0954 - Die Phantom-Jagd
heran, die genau über dem Milchstraßenmodell schwebten. „Sie werden jetzt eine schematische Darstellung aller bis zum heutigen Datum in der Milchstraße präsenten Orbiterverbände erhalten."
Im nächsten Augenblick leuchtete ein gutes Dutzend weiterer Blinklichter an verschiedenen Punkten der Milchstraße auf.
„Das sind weitere Welten der GAVÖK und der LFT, die von Keilraumschiffen der Orbiter belagert oder besetzt sind", erklärte der Offizier. „Es handelt sich jedoch um relativ unbedeutende Planeten. Die Orbiter sind also sehr gut über die Infrastruktur unterrichtet und setzen ihre Kräfte wohldosiert ein. Zu den aktiv eingesetzten Flottenverbänden kommen noch welche, die im Leerraum zwischen den Sternen auf Abruf bereitstehen. Sie werden gesondert dargestellt."
In dem Hologramm der Galaxis leuchteten ein halbes Dutzend rötlich strahlende Nebelgebilde auf.
„Mit den an den Nebenfronten eingesetzten und den abrufbereiten Flotten verdoppelt sich die Anzahl der C)rbiter-Schiffe auf rund achtzigtausend", führte der Offizier weiter aus. „Und es werden immer mehr. Bezeichnend ist, daß sie alle in Gebieten operieren, die zum Lebensraum von Humanoiden gehören, und besonders stark ist die Massierung im Raum des ehemaligen Solaren Imperiums.
Die Theorie, daß die Orbiter von Raumsektoren angezogen werden, in denen Weltraumbeben stattgefunden haben, hat sich als falsch erwiesen."
In dem Hologramm wurden die Bebengebiete als grünschrafflerte Körper dargestellt.
„Eine genauere Untersuchung der Weltraumbeben müßte den Orbitern eigentlich zeigen, daß es sich dabei nicht um Strukturerschütterungen handelt, die beim Auftauchen von Raumschiffen der Garbeschianer verursacht würden. Die logische Schlußfolgerung müßte für sie also sein, daß gar kein Einfall der Horden von Garbesch stattfindet oder stattgefunden hat und sie demnach einem Irrtum aufgesessen sind. Doch die Orbiter sind von der fixen Idee besessen, daß die Menschheit identisch mit den Horden von Garbesch ist. Sie negieren einfach alles, was dagegen spricht. Nun lassen Sie mich noch die Strategie der Orbiter darlegen, wie sie sich aus der bisherigen Verhaltensweise zwingend ergibt."
Der Offizier machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort: „Wir können als erwiesen annehmen, daß die Anlagen, aus denen die Keilschiffe kommen und in denen die Orbiter erschaffen werden, im Zentrum der Milchstraße liegen. Aufgrund der Produktivität dieser Anlagen ist es als gegeben zu betrachten, daß sich diese Anlagen über mehrere Welten verteilen. Das ist auch dem Bericht von Marcon Sarder zu entnehmen. Wenn wir nun Linien vom galaktischen Zentrum zu den Einsatzorten beziehungsweise den Wartepositionen der Orbiter ziehen, sieht das folgendermaßen aus."
Vom Zentrum der holographischen Milchstraße breiteten sich sternför mige Linien zu den Blinklichtern und den rötlichen Nebelgebilden aus.
„Auf den ersten Blick sieht es nicht zwingend so aus, als hätten die Orbiter sämtliche strategisch sehr wichtigen Punkte im von der Menschheit kontrollierten Raumsektor besetzt", fuhr der Offizier fort. „Aber wenn man berücksichtigt, welche Ubermacht im Wegasystem auf Tahun und auf Olymp stationiert ist, so könnte man schlußfolgern, daß die Orbiter nur Brückenköpfe errichtet haben, von denen sie leichter Aktionen gegen alle wichtigen Welten der GAVÖK und der LFT einleiten können. Welches Bild würde sich nun ergeben, wenn die Orbiter von den bis jetzt bestehenden rund zwanzig Absprungbasen gegen die Menschheit losschlagen wollten?"
Der Offizier demonstrierte es, indem er von den Blinklichtern und den rötlichen Nebelgebilden eine sternförmige Ausbreitung von Linien entstehen ließ, die sich zu einem dichten Netz verfiochten.
Und in diesem Netz war nicht nur das Solsystem eingeschlossen, sondern auch der 34.000 Lichtjahre von Sol entfernte und außerhalb der galaktischen Spirale stehende Kugelsternhaufen M-13 - das Hoheitsgebiet der Arkoniden, in dem auch die Aras beheimatet waren.
„In diesem Würgegriff können die Orbiter die Humanoiden Völker der Galaxis erdrücken", sagte der Offizier bedeutungsvoll.
Es entstand ein kurzes Schweigen, das Julian Tifflor schließlich brach, weil er merkte, daß die anderen auf eine Stellungnahme von ihm warteten.
„Ihnen ist eine eindrucksvolle Demonstratiqn gelungen, Targitt", sagte der Erste Terraner, „aber das sind alles altbekannte Tatsachen. Was wollen Sie damit erreichen?"
Der Offizier kam
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