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0943 - Der KYBSOON-Effekt

Titel: 0943 - Der KYBSOON-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fand, sprach sich die Tatsache mit großer Geschwindigkeit herum. Als Roi Danton aus dem ErsteHilfeRaum herauskam, ein kühlendes Pflaster auf der Schulter und in einem neuen Hemd, stand bereits Jychen Tronc vor ihm.
    „Trouble, Roi?" fragte er.
    Tronc war ein ernster, etwa vierzigjähriger Mann mit schmalem Gesicht und ebensolchen Schultern. Roi kannte ihn ziemlich gut; sie hatten lange Abende und Nächte an der Bar der Kantine miteinander verbracht und psychologische Probleme diskutiert. Die grauen Augen des Kosmopsychologen musterten ihn voller Ernst.
    „Jede Menge. Komm. Ich brauche eine Stärkung und mit einiger Sicherheit deinen Rat."
    Tronc war ein Mann weniger, meist treffender Worte. Er nickte, zog Roi mit sich und fragte nur kurz: „Wieder, Demeter, die Wyngerin?"
    „Zutreffend. Ich war immer der Meinung, daß Raumfahrt aus langen Perioden totenähnlicher Ruhe besteht. Genau das Gegenteil ist der Fall."
    „Reisen mit Rhodan sind stets abenteuerlich. Das dürftest du besser wissen als ich", erklärte der Psychologe. „Halt!
    Sage nichts. Erzähle nichts. Erst einmal einen tiefen Schluck und eine ruhige Ecke."
    Er hatte auf den ersten Blick Rois Verwirrung erkannt. Es war mehr als Verwirrung; es handelte sich bereits um Ratlosigkeit. Danton war, auch das wußte Tronc sehr genau, nicht leicht zu erschüttern, aber alle Geschehnisse rund um Demeter, ihn selbst, Borl und Hamiller waren in der Lage, ihn nach und nach in ein zitterndes Wrack zu verwandeln. Tronc hielt es für seine Pflicht, Roi vor diesem Schicksal zu bewahren, und er war sicher, die richtige Therapie zu kennen.
    „Du hast recht, Jychen!" sagte Roi leise.
    Sie fanden eine der vielen Bars. Diese Einrichtungen dienten weitaus mehr den Erfordernissen der Kommunikation als dem Ausschank alkoholischer Getränke. Man traf sich, trank Kaffee oder Fruchtsaft, ging wieder auseinander und wußte nach kurzer Zeit, wen man zu welcher Stunde an welchem Ort traf und wen nicht. Die BASIS, ein Gebilde von den Ausmaßen und der „Einwohnerschaft" einer terranischen Kleinstadt, brauchte solche Einrichtungen ebenso dringend.
    Die HoleinSkaphander war leer. Roi und Jychen holten sich einen starken Kaffee und jeweils einen ziemlich großen Cognac und setzten sich an die Bar. Aus unsichtbaren Lautsprechern kam ziemlich nichtssagende Musik.
    Schließlich, nach den ersten Schlucken, fragte Jychen Tronc: „Was war los? Warum ist Demeter in der BASISKlinik?"
    Roi erzählte ihm, was vorgefallen war. Auch in diesem Raum gab es einen eingeschalteten Interkom, auf dem noch immer das Bild des roten Planeten zu sehen war. Roi schilderte den Angriff und versuchte, seine Theorie des Vorfalls darzulegen. Jychen hörte schweigend zu und meinte nach einer langen Pause des Nachdenkens: „Ein Mordanschlag in einem Zustand gesteigerter Trance und ausgerechnet auf den Geliebten ... wir sollten die Sache nicht gerade an die große Glocke hängen."
    „Niemand hat das vor", antwortete Roi. „Natürlich wird es sich schnell herumsprechen. Ich rechne damit, daß Hamiller und Borl in ganz kurzer Zeit sich einmischen werden ihr Interesse an Demeter ist ebenso groß wie meines.
    Noch immer. Trotz allen Erfahrungen der Vergangenheit."
    „Beide sind nicht von der KybsoonAllergie betroffen?" fragte Jychen.
    „Nein. Ich sah sie vor kurzer Zeit. Unser Verhältnis ist nicht gerade sonderlich herzlich, aber wir sprechen immerhin miteinander."
    „Wird Demeter einwilligen, sich nicht nur ärztlich, sondern auch psychologisch untersuchen zu lassen?"
    „Ich rechne damit. Sicher will sie nicht ununterbrochen immer wieder von den Schatten der Vergangenheit belästigt werden", sagte Roi unsicher. „Wir werden sie fragen, wenn sie wieder bei vollem Bewußtsein ist. Man hat ihr eine beruhigende und krampflösende Injektion gegeben. Danach ist sie in einen bewußtlosigkeitsartigen Schlaf gefallen.
    Glaubst du, daß eine Untersuchung nützt?"
    Jychen hob die Schultern und fuhr durch sein Haar. Dann sagte er langsam: „Ich werde es versuchen. Es gibt natürlich kein sicheres Mittel, eine Erinnerung heraufzubeschwören, die sich einer Ausforschung widersetzt. Auch wenn Demeter selbst Aufklärung durch eine Analyse will und braucht, ist es noch lange nicht gesagt, daß wir erfahren, was diese Schocks auslöst. Aber immerhin habe ich einige Erfahrung darin. Wird allerdings ein zeitraubender Prozeß werden, Roi."
    „Wir haben mindestens achtundvierzig Stunden Zeit, ehe die BASIS wieder auf Fahrt

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