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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Deckplatte wi¢der über der Wandöffnung und kehrte an ihren Platz in der Kommandozentrale zurück.
    Die Bildschirme zeigten einen Ausschnitt des mächtigen Runds von Ferrol und einen Teil der aus zwölftausend Einheiten bestehenden ZEL-Flotte, die sich im Orbit des achten Wegaplaneten befand.
    Und mitten darunter befand sich die KUREL-BAL und war auf Abruf bereit.
     
    *
     
    In der Kommandozentrale waren alle sieben Flibustier durch Orbiter vertreten. Manche sogar in doppelter und dreifacher Ausführung. Aber es gab nur einen Axe - nämlich Derscht.
    Chelda hatte Derscht noch nie zusammen mit einem anderen Axe-Orbiter gesehen, und es sah aus, als würde er zu solchen eine gewisse Distanz wahren, um seine Position besonders hervorzukehren.
    Dirdana war die zweite SchattenType, die Dienst in der Zentrale hatte. Sie war zusammen mit Chelda für die Positronik verantwortlich und war zudem noch Mannschaftsführerin.
    „Kennst du Tusitala?" fragte Chelda sie.
    „Nicht dem Namen nach. Was ist das für ein Typ?"
    „Ein Simudden."
    „Was willst du über ihn wissen? Soll ich die Daten abrufen?" fragte Dirdana.
    „Nein, lieber nicht", sagte Chelda schnell. „Ich kann es auch selbst tun. Aber mir liegt gar nichts daran."
    Ich müßtee die Daten zuerst eingeben, dachte das Stevenson-Bewußtsein. Wie leicht das wäre! Schließlich hatte der Vario auch die Daten über Chelda in der Mannschaftsaufstellung eingebracht.
    Chelda müßte natürlich verschwinden, aber ein Unfall ließe sich leicht inszenieren, damit der Simudden-Orbiter Tusitala ihre Stelle einnehmen konnte. Stevenson hatte schon eine ganz klare Vorstellung von dieser Simudden-Type, die Mentalität und die Charaktereigenheiten betreffend. Aber ohne das Einverständnis des Varios ging es nicht. Für einen Rollenwechsel bedurfte es eines entsprechenden Befehlsimpulses des Roboters.
    Das Hologramm war nicht nur in der Lage, Zwiesprache zwischen dem Stevenson-Bewußtsein und dem angenommenen Ich der Person, die es gerade darstellte, zu halten. Es hatte auch genügend Vorstellungskraft, die Gespräche der Wissenschaftler zu rekonstruieren, die für seine Erschaffung verantwortlich waren. Vielleicht war dies gar nicht einmal das Ergebnis des hypothetisch-deduktiven Denkens, das das Hologramm wie ein menschliches Wesen beherrschte. Möglich auch, daß die Wissenschaftler absichtlich dieses Wissen in seinem „Unterbewußtsein" gespeichert hatten, damit es abberufen werden konnte.
    Als eine Art Pseudo-Erinnerung.
    „Ich bin für klare Linien. Stevenson ist für den Vario da, wenn er die Gruft der Erkenntnis erreicht. Also soll er das Hologramm auch kommandieren können."
    „Aber es könnte Situationen geben, in denen Stevenson Entscheidungsfreiheit braucht, um dem Vario nützlich sein zu können."
    „Behandeln wir einmal den zuerst angeschnittenen Punkt. Der Vario und Stevenson arbeiten auf der Basis eines Teams zusammen. Sie sind gleichwertig. Aber eine Rangordnung muß sein, darüber gibt es keine Diskussion."
    „Einverstanden. Der Vario, als der mitten >im Leben< stehende Partnersoll das Kommando haben. Er teilt Stevenson mittels Funkbefehl die jeweiligen Rollen zu. Aber was, wenn der Vario ausfällt und Stevenson in der Rolle, die er gerade innehat, keine der Situationen angemessene Effektivität erzielt? Die Existenz des Varios könnte bedroht sein, und Stevenson allein könnte ihn retten. Stevenson ist dazu jedoch nicht aus eigener Kraft in der Lage, weil er gerade einen Müllschlukker mimt ..."
    Stevenson: Wäre ich nur ein Müllschlucker!
    Chelda: Statt zu phantasieren, solltest du dich auf deine Aufgabe besinnen.
    Stevenson: Ich laß dich noch in einen Desintegratorstrahl laufen, damit es dich atomisiert.
    Chelda: Das würde zu einer Auflösung der Energiestruktur führen und hätte auch das Erlöschen deines Stevenson-Bewußtseins zur Folge. Es wäre gleichbedeutend mit dem Tod.
    Chelda näherte sich wie zufällig einer Sprechanlage, aktivierte sie unbemerkt und seufzte: „Tusitala."
    Das war das Zeichen für den Vario.
    „Willst du nun doch die Daten über den Simudden?" fragte Dirdana zuvorkommend.
    Chelda winkte ab. Sie würde die Tusitala-Daten doch noch in den Zentralcomputer eingeben! Irgendeine Vorkehrung würden die Wissenschaftler für den Fall, daß der Vario ausfiel, getroffen haben. So ging es jedenfalls nicht weiter.
    Chelda beobachtete Derscht. Es paßte gut ins Konzept, daß der Kommandant der KUREL-BAL über Hyperkom versucht hatte,- neue

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