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0955 - Blutiger Dschungel

0955 - Blutiger Dschungel

Titel: 0955 - Blutiger Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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geistigen Entwicklungsstufe eines Pubertierenden. Als er auf Maiisaros Welt die Ebene des Pools entdeckte, wurde er mit der Kreatur konfrontiert, die sich aus den Millionen von Bruchstücken der zerstörten Wurzeln gebildet hatte.
    Auf Lakirs Heimatwelt lautete der Name für eine Wurzel Geschor , also hatte sie das Konglomerat aus den winzigen Überresten so getauft. Geschor hatte sein Entstehen selbst in Worte gefasst:
    » Das Böse hat diesen Pool heimgesucht, als Maiisaro ihre Welt für kurze Zeit verlassen hatte. Es zerstörte sinnlos - nichts blieb mehr, wie es gewesen war. Als das Licht der Wurzeln heimkam, da fand sie die meisten von uns zerfetzt und tot vor, doch einige Fragmente hatten überlebt. Maiisaro kümmerte sich darum, versuchte noch zu retten, was eine Zukunft in sich trug. Viel war es nicht, doch sie gab sich die größte Mühe. Dann ging sie erneut und kehrte nicht mehr zu uns zurück. Wir, die noch Leben in uns hatten, versammelten uns, um zu einem Korpus zu werden. Doch auch die, die ohne Leben waren, sammelten wir auf und vereinten uns mit ihnen. Alles sollte bei uns sein. «
    Und Geschor schien über unglaubliche Fähigkeiten zu verfügen - die etwa 30 Meter durchmessende Kugel besaß die Macht zu heilen. Lakirs Abhängigkeit von Tabletten war hier auf Maiisaros Welt wie Butter in der Sonne vergangen - und nun hatte Geschor in Ted Ewigk jemanden gefunden, der dringend der Hilfe bedurfte. Ted begab sich in das Innere der Kugel. Niemand wusste, was dort geschah, doch Ewigk kommunizierte mit seiner Umwelt. Zamorra wurde schnell klar, dass sich sein Zustand besserte. Das alles ging langsam vonstatten, doch Ted erhielt schon bald erste Erinnerungen zurück.
    Seither war vieles geschehen, vieles, das den Professor so vereinnahmt hatte, dass er von seinem alten Freund auf Maiisaros Welt abgelenkt wurde. Für ihn war klar, dass Ewigk dort in relativer Sicherheit und gut behütet war.
    Doch nun stand Lakir vor ihm - und der Ausdruck auf ihrem Gesicht versprach keine guten Neuigkeiten. Was sie zu erzählen hatte, dauerte nicht sehr lange. Die letzten Sätze brachten den Grund ihrer Aufregung genau auf den Punkt.
    »Ich kann keine Verbindung mehr zu Geschor aufnehmen - und zu Ted auch nicht. Es ist, als wäre er überhaupt nicht mehr in dem Wurzelwesen. Und Geschor selbst nimmt von Tag zu Tag eine dunklere Färbung an. Ich habe Angst, dass er… stirbt.«
    Nicole Duval hatte die ganze Entwicklung um Ted und Maiisaros Welt nicht persönlich erlebt, denn in dieser Zeit hatten Zamorra und sie getrennt gelebt. Sie kannte das alles nur aus Zamorras Berichten. Daher hielt sie sich erst einmal ein wenig zurück. Ihre weibliche Auffassungsgabe signalisierte ihr jedoch sofort etwas, dass Zamorra sicher noch nicht bemerkt hatte. Vinca stand die ganze Zeit über im Hintergrund, als gehöre er überhaupt nicht in diese Szenerie. Nicole war sicher, dass die ständige Trennung von Lakir dem Paromer schwer zu schaffen machte. Er fühlte sich vernachlässigt, denn Lakir verbrachte den Löwenanteil ihrer Zeit auf Maiisaros Welt. Nicole ahnte, dass sich da etwas in Vinca aufbaute, das irgendwann einmal zum Ausbruch kommen musste.
    Zamorra sah reichlich ratlos aus.
    »Was können wir da tun?« Er blickte Lakir an. »Du bist mit Maiisaros Welt vertraut - fällt dir da nichts ein?« Der Parapsychologe hätte sich sicher lieber mit einem Haufen Vampiren herumgeschlagen, als nach einer Diagnose für die Heilung eines offenbar erkrankten Wurzelwesens zu grübeln - wäre da nicht Ted gewesen, den das ja auch betraf.
    Lakir hob die Hände. »Das könnte uns vielleicht Maiisaro sagen, doch die ist für uns alle nicht erreichbar. Bitte, ihr müsst mit mir kommen. Vielleicht fällt euch ja eine Lösung ein, wenn ihr vor Ort seid. Vielleicht kann Merlins Stern etwas tun?«
    Zamorra schüttelte wortlos den Kopf. Lakir traute der Silberscheibe mehr zu, als die leisten konnte - oder zu leisten bereit war. Seit Zamorra das Amulett in Asmodis' Hände gegeben hatte, forderte sie vom Meister des Übersinnlichen Tribut, wenn sie ihm zu Diensten sein sollte: Jeder Einsatz zehrte an Zamorras Kräften, seiner körperlichen und geistigen Energie. Das ging bis zur völligen Erschöpfung - und wenn er es nicht kontrollieren würde, sicher auch bis zum Tod. Der Professor musste sich also ganz genau überlegen, ob er nicht auch ohne Merlins Stern auskam, wenn die Lage es nicht absolut erforderte.
    »Daran glaube ich nicht, aber unter Umständen

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