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0946 - Priester der Kälte

0946 - Priester der Kälte

Titel: 0946 - Priester der Kälte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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wollte.
    Sein Gedankenbild zeigte dem Kristall genau, was er wollte. Der Machtkristall bäumte sich in seinen Händen auf, er wuchs regelrecht. Er wuchs über seine physischen Grenzen hinaus.
    Er schwoll an.
    Siebenauge begann zu lachen. Laut und hysterisch. Ein Hustenanfall schüttelte ihn, konnte jedoch das Lachen nicht stoppen. Der Körper war nicht mehr fähig aufzustehen, deshalb rollte er auf dem Boden hin und her.
    Im Dhyarra bildeten sich erste feine Risse. An den Bruchstellen schwebte feines Kristallpulver auf den Boden. Er wuchs weiter und noch weiter. Doch dann drehte sich die Entwicklung um, und er begann zu schrumpfen, wobei immer mehr des Kristallpulvers auf den Steinboden fiel und sich dort unten entzündete.
    Und dann gab es keinen Splitter des Sternensteins mehr. Er hatte sich vollends aufgelöst.
    Siebenauges erste Idee lautete: Kampf gegen alle, die mich entdecken.
    Seine letzte Idee hieß: Ein würdiger Tod.
    Um diesen Plan umzusetzen, musste er den Dhyarra ablegen oder vernichten. Er entschied sich für Letzteres, da er nicht wollte, dass noch einmal ein Wesen so leiden musste wie er selbst.
    Ihm tat es um die Wesen leid, die seinetwegen hatten sterben müssen. Er hätte alles getan, um das rückgängig zu machen. Aber das konnte keine Macht des Multiversums.
    Sergej war der Letzte, den er für seine Zwecke benutzt hatte. Aus diesem Grund hatte er dem Druiden auch eingegeben, wo er hauste.
    Nachdem der Dhyarra zerstört war, ließen auch Siebenauges Lebensfunktionen nach. Er stemmte sich noch einmal in die Höhe, dann fiel er vornüber auf die Steine. Sein Körper begann sich langsam aufzulösen, die Natur nahm sich die letzten Jahre, die er dank des Dhyarra überlebt hatte, innerhalb weniger Sekunden.
    Und so fanden die Sauroiden nur einen verwesenden Leichnam vor, als sie die Höhle betraten.
    ***
    Dieses Mal hatte sich Zamorra nicht gegen einen Einsatz der Zeitschau gesperrt. Merlins Stern zeigte ihnen die letzten Sekunden des Wesens, das wahnsinnig wurde und kurz vor seinem Tod ein letztes Mal alles tat, um Schaden von den Leuten abzuwenden, die es früher einmal beschützt hatte.
    Die Bilder auf dem Mini-Bildschirm des Amuletts bewiesen, dass Siebenauge sowohl Genie als auch Wahnsinniger war.
    Sogar Tzakk Rakko und Korr Takkon waren erschüttert, als sie bemerkten, dass es in Wahrheit keinen Attentäter mit politischen Motiven gab, sondern ein geistig verwirrtes Wesen.
    Zamorra und Patricia flogen mit zur Ansiedlung der Sauroiden. Der erste Weg führte sie zur Ärzte-Abteilung der Priester. Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass Julian Peters auf dem Weg der Besserung wäre. Der Träumer war gerade aufgewacht, doch es sollten laut Auskunft der Priester viele Monate vergehen, bis Julian wieder ganz der alte wäre.
    Sergej ging es nach einigen Tagen wieder besser, besonders unter der liebevollen Pflege seiner neuen Freundin Pat Saris.
    Die Schottin war regelrecht aufgeblüht, die Freundschaft mit Serg schien ihr gut zu tun. Zamorra konnte sich nicht erinnern, sie in den letzten Jahren so gut gelaunt gesehen zu haben.
    Trotzdem mussten sie fünf Tage darauf wieder zurück zur Erde. Zamorra hatte einige wichtige Termine, die er nicht verschieben konnte. Ein letztes Gespräch mit Julian Peters zeigte, dass es dem jungen Mann wirklich etwas besser ging. Auffallend war die Ernsthaftigkeit, mit der Julian redete. Seine Arroganz hatte er zumindest vorerst verloren.
    Sie verabschiedeten sich besonders herzlich von Padrig YeCairn und Sergej, bevor sie über die Regenbogenblumen wieder zurück zu Château Montagne reisen würden.
    Patricia tröstete sich damit, dass sie den Silbermond-Druiden bald wieder besuchen könnte.
    Sie wusste in diesem Augenblick noch nicht, dass sie Sergej nie wiedersehen würde.
    ***
    Zamorras Bericht über Tan Morano hatte Vassago nachdenklich gemacht. Er hatte dem alten Vampir noch nie so recht getraut, aber dass Morano sich an die Spitze der DYNASTIE hatte setzen können, verblüffte sogar den Erzdämon. Einen derartigen Aufstieg hätte er nicht für möglich gehalten.
    Ihn wunderte dabei nur, dass sich die EWIGEN so ruhig dabei verhielten und den Fremdling nicht aus ihrem Bereich ver jagten. Doch gegen Moranos Machtkristall 13. Ordnung konnten sie wohl nichts unternehmen.
    Vassago zerbrach sich den Kopf über Moranos Motivation. Aus welchem Grund sollte den Vampiren in der Hölle die Gefahr der Vernichtung drohen? Drohte nur den Blutsaugern Gefahr oder waren die anderen

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