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0950 - Visionen des Untergangs

0950 - Visionen des Untergangs

Titel: 0950 - Visionen des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Ägyptern, die sich über sie gebeugt hatten. Prustend kam sie wieder zurück, da einer der Männer Wasser in ihr Gesicht geleert hatte. Sie lag auf dem Boden, war also wohl zusammengebrochen.
    Celine lehnte es ab, ins Krankenhaus gebracht zu werden, dankte den besorgten Umstehenden, die sich rührend um sie gekümmert hatten und ging weiter.
    Was waren das nur für schreckliche Visionen? Quälte sie der Pharao noch zusätzlich, bevor er sie holte? Hatte nicht auch Lord Carnarvon Visionen gehabt, bevor er kurz nach Entdeckung des Grabes Tutanchamuns unter geheimnisvollen Umständen gestorben war?
    Die Archäologie-Studentin schleppte sich in ihr Hotel zurück und legte sich aufs Bett. Dort dämmerte sie den ganzen Nachmittag vor sich hin, ohne richtig zu erwachen. Die Nacht brach herein. Irgendwann glitt die Kranke in den Tiefschlaf. Plötzlich drang ein flirrendes Etwas in Celines dumpfe Albträume. Sie erkannte es sofort, denn sie hatte es schon einmal gesehen. Vor der Tsunami-Lavawelle!
    Das Flirren bewegte sich vor rötlichgelbem Widerschein, in den die ganze Umgebung getaucht war.
    Jaqueline, mein Kind! , erklang plötzlich eine Stimme, die so voller Qual war, dass Celine ihre eigenen Leiden erträglicher erschienen. Ich habe dir geholfen, meine Süße, gerne geholfen, erinnere dich bitte daran, denn nun brauche ich deine Hilfe!
    Celines Ängste stiegen auf einen nie gekannten Höhepunkt. Zumal hinter dem Flirren plötzlich ein Männergesicht erschien, das all die Qualen des Flirrens exakt abbildete.
    Jaqueline, du musst unbedingt Professor Zamorra, meinen alten Freund verständigen! Er muss mich aus der Hölle befreien. Die Schwefelklüfte gehen vielleicht schon bald unter, aber ich will nicht sterben. Hörst du? Verständige bitte umgehend Professor Zamorra, den Meister des Übersinnlichen…
    Das Flimmern schien plötzlich zu explodieren, das Männergesicht verschwand wieder.
    Verständige Professo…
    Die Stimme war immer leiser geworden und verwehte nun im Nichts. Genauso wie das Bild. Schweißgebadet fuhr Celine aus dem Schlaf.
    ***
    Hongkong, China
    Asmodis trat in der Gestalt eines kleinen fettleibigen chinesischen Geschäftsmannes mit dicker Brille, schlecht sitzendem Anzug und schiefer Krawatte auf. Um dieses Bild absoluter Harmlosigkeit noch zu vervollständigen, hatte er sich dicke Schweißflecken unter den Achseln und einen unangenehmen Schweißgeruch verpasst. Momentan stand der Erzdämon an der Heckreling der Nachtfähre nach Lantau Island und betrachtete die unglaubliche Hochhaussilhouette der Millionenstadt, die momentan als ein einziges buntes Lichtermeer strahlte.
    Fischerboote und andere Fähren waren auf dem Südchinesischen Meer unterwegs, immer wieder dröhnten Schiffshupen auf. Asmodis zog den Geruch des Meers und der Stadt ein, hob die Nase in den kühlen Wind - und war doch in Wirklichkeit nur auf ein einziges Ziel konzentriert.
    Kelly Chen saß auf einer Bank seitlich der Schiffsaufbauten und schien vor sich hin zu sinnieren. Die wunderschöne Frau im roten Kostüm, auf dessen linker Schulter ein kleiner gelber Drache eingestickt war, wirkte genauso harmlos wie Asmodis - und war doch annähernd so gefährlich wie er. Nicht einmal, weil Kelly Chen zu den stärksten Schwarzmagiern des gesamten Ostens zählte, sondern wegen dem, was sie zu tun gewillt war.
    Asmodis war aber fest entschlossen, ihr diese Hühnersuppe gehörig zu versalzen. Ganz kurz grinste er vor sich hin ob dieses, wie er fand, vortrefflichen Wortspiels. Ansonsten hatte er wenig zu grinsen, was Kelly Chen anbelangte. Das Frühwarnsystem, das schon Merlin auf Caermardhin eingerichtet hatte und das bei ungewöhnlichen magischen Vorgängen anschlug, hatte ihn auf Kelly Chens Spur gebracht. Die Magierin hatte anscheinend den Dunklen Orden wieder gegründet und plante nun, mit seiner Hilfe den Dunklen Lord wieder zu erwecken.
    Das schmeckte Asmodis überhaupt nicht, es ließ sogar sämtliche Alarmglocken in ihm schrillen. Der Dunkle Lord mit seiner seltsamen Paradox-Magie war ein überaus gefährlicher Gegner gewesen, so mächtig, dass er Lucifuge Rofocale hatte töten können und eine Zeit lang selbst als Satans Ministerpräsident fungiert hatte. Erst Ted Ewigk hatte den Dunklen Lord, der anders nicht zu töten gewesen war, mit einem Paradox-Kristall den endgültigen Garaus gemacht. [1] Nicht gerade ein Gegner, den er jetzt, kurz vor der Erneuerung LUZIFERs, brauchen konnte. Also stellte sich die Frage: War es tatsächlich

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