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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Wirth ist doch ein ganz merkwürdiger Kerl. Ich muß sagen, Mike Hennessey hat sich ziemlich viel herausgenommen, daß er dich dazu eingeladen hat.«
    »Aber Mike ist ein netter Mensch«, protestierte sie. »Mike ist ein Verbrecher. Ein liebenswürdiger Charakter, aber doch ein Verbrecher. Solange der frei herumläuft, ist es eine Schande, daß andere Leute im Gefängnis sitzen.«
    Sie traten auf die Straße hinaus, und während sie auf ein Taxi warteten, sah Dick Allenby ein bekanntes Gesicht. »Mr. Smith, Sie sind noch so spät auf den Beinen?«
    »Sie meinen so früh am Morgen«, entgegnete der Detektiv und begrüßte die junge Dame.
    »Guten Morgen, Miss Lane. Eigentlich keine gute Angewohnheit, in einen Nachtklub zu gehen.«
    »Ich habe eine ganze Menge schlechter Angewohnheiten«, erwiderte sie lächelnd.
    Ein Taxi fuhr vor. Mary lehnte Dicks Begleitung ab, und der Wagen entfernte sich.
    »Nette junge Dame«, bemerkte der Chefinspektor. »Schauspielerinnen mag ich im allgemeinen nicht - ich komme gerade von der Marlborough Street, wo ich drei verhaftet habe.«
    »Haben Sie eine kleine Razzia abgehalten?«
    »Ach, es war nichts von Bedeutung. Übrigens wäre ich neulich beinahe in Ihre Werkstätte gekommen und hätte mir Ihre neue Schußwaffe angesehen. Ist doch wohl eine Art Luftgewehr?«
    »Ja. Wer hat Ihnen denn davon erzählt?«
    »Dieser Dornford. Ich verstehe die Mechanik Ihrer neuen Pistole nicht. Dornford sagt, daß bei jedem Abfeuern die Waffe neu geladen wird.«
    »Durch das Abfeuern erhalte ich komprimierte Luft.«
    Dick Allenby war nicht in der Stimmung, über seine Erfindung zu sprechen.
    »Das Ding sollten Sie nach Chikago verkaufen, dort haben die Leute großes Interesse an solchen Sachen. Jede Woche werden mindestens sechs Leute umgebracht, und die Polizei fängt niemand!«
    Dick lachte. Er war erst vor einem Monat aus Chikago zurückgekehrt und kannte die schweren Aufgaben, die die Polizei drüben zu lösen hatte.
    »Wenn einer umgebracht werden soll«, fuhr Smith fort, »machen sie mit ihm eine Spazierfahrt aufs Land und jagen ihm unterwegs eine Kugel durch den Kopf. So etwas wäre hier einfach nicht möglich.«
    »In der Beziehung bin ich etwas skeptisch.« Dick schüttelte den Kopf. »Aber es ist beinahe halb fünf, und ich möchte mich jetzt nicht länger über Verbrechen unterhalten. Kommen Sie mit in meine Wohnung, dort können wir noch ein Glas trinken.«
    »Schön, ich begleite Sie. Schlafen kann ich doch nicht mehr. Dort steht ein Taxi.«
    Das Auto stand mitten auf der Straße neben einer Verkehrsinsel.
    Smith pfiff. »Der Chauffeur ist fortgegangen«, sagte der Portier des Nachtklubs. »Ich habe schon vorhin versucht, den Wagen für die Dame zu rufen.«
    »Der Kerl schläft wahrscheinlich«, meinte Smith und ging über die Straße. Dick folgte.
    Der Chefinspektor sah durch das geschlossene Fenster, konnte aber im Innern nichts erkennen. Als er schließlich die Tür aufmachte, sah er jemand am Boden liegen.
    »Der Mensch scheint sinnlos betrunken zu sein!« rief Smith und leuchtete die Gestalt mit seiner Lampe an.
    Das Gesicht war grauenvoll entstellt, denn der Mann hatte aus nächster Nähe einen Schuß in den Kopf erhalten. Aber Smith erkannte trotzdem, daß Mr. Horace Tom Tickler tot in diesem Wagen lag.
    »Was, den hat man auch auf eine Spazierfahrt mitgenommen?« fragte der Chefinspektor verstört. »Großer Gott, wir leben doch nicht in Chikago!«

4
    Fünf Minuten später war ein Dutzend Polizeibeamter zur Stelle. Ein Sergeant in der Marlborough Street, der gerade einen Betrunkenen transportierte, hatte sie alarmiert.
    »Der ist mit einer Pistole von sehr kleinem Kaliber aus allernächster Nähe erschossen worden«, sagte er, als er den Toten oberflächlich untersucht hatte.
    Kurz darauf kam der Krankenwagen, und Horace Tom Ticklers Leiche wurde fortgeschafft. Ein Polizist brachte das Auto zur nächsten Polizeiwache. Die Nummer war bereits aufgeschrieben, und Scotland Yard hatte Beamte ausgeschickt, um den Eigentümer, den Taxichauffeur Wells, aufzutreiben.
    Man hatte Dick Allenby nicht besonders eingeladen, an den Ermittlungen teilzunehmen, aber er ging trotzdem zur Polizeiwache mit.
    Der Mann war tatsächlich im Wagen erschossen worden. Das Geschoß hatte ein Loch in den Lederbezug gerissen.
    »Wahrscheinlich lebte er noch, als er auf dem Boden lag«, meinte Smith. »Der Mörder muß einen zweiten Schuß abgefeuert haben. Wir haben nämlich eine Kugel im Boden des Wagens

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