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0951 - Untergang

0951 - Untergang

Titel: 0951 - Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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schon einen Grund haben, sie so zu nennen.«
    O Herr, schmeiß Hirn herab. Nie im Leben werde ich die Obermackerin von diesem bescheuerten Haufen. Nie, nie, nie. Die haben ja alle komplett einen an der Waffel. Nicole war sich spätestens jetzt sicher, im völlig falschen Film zu sein. Sie glaubte allerdings zu wissen, warum die Winkekatze sie als Schwester bezeichnete. Maneki Neko besaß nämlich eine ähnliche Affinität zu Merlins Stern , den sie Zauberauge nannte, wie sie selbst.
    Nun stand Maneki Neko plötzlich vor Amaterasu. »Du lässt Nicole in Ruhe, ein für alle Mal. Hast du mich verstanden, Tante?«
    »Aber ich kann das nicht.« Die Stimme der Sonnengöttin kippte plötzlich ins Weinerliche. »Eine Menschenfrau darf doch nicht oberste Göttin werden. Das will ich nicht. Das bin ich doch.«
    »Begreifst du noch immer nicht, dass dies nur ein symbolischer und kein wirklicher Akt ist? Du darfst oberste Göttin des Hohen Himmels bleiben. Niemand macht dir deine Position streitig. Dafür brauchst du Schwert, Juwel und Spiegel nicht. Du weißt doch überdies, dass die Menschenfrau eine kosmische Aufgabe zu erfüllen hat. Sie wird also nicht lange hier sein. Deine schreckliche Eifersucht macht dich zum einfältigsten Wesen des Multiversums«, konnte sich Maneki einen abschließenden Seitenhieb nicht verkneifen und hatte damit die Lacher auf ihrer Seite.
    Amaterasu schaute beleidigt in die lachende Runde. »Ich schmolle jetzt«, sagte sie, schoss plötzlich senkrecht nach oben und verschwand in Richtung eines strahlend schönen Palastes auf einem nahe gelegenen Berg. Beide mussten später aufgetaucht sein, denn Nicole hatte sie bisher noch nicht bemerkt. Bevor sie sich weiter Gedanken machen konnte, berührte sie Maneki am Oberarm. »Und nun komm, Schwester. Ich will dir etwas zeigen.«
    Von einem Moment auf den anderen änderte sich die Umgebung. Nicole und Maneki standen inmitten hoher schroffer Berge, an deren Abhängen Schnee glitzerte. Die Blicke der Dämonenjägerin wanderten in die tiefe Schlucht direkt unter ihr.
    »Was um alles in der Welt ist denn das… da unten?« Nicoles Augen weiteten sich, sie schluckte ein paar Mal hektisch. Das schlagartig einsetzende Ziehen in ihrem Magen verdichtete sich zu einem schmerzhaften Klumpen. Eine eisige Hand tastete sich langsam über ihren Rücken und ließ sie frösteln. Ihre Umgebung kam ihr mit einem Mal absolut unwirklich vor, sie hatte das Gefühl, als geschehe alles um sie herum in Zeitlupe.
    »Sind das… Engel?«, stieß sie hervor.
    ***
    Château Montagne/Choquai
    Professor Zamorra stand vor dem Foto im Kaminzimmer von Château Montagne, das Nicole und ihn an einem Sommertag zeigte. Sie saßen in Liegestühlen, steckten die Köpfe zusammen und prosteten mit bunten Cocktails ausgelassen lachend in die Kamera. Das Glück, das sie beide empfanden, musste selbst der unbedarfteste Betrachter spüren.
    Zamorras Gesichtszüge waren wie versteinert. Seine Zähne mahlten leise und er schluckte ein paar Mal hart.
    »Nici, ich vermisse dich so«, murmelte er. Nur schwer konnte er sich von dem Anblick lösen und sich seiner eigentlichen Aufgabe zuwenden. Und die war schwierig genug. Schließlich ging ein Ruck durch seinen Körper, sein Blick, der in unendlichen Fernen geweilt hatte, klärte sich wieder. Fast wütend wischte er sich über die Augen. Und fragte sich zum wiederholten Mal, warum er nicht einmal die Kraft aufbrachte, die Liebe seines Lebens zu suchen und zu schauen, ob es ihr gut ging. Es war ihm, als blockiere eine fremde Macht jegliche Aktivitäten in diese Richtung. Aber nun, da er dies zu erkennen glaubte, würde er es auch schaffen, dagegen anzugehen. Bald.
    Doch zuerst stand etwas in seinem Terminplaner, das nicht eben zu seinen sieben Lieblingsbeschäftigungen zählte. Ein Besuch in der Hölle nämlich - mit der Option, dass sich dieser Besuch sehr leicht zu einer gefährlichen Odyssee ausweiten konnte. In den Schwefelklüften schienen Dinge vor sich zu gehen, über die er unbedingt Bescheid wissen musste. Zudem wollte er einen alten Freund dort suchen, von dem er nicht mal wusste, um wen es sich handelte.
    Einen kleinen Umweg würde er jedoch machen.
    Hölle via Choquai!
    Zamorra zog sich schwarze Jeans und ein T-Shirt in der gleichen Farbe an und schlüpfte in eine strapazierfähige, ebenfalls schwarze Lederjacke. Als Waffen hatte er das Amulett, einen E-Blaster, magische Kreide und einige starke Gemmen am Mann. Er ging in sein Zauberzimmer, wo er

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