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0943 - Der KYBSOON-Effekt

Titel: 0943 - Der KYBSOON-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohne Scheu in die Nähe des Schiffes, umrundete eine kleine Felsbarriere und löschte die niedrige Vegetation aus.
    Dann machte sich der Schwarm in nördlicher Richtung davon und verschwand in einer dünnen Sandwolke.
    „Natürliche Verbraucher einer flüchtigen, aber speicherfähigen Energie? Sollte es das sein?"
    In den Ortungszentralen richteten sich die Fachleute darauf ein, das Phänomen unter den vorgeschlagenen Gesichtspunkten mit speziell eingestellten Geräten zu untersuchen. Wenn es eine solche Strahlung gab, würde man sie feststellen können.
    „FünfDStrahlung, von Lebewesen zur Fortbewegung ausgenutzt das ist auch nicht gerade häufig", meinte der Kommandant.
    „Hoffentlich gibt es keinen Zusammenstoß zwischen einem von uns und den Scheiben", warnte ein Astrogator. „Er könnte für uns Raumfahrer tödlich ausgehen."
    „Es gibt keinen Grund für ausgedehnte Spaziergänge auf Klinik", lautete die Auskunft. „Wir bleiben noch knapp zwei Tage hier und starten dann zurück zur BASIS. Etwas Neues von unseren Genesenden?"
    „Nichts. Sie verhalten sich ruhig." Die Ergebnisse der, wie allgemein geglaubt wurde, unwichtigen Beobachtungen wurden zur BASIS hinaufgefunkt. Davon, daß Demeter versucht hatte, Roi Danton umzubringen, erfuhren die Raumfahrer nichts.
     
    *
     
    Hytawath Borl schob das kupferfarbene Haar in den Nacken, rückte das lederne Stirnband zurecht und öffnete so behutsam wie möglich das Schott.
    Der Arzt, der ihn kannte und seine Beziehungen zur Wyngerin zu verstehen vorgab, hatte ihn hereingelassen.
    Dreißig Minuten, nicht mehr, sagte er. Demeter war erschöpft und brauchte nichts anderes als viel Ruhe.
    Borl schloß die Tür und blieb an der Wand des Krankenzimmers stehen. Er atmete ganz flach und bemühte sich, kein Geräusch zu machen. Keine fünf Meter von ihm entfernt lag Demeter regungslos unter der dünnen Decke und schien tief zu schlafen. Jedenfalls waren ihre Augen geschlossen.
    Wieder fühlte Hytawath diese unvernünftige Aufwallung von übersteigerter Zuneigung. Alle seine klugen Gedanken und Überlegungen, teilweise seinem Tagebuch anvertraut, waren wie weggewischt. Der Zustand machte ihn hilflos.
    Einst waren es vier Männer gewesen, die um die Gunst Demeters gekämpft hatten. Plondfair, der wyngerische Verkünder der angeblich neuen Lehren vom AllesRad, war aus dem Felde geschlagen worden und nicht mehr als Rivale existent.
    Danton, Hamiller und er selbst blieben übrig.
    Obwohl Borl genau wußte, daß Demeter sich in Wirklichkeit nur für Danton interessierte und ihn möglicherweise sogar wirklich liebte, war er machtlos gegen diesen Zustand, der ihn selbst beherrschte. Hamiller erging es nachweislich nicht anders. Vorsichtig machte Borl einige Schritte auf das Krankenbett zu.
    Demeter öffnete die Augen, drehte den Kopf und sah ihn an.
    „Ich bin es", sagte er und zwang sich dazu, leise und beruhigend zu sprechen. „Ich will nur nach dir sehen und mich vergewissern, daß alles in Ordnung ist."
    Ihre Augen waren groß und verschwommen. Bei dem Versuch, ihn anzusehen, glitten sie immer wieder von seinem Gesicht weg, der Blick verlor sich in irgendwelchen Weiten. Dann richtete sich Demeter mühsam auf den Ellbogen auf.
    „Wer bist du?" fragte sie. Borl schluckte und ging näher. Ihr Gesicht war unnatürlich bleich. Auf der Stirn, den Schläfen und der Oberlippe glänzten Schweißtropfen. Auf dem Tisch neben dem Bett standen einige Flaschen mit Getränken und mehrere Becher. Borl sagte halblaut: „Ich bin Hytawath Borl. Du erkennst mich nicht, Demeter?"
    „Der Planet!" flüsterte sie. „Du darfst es niemandem sagen. Der Planet ruft mich."
    Borl war bestürzt. So kannte er sie nicht. Seine Zuneigung wurde zu Mitleid, aus Mitleid wurde echte Sorge. Was hatte dieser Danton mit ihr gemacht, daß sich Demeter jetzt so verhielt?
    „Ich sage es niemandem", antwortete er. „Der Planet? Der rote Planet Klinik?"
    Sie saß im Bett und schwenkte die Füße herum. Ihre Hand griff nach einer Flasche. Wieder kam Borl näher und blieb an der Bettkante stehen. Er schaute hinunter auf Demeter, die sich mit eckigen Bewegungen aufrichtete.
    „Es geht etwas vor. Ich bin nicht mehr ich selbst. Erinnerungen überwältigen mich", murmelte Demeter im Selbstgespräch. „Sie werden zur Wirklichkeit..."
    Dann sprang sie auf. Ihre Finger umklammerten den Hals der gefüllten Flasche.
    „Du bist wirklich!" stieß sie gepreßt hervor.
    „Ich ... ich glaube, du brauchst einen Arzt",

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