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095 - Ruine der Kopflosen

095 - Ruine der Kopflosen

Titel: 095 - Ruine der Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich an den obersten Kragenknopf und stellte fest, daß er ihn
schon geöffnet hatte. Dem Inspektor war anzusehen, daß er sich graute.
    „Mit
den Black Walls stimmt etwas nicht“, fuhr Larry Brent fort, während er mit
müden Schritten zu seinem Leihwagen ging. „Sobald es hell wird, sehe ich mich
dort noch mal um.
    Die
Lebenden und die Toten geistern herum, aber ich weiß bis zu dieser Minute
nicht, wie die Geschichte zusammenhängt und ob wir eine Chance haben, der
Gefahr überhaupt zu begegnen. Vielleicht gibt es keinen Weg, und wir alle
werden über kurz oder lang in eine Situation geraten, aus der es keinen Ausweg
mehr gibt.“
     
    ●
     
    „Hier
X-RAY-1 - hier X-RAY-1 - X-RAY-3 bitte melden, hallo X-RAY-3.“
    Wie
aus weiter Ferne hörte man die Stimme. Larrys Ring hatte angesprochen. Er stand
auf Empfang. Bevor er sich schlafen gelegt hatte, war das seine letzte
automatische Handbewegung gewesen. Er wußte, daß sich sein Chef melden wollte.
Aber Larry war so erschöpft, daß er volle drei Minuten brauchte, ehe ihm bewußt
wurde, daß er antworten mußte.
    „Hier
X-RAY-3“, meldete er sich mit belegter Stimme.
    „Na
endlich. Das hat aber lange gedauert. Das bin ich gar nicht gewöhnt von Ihnen!
Sie haben wohl in der letzten Nacht ein bißchen gefeiert, X-RAY-3. Wenn das der
Fall ist, werden Sie wohl allen Grund dazu gehabt haben. Ich vermisse
allerdings Ihre Erfolgsmeldung.“
    „Es
gab keinen Grund, sich zu freuen. Ich bin noch einmal davongekommen, Sir.“
Larry warf einen schnellen Blick auf seine Armbanduhr, die auf dem Nachttisch
lag. Es war wenige Minuten nach fünf Uhr morgens. In Amerika standen die
Uhrzeiger demnach auf wenige Minuten nach elf Uhr abends.
    Wenn
X-RAY-1 noch um diese Zeit im Office war, dann bedeutete das, daß es um etwas
Besonderes ging. Doch zunächst wollte der geheimnisumwitterte Chef wissen, wie
es seinem besten Agenten ergangen war.
    Und
Larry klärte ihn auf. X-RAY-1 berichtete schließlich, was der Grund seines
Funkrufs war.
    „Unsere
Nachrichtenabteilung hat alles daran gesetzt, etwas über die BlackWalls
herauszufinden. Wir legten besonderen Wert auf die Legende der alten Burg, über
die es, wie es zunächst schien, nichts zu berichten gab. Aber dieser
erste Eindruck täuschte. Es gibt einen gewissen Professor Brian Milford.
Professor Milford hat vor Jahren ein Buch geschrieben unter dem Titel Parapsychologie
und Steinzeit .
    „Ein
merkwürdiger Titel für ein Buch.“
    „Es ist auch ein merkwürdiges Buch, X-RAY-3. Professor Milford geht der
Frage nach, ob es parapsychologische Phänomene schon in der Vergangenheit gab,
oder ob sie eine Modekrankheit unserer Zeit sind. Was das mit den Black Walls
zu tun hat, werden Sie sich fragen? Milford ist an viele Orte
gereist, die irgendwann in der Vergangenheit ein besonderes Geschehen
ausgezeichnet hat, das wir heute nicht mehr kennen. Milford hat alte Burgen und
Schlösser aufgesucht, ehemalige Richtplätze und Orte, an denen sogenannte
Richtbäume standen, und wo es der Sage nach zu merkwürdigen Vorfällen gekommen
sein soll. Er wollte die alten Berichte auf
ihren Wahrheitsgehalt überprüfen und vor allem den Nachweis erbringen, ob es in
der Vergangenheit nicht auch schon parapsychologische Erscheinungen gab, die man natürlich nicht als solche erkannte, und die
man entweder als Wunder, Hexenwerk oder Teufelsspuk bezeichnete. Der Professor,
der dem Übersinnlichen in allen seinen Erscheinungsformen nachzugehen
beabsichtigte, vertritt an einer Stelle in seinem Buch die Meinung, daß man
zunächst davon ausgehen müsse, daß es eine in der Tat parapsychologische
Veranlagung gebe. Er fragte sich nur, ob in der Vergangenheit die Menschen
stärkere Talente hatten als die heutige Generation, ob die Anlagen im Lauf der
Entwicklungsgeschichte zurückgingen und verkümmerten, oder ob heutige
Individuen anfangen, dieses Talent zu entwickeln. Er geht sogar so weit zu
behaupten, daß das Auftreten parapsychologischer Phänomene in der heutigen Zeit
nicht mehr sei als eine Art Erinnerung - jener Talente, die wir einst gehabt
hätten und die dann verlorengingen. Eine interessante Theorie! Das muß man
zugeben. Milford glaubte gerade bei den Black Walls auf Spuren zu stoßen, die
eindeutig seine These belegen. Eine alte Chronik wies ihn darauf hin, daß einst
auf den Black Walls Kopflose gesehen wurden. Ja, Sie haben richtig gehört! Es
gibt da eine blutrünstige Geschichte, an die keiner mehr gedacht hat. Aber
Milford hat keine

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