit gehabt, hier irgendwelche Manipulationen vorzunehmen, aber ich glaube das nicht, denn mit mir konnte hier ja wirklich niemand rechnen. Entspanne dich, wir werden noch genug Gelegenheit haben, uns hier in die Arbeit zu stürzen. Aber heute nicht, denn heute genieße ich das Gefühl, auf dem Gipfel der Macht angelangt zu sein. Genieße mit mir!«
    Starless schüttelte nur leicht den Kopf, dann setzte er seinen Rundgang fort.
    Irgendetwas war hier faul. Wenn er nur wüsste, was… aber er spürte es förmlich.
    Gefahr? Ja, eine latente Gefahr, die er nicht benennen konnte. Noch nicht. Hier schlummerte irgendwo das Desaster und wartete darauf, zum Ausbruch kommen zu können.
    Tan Morano ignorierte Bibleblack, als der erneut seine Patrouille aufnahm.
    Im hintersten der Räume angekommen fiel sein Blick auf den Boden, der mit unzähligen Teppichen ausgelegt war. Starless erinnerte sich, dass die allesamt von Nazarena hier ausgelegt worden waren. Sie stammten aus allen Teilen der Galaxie und zeigten Symbole, Schriftzeichen, von denen Bibleblack kein Einziges entziffern konnte und seltsame Bildfolgen. Er erinnerte sich genau, wie Nerukkar ihm einmal erzählt hatte, dass sie diese Teppiche für interessanter hielt, als das ganze miese Unterhaltungsprogramm, dass man ihr hier anbot - und das sie rundherum ablehnte.
    »Stundenlang kann ich mich damit beschäftigen, die Rätsel zu lösen, die hier abgebildet sind.«
    Starless hörte Nerukkar diesen Satz sprechen…
    Dann sah er den Teppich, der die rechteckige Form eines Läufers aufwies. Jeder Millimeter darauf war mit Schriftzeichen bedeckt - nur, dass diese falsch herumlagen… um 180 Grad gedreht.
    Starless machte zwei lange Schritte nach vorne und riss den Läufer hoch. Niemals hätte jemand hier gewagt, einen von Nazarena Nerukkars heiligen Teppichen umzudrehen. Zumindest niemand, der deren exakte Lage kannte - wie der Reinigungstrupp im Palast.
    Bibleblack kniff die Augen zusammen. Der blanke Boden kam zum Vorschein. Zunächst konnte er nichts weiter erkennen, doch dann bemerkte er den feinen Riss, der sich lang hinzog. Starless ging auf die Knie. Mit den Händen tastete er jeden Millimeter ab und endlich wurden seine Fingerkuppen fündig. Es war ein winziger Sensor, der mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen war.
    Starless betätigte ihn und sprang vorsichtshalber in die Höhe, weil er auf alles gefasst sein wollte. Entlang des feinen Risses sprang eine Bodenplatte hoch und ließ sich anschließend leicht entfernen.
    Starless blickte in eine Art Schacht, ein Versteck, wie man es auch nennen wollte. Jemand hatte sich große Mühe gegeben, hier etwas zu entsorgen, das er auf dem normalen Weg nicht hätte aus den Gemächern bringen können.
    Der Schacht war geräumiger, als es auf den ersten Blick schien. Starless erkannte rasch, was man dort endgelagert hatte. Men in Black! Bibleblack konnte auf die Schnelle nicht zählen, wie viele es waren, doch er ahnte ihre Zahl: 10 Men in Black. Die Leibgarde der ERHABENEN Nazarena Nerukkar. Sie schienen unversehrt, aber irgendwer hatte sie mit irgendetwas komplett außer Funktion gebracht.
    Und jetzt wusste Starless auch, warum die Men in Black hier in den Privatgemächern ihn nicht als Feind eingestuft hatten. Wie hätten sie das können? Man hatte sie ausgetauscht - und dafür konnte es nur einen einzigen Grund geben.
    Ein Anschlag - und offenbar war es den Initiatoren vollkommen gleichgültig gewesen, wer nun als ERHABENER zum Kristallpalast kam - Jarno oder Nerukkar, und

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