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0943 - Der KYBSOON-Effekt

Titel: 0943 - Der KYBSOON-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nächsten Zeit aus dem Weg gehen. Für sie wird es schwerer sein als für mich. Ihre Selbstachtung hat stark gelitten.
    Wobei Hytawath schneller alles überwinden wird als Payne."
    „Die BASIS ist groß genug."
    Roi Danton sah seinen Vater lange und schweigend an. Perry war älter als er und kannte das Leben besser und aus einer anderen Warte. Falls er, Roi, nicht mehr weiter wußte, würde er Perrys Rat brauchen. Schließlich stellte Roi das Glas zur Seite und sagte leise: „Es wäre schade, wenn sich Demeters Zustand nicht ändern ließe. Ich kann mich nicht erinnern, jemals in meinem Leben von der Richtigkeit einer Liebe so überzeugt gewesen zu sein wie eben jetzt."
    „Ich wünsche euch alles Glück, mein Sohn."
    Roi schüttelte die Hand Rhodans und verließ nachdenklich das Büro. Auf dem Korridor blieb er stehen und sah gedankenlos den beiden Reinigungsrobotern zu, die ihm entgegenkamen. Noch war es zu früh, Demeter zu besuchen; sie schlief tief und unter der Wirkung der Medikamente.
     
    *
     
    Chuck Sarzane stand in der offenen Luke und sah schweigend zu, wie über diesem Teil des Planeten die kleine rote Sonne aufging. Er hob seine Hand und warf einen Blick auf die kurzgeschnittenen und sorgfältig gefeilten Fingernägel. Seit gestern nacht waren sie nur um Bruchteile von Millimetern gewachsen die normale Wachstumsgeschwindigkeit. Chuck seufzte auf.
    „Das ist also ein für allemal vorbei", sagte er sich. Seine Stimme ließ erkennen, daß er und viele seiner befallenen Kollegen sich während der Allergie angewöhnt hatten, extrem leise zu sein.
    Lange schwarze Schatten entstanden hinter den Sanddünen und wuchsen auf das Schiff zu. Rechts von den Landestützen begann sich der Boden zu bewegen. Scheibenförmige Ausschnitte des Sandes hoben sich um einige Handbreit, dann begannen sie sich im Uhrzeigersinn zu drehen. Der Sand fiel von den kleinen Tellerfräsen und stäubte von den Speichen nach allen Seiten. Der Vorgang lief fast lautlos ab, nur das Rascheln des Sandes war zu hören, als sich ein Schwarm von etwa dreißig Tellerfräsen aufmachte, um eines der Erntegebiete zu besuchen.
    „Immer wieder ein schönes Bild, wie?" sagte leise eine Stimme neben ihm. Er drehte sich herum und erkannte Daniels. Daniels sah stark verändert aus; sein Haar war nur noch vier Zentimeter lang und sorgfältig, aber mit robotischer Einfallslosigkeit gestutzt worden. Daniels grinste, als er nach unten deutete.
    „Es ist weder ein schönes noch ein häßliches Bild", sagte Sarzane. „Es ist außerordentlich fremd. Sonst nichts."
    „Du hast recht, Chuck. Fremd, das ist die richtige Bezeichnung." Am Horizont startete das erste Beiboot mit geschlossenen Luken senkrecht in den hellroten Himmel. Die Tellerfräsen ließen sich von den Geräuschen der Triebwerke nicht stören. Sie rotierten schneller und warfen die letzten Sandreste von ihren Speichenkörpern. Dann, wie auf ein unhörbares Kommando, setzte sich der gesamte Schwarm in Bewegung und schwebte rotierend nach Osten.
    „Wir sind also geheilt. Mann! Ein Viertel der Besatzung!" brummte Daniels.
    „Ich kann mich nicht erinnern, jemals so lange und so tief geschlafen zu haben", lachte Chuck. „Gegen diese Raumfahrerkrankheit sind wir jedenfalls immun."
    „Hoffentlich."
    Jeder von ihnen hatte die Heilung auf seine Weise erlebt. In den ersten Stunden nach dem schmerzenden Geräuschorkan des Fluges und der Landung schliefen sie fast alle unter der Wirkung narkotisierender Medikamente.
    Als sie zum erstenmal aufwachten, benommen von Schlaf und den Pharmaka, merkten sie, daß Haar und Nägel noch weiter gewachsen waren. Aber sie wurden nicht mehr von Schmerzen belästigt.
    Schweigende, langhaarige Männer schlichen in die Kantinen, tranken gewaltige Mengen an Fruchtsaft und anderen durstlöschenden Getränken und legten sich wieder in die Kojen. Als sie zum zweitenmal aufwachten, hatte das rasende Wachstum nachgelassen. Man schickte umprogrammierte Medorobots zu den Männern, vor den wenigen Servicemaschinen bildeten sich lange Schlangen. Viele Raumfahrer ließen sich, der gewaltigen Haarmengen mehr als überdrüssig, als Reaktion das Haar besonders kurz schneiden.
    Die Frauen und Mädchen hatten es teilweise schwerer. Sie halfen sich gegenseitig, denn viele von ihnen versuchten, das lang gewachsene Haar wenigstens weitestgehend zu behalten.
    Chuck sagte nach einigen Sekunden, in. denen seine Augen den davonschwirrenden Schwarm verfolgt hatten: „Das zweite Schiff hebt

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