0948 - Wohnsitz der Götter
über das Eis und kamen ihnen mit beängstigender Geschwindigkeit näher.
Da löste sich ein dunkler Gegenstand vom Leichten Kreuzer und glitt schnell auf sie zu. Weder Alaska Saedelaere noch der Telepath konnte erkennen, was es war.
„Schneller", rief Fellmer. Er warf alles von sich, was ihn behinderte. Auch der Transmittergeschädigte schleuderte einige Dinge von sich. Aber das half ihnen nur wenig. Die Raubtiere holten mühelos auf. Die Distanz zwischen den beiden Männern und den Verfolgern schmolz wesentlich schneller zusammen als die Entfernung zwischen dem dunklen Gegenstand, der vom Raumschiff kam, und ihnen.
Dennoch konnten sie bald Einzelheiten erkennen.
„Sie haben eine Art Armbrust gebaut", stellte der Telepath fest. „Es ist ein Schlitten mit einer Schuß Vorrichtung."
„Hoffentlich richten sie damit etwas aus."
Sie sahen, daß eine Frau auf dem Schlitten kauerte, der auf zwei Kufen über das Eis glitt. Zwei Männer schoben den Schlitten. Sie bewegten sich auf Metallschuhen, auf denen sie eine hohe Geschwindigkeit entwickelten.
Dennoch schienen Alaska und Fellmer keine Chance zu haben. Die Emmons waren zu schnell.
Als der Schlitten noch etwa einen Kilometer von ihnen entfernt war, löste das Mädchen die Armbrust aus. Ein Pfeil stieg auf und flog ihnen entgegen. Er glitt rauschend über sie hinweg und fiel etwa fünfzig Meter hinter ihnen aufs Eis. Er zerbrach, und eine Stichflamme stieg auf.
Schon flog der zweite Pfeil über die beiden Männer weg, und abermals flammte es auf dem Eis auf.
„Die Biester bleiben zurück", rief Alaska atemlos. Er lief langsamer. „Sie fürchten sich vor dem Feuer."
Fellmer Lloyd blieb erschöpft stehen. Er beobachtete, daß die Raubtiere vor den Flammen scheuten und versuchten, sie zu umgehen. Das Mädchen schoß ihnen jedoch weitere Pfeile in den Weg und vertrieb sie schließlich. Wütend knurrend und brüllend flüchteten sie in Richtung Brücke. Hin und wieder blieben sie stehen und blickten zurück.
Dann aber merkten sie, daß es im Bereich der Brücke andere Opfer gab und wandten sich diesen zu.
Alaska Saedelaere und Fellmer Lloyd stiegen auf den Schlitten und ließen sich schieben.
„Wir hatten uns schon so etwas gedacht", berichtete das Mädchen lachend. „Wir haben diese Biester beobachtet und uns auf Ihre Rückkehr vorbereitet. Nicht schlecht, wie?"
Stolz erklärte sie, daß sie sich einen chemischen Explosivstoff vom Computer hatte zusammenstellen lassen, der sich ohne komplizierte Steuervorgänge zünden ließ.
Als Alaska Saedelaere und der Telepath den Leichten Kreuzer erreicht hatten, sahen sie, daß einige Männer einen kugelförmigen Gegenstand mit Hilfe einer großen Stahlplastikplatte über das Eis schleppten. Sie entfernten sich dabei vom Raumschiff.
„Was soll das?" fragte Fellmer.
„Die BASIS hat uns eine Erkundungssonde geschickt", antwortete das Mädchen, das zum Bereich „Waffentechnik" gehörte. „Natürlich funktionierte sie nicht, weil irgend etwas die Energie absorbiert. Deshalb bringen wir die Sonde jetzt ein paar Kilometer weiter. Ras hat herausgefunden, daß dort alles in Ordnung ist. Die Sonde wird wieder funktionieren. Mit ihr und mit einigen anderen Geräten werden wir Verbindung zur BASIS aufnehmen und Kanthall sagen, daß er sich keine Sorgen um uns zu machen braucht."
Fellmer Lloyd nickte anerkennend. Kommandant MorenoCastell hatte an alles gedacht.
„Gibt es etwas Neues von Icho?" fragte der Telepath.
Das Gesicht der Waffentechnikerin verdüsterte sich. Sie schüttelte den Kopf.
„Leider nicht", antwortete sie.
*
Gucky blickte ratlos auf den Haluter, der vor ihm in der Luft hing. Er trug Icho Tolot mit Hilfe seiner psychokinetischen Kräfte. Der Koloß sah nicht mehr schwarz aus, sondern rötlichbraun. Er war krank, und es gab kaum noch jemanden an Bord der BASIS, der nicht davon überzeugt war, daß Icho Tolot sterben würde.
Pok Balam, der Mediziner, bemühte sich seit Tagen vergeblich um ihn. Er hatte dem Haluter nicht helfen können.
Dabei galt er unter den Ärzten als hochqualifizierter Spezialist für halutische Medizin.
„Solange Icho seine atomare Struktur nicht ändert, kann ich wohl nichts machen", erklärte Balam, nachdem er eine Versuchsreihe abgeschlossen hatte. „Ich stehe vor einem Rätsel." Gucky nickte nur. Er war erschöpft. Seit Tagen hielt er den Haluter nun schon in der Luft. Sobald er ihn auf den Boden herabließ, begann Icho Tolot zu toben. Da der Haluter sich in
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