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0943 - Der KYBSOON-Effekt

Titel: 0943 - Der KYBSOON-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erlebnisse gehabt", sagte Roi sarkastisch. Borl lachte kurz auf und erwiderte: „Ich war im Krankenzimmer. Demeters Aggression richtet sich gegen die Männer, die vorgeben, sie zu lieben. Sie versuchte, mich mit einer gefüllten Flasche zu erschlagen."
    „Tatsächlich? Sehr aufschlußreich", bemerkte Jychen.
    „Ihre Scherze erreichen ab und zu ungewöhnliche Ausmaße", sagte Roi. „Ich hoffe, es ist ein Funken Wahrheit in Ihren Ausführungen, Borl."
    „Provozieren Sie nicht meine Abneigung. Es stimmt, was ich sagte. Die Ärzte informieren gerade den Chef."
    Roi senkte den Kopf und murmelte: „Entschuldigung. Ich glaube Ihnen. Es ist also tatsächlich schlimmer, als ich befürchtet habe. Mit einer Flasche, sagten Sie?"
    „Ja. Es war zweifellos eine deutliche Tötungsabsicht zu erkennen. Daß sie ausbrach, während Demeter aus dem Unbewußten handelte, macht die Sache nicht weniger tragisch und schlimm." Roi erklärte: „Es ist tatsächlich das beste, Rhodan zu verständigen. Ist Payne schon aufgetaucht?"
    „Es ist zu vermuten", meinte Borl, „daß er bereits ebensoviel weiß wie wir und sich in Rhodans Nähe befindet.
    Gehen wir?"
    „Einverstanden."
    Jychen hielt sie an der Tür auf. Er hielt die Männer an der Schulter fest und sagte in bestimmtem Tonfall: „Natürlich findet fast jeder Mann an Bord der BASIS Demeter außerordentlich schön und begehrenswert. Aber ihr drei seid wohl die wichtigsten männlichen Darsteller in dieser Tragödie. Es hat sich herumgesprochen, daß ihr, was Demeter betrifft, ungeschickt und lächerlich werdet. Ich kann mich erinnern, daß Rhodan schon einmal von der Unvernunft hochqualifizierter Männer in diesem Zusammenhang sprach. Ich bin gespannt, was er sagen wird." Roi tippte ihm gegen die Brust. „Hast du etwas vorzuschlagen?" Tronc nickte und meinte: „Warte ab und höre dann gut zu." Sie verließen die Bar und legten schweigend den Weg bis zu Rhodans Büro zurück, nachdem sie Hamiller abgeholt hatten.
     
    5.
     
    Perry Rhodan war allein. Er saß hinter seinem Schreibtisch und blickte schweigend von einem der vier Männer zum anderen. Es war nicht zu erkennen, ob sich Rhodan ärgerte oder ob er den Zwischenfall als Bagatelle ansah.
    „Ich habe bisher aus Gründen, die jeder kennt, mich nicht um Demeters Schicksal kümmern können", sagte er und blickte Roi in die Augen. „Ich sehe jetzt ein, daß Demeter wichtig ist."
    „Für verschiedene Männer von verschieden großer Wichtigkeit", unterbrach der Psychologe.
    „Einverstanden. Die BASIS ist voller Männer, die hinter Demeter hersehen. Als ihr drei Helden nach Spälterloge und in die Falle der Kryn gestartet seid, dachte ich, die Angelegenheit wäre erledigt."
    Die Stimmung in Rhodans Büro war nicht gerade gelöst und heiter. Außerdem war ihm anzumerken, daß ihn die Unterbrechung des Fluges störte und unruhig machte.
    „Das dachte ich auch", sagte Roi. „Leider verhielt es sich nicht so."
    „Falls ich helfen kann, tue ich es gern, Roi, das weißt du", sagte Rhodan. „Ich glaube, unser Kosmopsychologe will etwas sagen."
    Borl und Hamiller hatten schweigend zugehört. In ihrer Beziehung zu Demeter hatte von Anfang an ein schizophrenes Element breiten Raum gehabt. Wenn sie von Demeter getrennt waren, dachten und handelten sie weitestgehend normal und vernünftig. In ihrer Gegenwart änderte sich ihr Verhalten drastisch, und sie fingen an, sich wie Pubertierende zu benehmen. Sie wußten dies selbst, und hin und wieder schämten sie sich deswegen, aber sie vermochten ihre Einstellung nicht zu ändern. Borl heftete den Blick auf Jychen Tronc.
    „Ich schlage ein Experiment vor", sagte Tronc zögernd.
    „Wenn es nicht länger dauert als unser Aufenthalt wegen des KybsoonSyndroms?" äußerte sich Perry Rhodan.
    „Vermutlich nicht. Ich schlage vor, die drei Männer und Demeter in Quarantäne zu bringen. Vernünftigerweise nach Klinik. Natürlich ohne Waffen. Aber in einer räumlich stark eingeschränkten Station."
    Roi stand halb aus dem Sessel auf und fragte, ehe er sich überrascht wieder setzte: „Was willst du damit bezwecken, Jychen?"
    Der Psychologe breitete in einer vielsagenden Geste die Arme aus und antwortete: „Die drei Männer, um die es geht, zusammen mit Demeter, die versucht hat, zwei von ihnen zu töten, in einen kleinen Raum gesperrt. Natürlich ohne Waffen, versteht sich. Der Planet Klinik hat, nach Demeters zweimaliger Aussage, diesen schockartig aufgetretenen Trancezustand herbeigeführt.

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