Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0943 - Der KYBSOON-Effekt

Titel: 0943 - Der KYBSOON-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
rasender Geschwindigkeit. Die Krankheit ist außerordentlich schmerzhaft, aber weitestgehend harmlos. Diese Erkenntnis, vor langer Zeit gemacht, kann uns jedoch nicht helfen.
    Die Sinnesempfindlichkeit wird, wie jeder von der Krankheit befallene Raumfahrer am eigenen Leib schmerzhaft erfahren hat, drastisch gesteigert. Nerven im Bereich des Mittelohrs und der weiterführenden Nervenleiter werden angeregt, wie bekannt, entstehen die auffallend hartnäckigen Schmerzen im Gehirn.
    Chuck Sarzane dachte mit einem Rest stoischer Ironie: Das wissen wir bereits längst! Findet endlich einen Planeten, verdammt!
    Wieder überrollte ihn eine neue Schmerzwelle. Er stöhnte gequält auf und verstärkte auf dem Umweg über die Nervenleiter diesen Schmerz noch mehr. Augenblicklich war sein Körper in Schweiß gebadet. Sekunden später schüttelte er sich im Frost. Als er Daniels ansah, merkte er, daß es dem Kollegen nicht eine Spur besser ging.
    Lautlos erschienen auf dem Bildschirm weitere Sätze.
    Wir haben bisher keine Möglichkeit gefunden, das Syndrom zu erforschen, denn wir konzentrieren uns auf die Suche nach einem Planeten. Die Allergie, benannt nach einem Mediziner aus den ersten Jahren terranischer Raumfahrt, wird in dem Moment zu Ende gehen, wenn die BASIS einen Planeten findet. Es gibt, das KybsoonSyndrom betreffend, noch sehr viele Ungereimtheiten. Wir bitten, nicht zu verzweifeln. Immer mehr lärmerzeugende Aggregate sind abgeschaltet oder zumindest in der Schallentwicklung gedrosselt worden. Es kann nicht mehr lange dauern, und ein Planetensystem wird gefunden werden.
    Nur aus diesem Grund wird wieder ein Linearmanöver durchgeführt. Die Lärmentwicklung ist leider unumgänglich.
    Der Text blieb stehen und wechselte ständig seine Farbe. Meldungen und Durchsagen dieser Art wurden seit Beginn der jähen Unterbrechung des Fluges immer wieder eingespielt. Sie waren nicht im mindesten hilfreich und kennzeichneten die allgemeine Ratlosigkeit. Immerhin ließen sie überall in der BASIS erkennen, daß sich die handlungsfähigen Besatzungsmitglieder ununterbrochen Gedanken über die Beendigung dieses Zustands machten.
    Daniels flüsterte gedehnt: „Jetzt starten sie die BASIS wieder... hast du nichts gefunden?"
    Keiner der Aktivatorträger und auch keiner der Mutanten war von der Allergie erfaßt worden. Niemand hatte bisher sagen können, warum einer von der Allergie betroffen wurde und ein anderer vom KybsoonSyndrom verschont geblieben war.
    „Die Wahrscheinlichkeit", gab Chuck keuchend und mit langen Pausen zwischen den Worten zurück, „ist groß. Wir werden ein System finden. Bis dahin geht es weiter mit diesem verdammten... Serienschmerz."
    Seine Finger zitterten. Rund siebzig Stunden ohne Schlaf, beziehungsweise ohne Ruhe, denn das winzigste Geräusch ließ jeden vom KybsoonSyndrom Befallenen ununterbrochen in die Höhe fahren, diese Folter ... das hielt der stabilste Mann nicht aus.
    Die Krankheit beherrschte die BASIS.
    Die Phase, während der das riesige Gebilde seinen Standort im Raum wechselte, dauerte nicht lange. Aber der Orkan aus Geräuschen, der in dieser geringfügigen Zeitspanne jeden Betroffenen quälte und ihn in ein zitterndes Wrack verwandelte, zeigte abermals die drohende Lage.
    Chuck war ein breitschultriger, schwarzhaariger Mann, selbständig und belastbar. Die vergangenen Tage hatten ihn geprägt und tiefe Linien in seinem bleichen Gesicht hinterlassen. Die rotunterlaufenen Augen lagen in tiefen, schwarzen Höhlen. Immer wieder überfielen ihn Anfälle unkontrollierbaren Zitterns. Er war mürbe und sehnte sich nach Ruhe und einer kurzen Zeit, in der er keine Schmerzen mehr spürte.
    „Und was hat Rhodan mit uns vor?" flüsterte er und schüttelte den Kopf, um die Benommenheit loszuwerden.
    „Keine Ahnung!" gab Daniels zurück.
    Was interessierten ihn die vielen ungelösten Fragen der Krankheit!
    Nur ein einziger Gedanke füllte ihn aus: Hoffentlich hörten die unerträglichen Schmerzen bald auf.
     
    *
     
    Regungslos und schweigend hockte Lord Zwiebus in seinem riesigen Sessel. Er lehnte mit dem Kopf gegen die Wand und blickte abwechselnd Perry Rhodan und Payne Hamiller an.
    „Nur ein einziger Gedanke beruhigt mich ein bißchen", sagte Rhodan.
    „Vermutlich der Gedanke, daß dieses verdammte Syndrom nicht zur tödlichen Gefahr werden wird?" fragte Hamiller zurück.
    „So ungefähr. Die Ortung ist besetzt, denke ich."
    „Ja. Wir versuchen natürlich, jeden Kranken irgendwie abzulenken.

Weitere Kostenlose Bücher