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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Polizei von Buckinghamshire und von Salisbury muß sofort telefonisch verständigt werden. Außerdem soll sofort das Überfallkommando an beide Orte fahren.«
    Der Präsident sah auf die Uhr. Sie zeigte soeben halb zwei.
    Surefoot Smith hatte kaum eine halbe Minute Zeit, um sich für einen der vielen Pläne zu entscheiden, die er sich überlegt hatte. Die meisten hatte er bereits als unausführbar verworfen.
    Langsam öffnete sich die Tür, und Binny kam herein.
    »So, jetzt werden Sie einen kleinen Spaziergang mit mir machen, mein Freund«, sagte er liebenswürdig, nahm die Flasche vom Tisch und trank gierig.
    Dann bückte er sich, löste den Strick und die Fessel an Surefoots Füßen, riß ihn mit einem kräftigen Ruck vom Boden hoch und stellte ihn auf die Beine.
    Smith schwankte etwas. Sein Kopf schmerzte furchtbar, aber die Gefahr des Augenblicks ließ alles vergessen. Er dachte jetzt vollkommen klar. Binny stand neben der Tür und hatte die Pistole in der Hand. Auf die Mündung hatte er einen eiförmigen Stahlkörper geschraubt. Surefoot hatte einen solchen Schalldämpfer noch nie gesehen.
    Er ging zum Tisch und legte die Hände auf die Platte.
    »Na, beten Sie erst noch ein wenig?« höhnte Binny.
    »Es soll doch niemand erfahren, daß ich hier war? Sie wollen doch keine Spuren hinterlassen?«
    »Richtig geraten!« entgegnete Binny belustigt.
    »Wenn nun ein paar hundert Leute hierhereilten und alle möglichen Fragen an Sie stellten, würde Ihr Plan dann über den Haufen geworfen werden?«
    »Was soll das heißen?« fragte er scharf.
    Er machte einen Schritt auf seinen Gefangenen zu. Im gleichen Augenblick hob Surefoot die Lampe hoch und warf sie in den offenen Koffer, unter Kostüme, Perücken und Barte. Glas splitterte, das Licht flackerte, und gleich darauf schoß mit dumpfem Knall eine Flamme zur Decke empor.
    Binny stand still, von Schrecken gelähmt. Erst als sich Surefoot mit aller Gewalt auf ihn warf, um ihm mit den Handschellen ins Gesicht zu schlagen, erwachte er aus seiner Erstarrung und duckte sich. Der Schlag ging vorbei. Im nächsten Moment fühlte Smith ein heißes Brennen im Gesicht und hörte, daß eine Kugel in die Wand schlug. Wieder holte er aus und zielte nach Binnys Schädel. Obwohl sich der Mann zur Seite bog, konnte er dem Hieb doch nicht ganz ausweichen. Dabei fiel ihm die Pistole aus der Hand.
    Das Zimmer stand nun in Flammen; die Treppe brannte, und die Hitze wurde unerträglich.
    Smith schlug wieder auf Binny ein. Mit einem schnellen Fußtritt hatte er die Pistole zu dem brennenden Koffer gestoßen.
    Die Tür stand auf, und Binny lief aus dem Raum hinaus. Er versuchte, die Tür zu schließen, aber Smith hatte sich schon dazwischengeschoben. Er taumelte in den Gang und warf sich wieder mit voller Wucht auf den Mörder.
    Die einzige Hoffnung des Chefinspektors bestand darin, Binny auf den Fersen zu bleiben. Der Verbrecher hatte noch eine Pistole in der Tasche, und wenn er diese heraus ziehen konnte, war es vorbei. Es gelang Smith, ihn gegen die Wand zu drücken. In dieser Stellung war es Binny unmöglich, die Waffe zu erreichen. Mit allen Mitteln versuchte er, von seinem Gegner loszukommen, und nach einer fast übermenschlichen Anstrengung konnte er sich schließlich freimachen. Surefoot war dicht hinter ihm. Im nächsten Moment zog Binny die Pistole, aber Smith brachte ihn zu Fall. Eine Sekunde später erhob sich Binny jedoch wieder und lief weiter.
    Die Flammen schlugen schon aus dem Dach und aus den Fenstern und erleuchteten die ganze Umgebung. Smith verfolgte den Verbrecher trotz seiner Fesseln. Plötzlich wandte sich Binny um, und diesmal konnte er sorgfältig zielen. Der Chefinspektor wußte, daß es jetzt keine Hoffnung mehr für ihn gab. Binny war ein guter Pistolenschütze, und er war kaum ein Dutzend Schritte von ihm entfernt. Verzweifelt sprang Surefoot vorwärts, trat aber ins Leere und fiel...
    Er hörte den Schuß und wunderte sich, daß er noch lebte. Schließlich erkannte er, was geschehen war. Er war in das Grab gestürzt, das Binny für ihn geschaufelt hatte!
    Plötzlich krachten mehrere Schüsse hintereinander, und jemand brüllte ein lautes »Halt!«
    Bald darauf beugte sich sein Sergeant über den Rand der Grube.
    »Wir haben ihn«, erwiderte der Detektiv auf Surefoots hastige Frage. Smith war müde, verletzt und zerschunden, aber als er diese Nachricht hörte, vergaß er alle Schmerzen.
    Die Verhaftung und Verurteilung Binnys wirkten entschieden demoralisierend

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