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0949 - Beherrscher der Tiere

Titel: 0949 - Beherrscher der Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stürzten sich mit Feuereifer auf ihre neue Aufgabe, fest davon überzeugt, daß sie das Rätsel der Doppelgänger schnell würden lösen können. Das siegessichere Lächeln war ihnen vergangen. Niemand konnte sagen, wie diese Wesen entstanden waren und woher sie kamen. Einig war man sich nur darüber, daß sie künstlich erschaffen worden waren. Anders ließ sich ihre Existenz ja wohl auch kaum erklären.
    Aber das, so dachte Tifflor, war eigentlich eine Frage von geringerem Wert. Wichtiger wäre gewesen, zu wissen, was die Doppelgänger im Schilde führten.
    Irgend etwas mußten sie vorhaben. Ihre Existenz erfüllte einen ganz bestimmten Zweck. Aber welchen?
    Sie selbst äußerten sich nicht zu dieser Frage. Wenn man mit ihnen darüber zu sprechen versuchte, hörten sie einfach weg. Sie waren nicht einmal unfreundlich oder abweisend. Die Art und Weise, wie sie alle bohrenden Fragen einfach ignorierten, hatte etwas ungemein Arrogantes. Tifflor erinnerte sich des fruchtlosen Gesprächs, das er zum Beispiel mit einer der Kayna Schattens geführt hatte, und noch in der Erinnerung überkam ihn die Wut. Damals war er regelrecht vor sich selbst erschrocken. Niemals zuvor hatte er so deutlich den Wunsch in sich gespürt, Gewalt anzuwenden. Er wollte diese puppenhaft zierliche, schöne Frau schütteln und schlagen, bis die Worte förmlich aus ihr herausfielen.
    Natürlich hatte er es nicht getan. Er hatte auch keine Drohungen ausgestoßen. Aber als die arme Eawy ter Gedan ihn wenig später anrief, eine Frage stellte, die Tifflor nicht für besonders wichtig hielt, und die hingeworfene Antwort nicht auf Anhieb verstand, da hatte er die Mutantin angeschrien, und das wollte bei Julian Tifflor schon allerhand heißen.
    Er erinnerte sich daran, daß Bloom ihm immer noch gegenübersaß. Er hob den Kopf und wollte den Jungen gerade an seine Arbeit zurückschicken, da zuckte Bloom zusammen.
    „Was ist denn mit Ihnen los?" fragte Tifflor verwundert.
    Der Junge hob verlegen lächelnd die Hand.
    „Da will mich jemand sprechen."
    „Sind Sie immer so schreckhaft?"
    „Erst in den letzten Tagen", murmelte Bloom kaum hörbar. Tifflor verbiß sich mit Mühe ein Lächeln, denn der Junge wurde tatsächlich rot. Aber bei einem, der Tag für Tag mit den falschen Flibustiern zu tun hatte, gehörte ein gewisses Erschrecken bei unerwarteten Anrufen wohl schon beinahe zum guten Ton.
    Das Gespräch war sehr kurz. Bloom sagte nur zweimal „Ja", dann schaltete er ab.
    „Eine kleine Änderung hat sich ergeben", sagte er zu Tifflor, und plötzlich wirkte er sehr ruhig. Er war wie ausgewechselt.
    „Haben die falschen Flibustier endlich doch etwas gesagt?" fragte Tifflor gespannt. Bloom nickte.
    „Wollen Sie es gleich hören?"
    „Was dachten Sie denn?" Augenblicke später sah er vor sich auf dem Schirm eine mittlerweile bereits vertraut gewordene Szene. In einem nicht übermäßig luxuriös, aber freundlich eingerichteten Zimmer saßen sich sieben Menschen gegenüber.
    „Es ist mein neuestes Experiment", erklärte Bloom lächelnd. „Von jedem Typ einer, und zwar nur solche, die sich vom Wesen her möglichst ähnlich sind. Sie verhalten sich normalerweise noch arroganter als der Rest der Bande."
    Tifflor wußte, daß jedes dieser Wesen einen eigenen Namen besaß. Die falschen Flibustier sprachen sich auch mit diesen Eigennamen an. Falls es sich dabei um eine Tarnung handelte, so mußte man feststellen, daß die Gefangenen über ein hohes Maß an Selbstdisziplin verfügten. Sie versprachen sich nie. Tifflor war es ein Rätsel, wie sie einander erkannten, auch wenn sie sich in Kleinigkeiten voneinander unterschieden, weil der eine Pearl Simudden beispielsweise die Haare lang, der zweite kurz und der dritte gescheitelt trug. Man hatte es versucht, hatte einen herausgeholt und entsprechend zurechtgemacht und ihn dann gegen sein Ebenbild in einer anderen Gruppe ausgetauscht. Die falschen Flibustier fielen auf solche Tricks nicht herein. Sie hatten sofort gemerkt, daß da eine neue Ausgabe des Akonen vor ihnen saß.
    In Gedanken nannte Tifflor die Piraten bei ihren echten Namen. Auch wenn das unsinnig war, er blieb dabei.
    „Irgendwann müssen sie es aufgeben", sagte die falsche Kayna Schatten auf dem Bildschirm. Tifflor dachte, sie meinte die Bemühungen der Menschen, hinter das Geheimnis der Gefangenen zu kommen, und er mußte lächeln, denn es würde mit Gewißheit noch viel Zeit vergehen, ehe die Terraner endgültig das Interesse an den

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