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0946 - Priester der Kälte

0946 - Priester der Kälte

Titel: 0946 - Priester der Kälte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Anstrengung gewohnt.
    »Jetzt ist es auch schon wieder weg«, sagte Vali. »Der Kontakt hat nur sehr kurz bestanden.«
    »Ob das derjenige ist, dem wir unsere Lage verdanken?« Patricia Saris überlegte laut, sie schaute Vali und Sergej auffordernd an.
    »Möglich, vielleicht auch wahrscheinlich. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung«, gab Vali zu.
    Sergej schrie laut auf. Er hielt die Hände erst gegen den Bauch gepresst, dann gegen die Schläfen. Der Schmerz war so stark, dass er die Augen geschlossen hatte.
    »Sergej?« Patricia und Vali fragten gleichzeitig.
    »Verschwindet von hier!«, rief der Silbermond-Druide und ging einige Schritte rückwärts. Dann sank er auf die Knie. »Geht weg von mir!«
    »Was ist…?« Patricia hob die Hand und wollte sie dem Druiden auf den Arm legen, um ihn zu beruhigen, doch Vali zog sie weg.
    Sergej gebürdete sich wie ein Wilder. Er nahm alles, was man als Waffe gebrauchen konnte - Messer, Nadler, ein Seil - und warf es weg, dabei stöhnte und zuckte er wie unter Krämpfen.
    Arr Katt und seine Leute blickten dem Ganzen nur verständnislos zu. Sie hatte ihre Kältenadler immer noch in der Hand, um einem eventuellen Feind Paroli bieten zu können. Sie zielten auf Sergej, zogen sich aber trotzdem weiter zurück.
    »Wir können ihn doch nicht so allein lassen«, hauchte Patricia, doch Vali schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen das sogar tun.« Dank ihrer Telepathie hatte sie bemerkt, dass Sergej von außen beeinflusst wurde. Bevor er eine Chance erhielt, sie zu bekämpfen, mussten sie so weit weg wie möglich.
    »Nein! Du besiegst mich nicht!«, schrie Sergej mit gellender Stimme. Er machte Anstalten aufzustehen, doch dann fiel er um und bewegte sich nicht mehr.
    ***
    Die Gleiter jagten mit Höchstgeschwindigkeit auf das Nadelkissen zu. Sie hatten den direkten, weil kürzesten Weg gewählt. Der große rote Hügel mit den vielen Spitzen, die wie in den Boden hineingesteckte Felsnadeln aussah, war unübersehbar. Es war schwer möglich, ihn nicht auf den ersten Blick zu bemerken. Die Piloten leiteten den Bremsvorgang ein, wobei die Trägheitsabsorber eingeschaltet wurden.
    »Dort unten befinden sich mehrere Sauroiden«, meldete Padrig YeCairn, der sich an Bord des Tempelherrn-Gleiter aufhielt. Zamorra kniff die Augen zusammen, er musste anerkennen, dass der Philosoph besser sehen konnte als er selbst.
    »Daneben stehen Patricia und Vali«, sagte der Meister des Übersinnlichen. Er war erleichtert, dass der Schottin nichts passiert war.
    »Es müssten mehr Sauroiden sein«, knurrte Korr Takkon. »Außerdem fehlt der Druide.«
    »Stimmt, wo ist Sergej?« Bei dem Geröll und den vielen Felsbrocken konnte man leicht jemand übersehen.
    »Das dort vorne wird er sein.« Tzakk Rakko zeigte auf eine Gestalt, die etwa fünfzig Meter von den anderen entfernt auf den Steinen lag.
    Patricia Saris hatte die Gleiter sofort bemerkt und winkte den Trupps zu, in der Hoffnung, nicht übersehen zu werden. Der Tempelherr gab ein Zeichen, dass die Piloten den Landevorgang einleiten sollten, sobald sie einen geeigneten, einigermaßen ebenen Platz gefunden hatten.
    Die Gleiter sanken langsam zu Boden. Kaum, dass sie feststanden, stürmten auch schon die ersten bewaffneten Sauroiden heraus.
    Patricia war mittlerweile wieder zu Sergej gegangen und kümmerte sich um ihren neuen Freund. Als auch Zamorra aus dem Gleiter kam, sagte sie: »Ein Glück, das ihr gekommen seid.«
    Sie übergaben den Druiden in die Obhut der Ärzte unter den Priestern. Die konnten auf jeden Fall mehr für ihn unternehmen als Vali oder Patricia.
    Die schottische Lady begleitete die Sauroiden, als sie Sergej in den Gleiter trugen. Der Druide murmelte einige Worte, die Patricia nicht verstand. Doch dann, am Gleiter angekommen, richtete er sich etwas auf und blickte seine neue Freundin an.
    »Der Eingang ist etwa 200 Meter weiter oben!«, stieß er hervor. Schweiß rann über seine Stirn. »Siebenauge erwartet euch!«
    Dann sackte er wieder zurück. Dunkelheit umarmte ihn.
    ***
    »Sie kommen, um mich zu holen«, murmelte er. Die Worte verloren sich in der Weite der Höhle. Er hielt den Dhyarra im oberen Armpaar fest an die Brust gepresst.
    »Gleich sind sie da«, hauchte er und begann, den Sternenkristall zu polieren.
    Er konzentrierte sich auf den blauen Stein, der hell und doch irgendwie sanft strahlte. Seine Konzentration erhöhte sich. Zum ersten Mal, seit er ihn hatte, glaubte er, dass der Dhyarra einen Befehl nicht annehmen

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