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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Intelligenz zusprechen konnte. Aber ihm war aufgefallen, daß die Trommelsignale eine Art der Verständigung darstellten.
    Auf jeden Fall lernten die Morser aus ihren Fehlern. Der Vario hatte nur einen einzigen durch einen Energiestoß getöteten Morser gefunden. Kadaver, die er später entdeckte, zeigten Vergiftungserscheinungen.
    Der Vario mutmaßte, daß die Schädlinge irgendwann an Bord der KUREL-BAL gelangt waren. Er konnte sich nur schwer vorstellen, daß dies schon vor 1,2 Millionen Jahren gewesen war, aber möglich wäre auch das.
    Der Großteil der Schädlinge dürfte dann umgekommen sein, als die KUREL-BAL „eingemottet" wurde.
    Entweder mangels Nahrung oder weil sich der Hangar auf einer Welt ohne Sauerstoffatmosphäre befand.
    Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt mochten dafür gesorgt haben, daß einige der Morser tiefgefroren wurden.
    Als dann wieder lebensfreundliche Temperaturen an Bord der KUREL-BAL herrschten, wurden die Schädlinge wieder aufgetaut - und vermehrten sich.
    Automatisch mit dem Uberhandnehmen der Schädlingsplage wurden überall in den Winkeln und Hohlräumen Fallen aktiviert, was für den Vario zwar nicht gefährlich, aber immerhin lästig war. Er war schon einige Male mit Gift besprüht worden, einmal war die Kanüle einer Spritze, die Gift injizierte, an seinem Metallkörper zerbrochen.
    Diesmal erreichte der Vario die Kabine von Brush Tobbon jedoch ohne besondere Zwischenfälle, sah man davon ab, daß ein Rudel schwanzklappernder Morser über ihn hergefallen war.
    Die Kabine wa rleer. Der Vario nutzte die Gelegenheit, um sie einer routinemäßigen Untersuchung zu unterziehen und fand zu seinem Erstaunen eine versteckte Uberwachungsanlage, die sich beim Betreten durch die Tür automatisch einschaltete. Der Vario baute einen Zwischenkontakt ein, durch den sich die Überwachungsanlage von der Kabine aus manuell ausund einschalten ließ. Das nahm nur wenige Minuten in Anspruch, weitere fünf Minuten später traf der Epsaler in Begleitung von Kayna Schatten ein.
    „Panika ist bei den anderen zurückgeblieben", erklärte Kayna das Fehlen von Pearl Simudden. „Es könnte sonst nämlich auffallen, wenn wir stets zu dritt in Brushs Kabine verschwinden. Axe dürfte phnehin Verdacht geschöpft haben. Er will nicht glauben, daß wir das Wissen über die Orbiter aus deren eigenen Unterlagen haben."
    „Das könnte mit seinem Besuch bei Derscht zusammenhängen", sagte der Vario und schilderte, was Chelda beobachtet hatte. „Vielleicht besteht damit auch ein Zusammenhang, daß ihr neuerdings wieder überwacht werdet."
    „Ich könnte Axe, diesem Hundesohn, den Schädel einschlagen", rief Tobbon wütend und ballte seine mächtigen Fäuste. „Jetzt, wo es erwiesen ist, daß er mit den Orbitern gemeinsame Sache macht, sollten wir ihm einen Denkzettel verpassen."
    „Nicht so hitzig", ertmahnte der Vario. „Axes Doppelspiel könnte auch nützlich für uns. sein. Zum Beispiel, wenn ihr ihm falsche Informationen zukommen läßt."
    „Axe dürfte nicht der einzige Uberläufer sein", sagte Kayna. „Josto hat auf mich einen betrunkenen Eindruck gemacht. Jetzt ist mir klar, daß Axe ihn mit Schnaps gekauft haben muß."
    „Im Augenblick reicht es, daß ihr wißt, woran ihr seid", sagte der Vario. „Auf keinen Fall dürft ihr versuchen, die Verräter mit roher Gewalt zu belehren. Damit erreicht ihr höchstens das Gegenteil."
    „Dieser Meinung ist auch Panika" sagte Kayna. Sie fügte hinzu: „Du darfst von Axe und Josto keine falschen Rückschlüsse auf uns ziehen, Vario. Ich glaube, wir haben uns während der Gefangenschaft bei den Orbitern doch gewandelt."
    „Und das in positivem Sinn", bestätigte der Vario. „Ich weiß, daß ihr inzwischen ein starkes Verantwortungsbewußtsein entwickelt habt. Für mich kommt das gar nicht so überraschend. Der Mensch wachst mit den Aufgaben, und ein von der Gesellschaft Verstoßener kann in diese zurückfinden, wenn er sie gefährdet sieht."
    „Wie ist die Lage?" fragte Kayna, der das angeschnittene Thema anscheinend doch unbehaglich wurde.
    „Die KUREL-BAL ist mit Kurs ins Milchstraßenzentrum gestartet", antwortete der Vario. „Unser Plan hat also funktioniert. Ihr müßt nur darauf achten, daß er nicht von Axe oder Josto gefährdet wird. Vielleicht könntet ihr deren Vertrauen sogar zurückgewinnen, wenn ihr sie einweiht. Das würde Vor allem Axe zeigen, daß ihr ihn für vollwertig hält."
    „Axe ist ein Schwachkopf", sagte Tobbon überzeugt.

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