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0948 - Wohnsitz der Götter

Titel: 0948 - Wohnsitz der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Möglichkeit, den Vorsprung zu den Pilgern zu halten.
    Als Knatze und seine Begleiter die Steilwand fast überwunden hatten, drängten sich tief unter ihnen Tausende um die einzige Stelle am Fluß der Wand, die einen Einstieg erlaubte. Einige Pilger hatten Rhodan, der den Abschluß bildete, fast erreicht. Nur noch knapp fünf Meter trennten sie von ihm, und sie holten rasch auf. Knatze rief ihnen etwas zu, doch sie schienen ihn nicht zu hören. Schweigend arbeiteten sie sich höher, wobei sie ihre Krallen tief in das Eis gruben und dadurch besser Halt fanden, als Atlan und die beiden Terraner.
    Als Knatze erkannte, daß sie es nicht schaffen würden, ließ er Atlan, Bully und Rhodan an sich vorbei. Er verlegte den Pilgern den Weg und schrie wütend auf sie ein. Rhodan beobachtete, daß er einem von ihnen einen Fußtritt an den Kopf versetzte und ihn damit beinahe aus der Wand warf.
    Der Pilger klammerte sich an das Gestein und brüllte vor Wut. Er stieß mit den Füßen nach denen, die ihm folgten, und die nicht weniger ungeduldig waren als er. Sie wollten sich nicht aufhalten lassen.
    Einer von ihnen packte ihn am Bein und versuchte, ihn in die Tiefe zu stürzen. Doch jetzt griff Knatze ein. Er schaffte es, die Pilger zu beruhigen und gleichzeitig seinen Schützlingen einen ausreichenden Vorsprung zu sichern.
    Rhodan, Atlan und Bully erreichten nun einen Abschnitt, in dem sie wesentlich schneller aufsteigen konnten als zuvor. Die Wand war nun nicht mehr senkrecht, und das Eis war so stumpf, daß sie nicht ausrutschten.
    Knatze trieb sie unerbittlich voran, bis sie endlich eine Anhöhe erreichten, von der aus sie die ehemalige TepponKluft überblicken konnten Knatze sank auf den Boden.
    „Da vorn ist eine quadratische Öffnung im Eis", sagte Rhodan leise. Er wollte Knatze in seiner Andacht nicht stören.
    „Da scheint ein Eingang zu sein."
    „Laßt uns etwas zur Seite gehen", schlug der Arkonide vor. „Die Pilger kommen."
    Tatsächlich liefen und krochen die Dallazen nun zu Dutzenden über die Felskante. Sie stürmten die schräge Eisfläche herauf, bis sie Knatze erreichten. Hier warfen sie sich zu Boden und blickten mit geweiteten Augen auf die Eisfläche.
    „Seht sie euch an", sagte Rhodan, der sich mit Atlan und Bully etwa hundert Meter von den Pilgern entfernt hatte.
    „Für sie hat sich hier etwas verändert. Sie verhalten sich so, als begegneten sie einem Wunder."
    „Was. es für sie ja wohl auch ist", entgegnete Bully. „Wenn unten die Burg ist, ist es für mich auch eins."
    Atlan stieß einen Eisbrocken mit dem Fuß weg.
    „Es scheint tatsächlich so, als sei die Burg Kemoaucs unter uns", bemerkte er. „Dann hat Kemoauc also versucht, jemanden gewaltig hereinzulegen."
    „Die Kosmokraten", sagte Bully.
    „Wahrscheinlich hat er versucht, die Kosmokraten zu täuschen", stimmte Atlan zu. „Sonst kommt wohl niemand in Frage."
    Knatze näherte sich ihnen. Sie erkannten ihn an einigen hellen Flecken im Fell an der Kehle. Erregt zeigte er auf mehrere Stellen im Eis, die sich plötzlich rot verfärbten.
    „Jetzt braucht er unsere Hilfe", sagte Bully. „Er scheint nervös zu werden."
    „Kommt", sagte Rhodan. „Das Eis bricht auf. Ich bin gespannt, wie man uns empfängt. Auf die Pilger dürfte man vorbereitet sein, nicht aber auf uns."
    Atlan und Bully widersprachen ihm nicht. Sie waren mit ihm der Ansicht, daß der Sturm der Pilger auf diesen Teil der Berge von dem unter dem Eis verborgenen Gebilde selbst ausgelöst worden war.
     
    *
     
    Als Vernaz sich ausreichend gestärkt hatte, lehnte er sich im Sessel zurück Er rülpste und wandte sich an seinen Nachbarn, den Wärmehüter, der als einziger seines Ranges den Aufstieg überlebt hatte.
    „Das Essen war ausgezeichnet", sagte er zufrieden. „Die Getränke waren so gut, daß ich am liebsten weitertrinken würde, aber es scheint, daß man uns jetzt arbeiten lassen will."
    „Zumindest hat man etwas anderes mit uns vor, als uns nur zu beköstigen. Vielleicht werden sich uns die Götter zeigen", entgegnete der Wärmehüter.
    Vernaz zuckte zusammen.
    Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Das eigentliche Ziel der Pilgerfahrt zur TepponKluft hatte er völlig aus den Augen verloren.
    Er entblößte seine Zähne, um dem Wärmehüter zu zeigen, wie erheitert er war, und um seine Unsicherheit zu überspielen.
    „Natürlich", sagte er. „Das wäre eigentlich nur logisch."
    Der Wärmehüter blickte ihn erstaunt an.
    „Sie sprechen von Logik? Und das in

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