0956 - Niemandsland der Träume
hervorkletterten Es waren langgliedrige Wesen mit oliviarbener Haut und eckigen Paketen auf Brust und Rücken. Es wurden mehr und mehr; wieder ließ hier und dort die ablaufQnde Flut Baumstämme zurück, die sich rasend schnell weiß färEten. Das Wasser war an den mr?isten Stellen vollkommen verdunstet, und die stechende und trockene Hitze machi.e sich mehr als unangenehm bemer-kbar. Die Gestalten warfen den dunkel gekleideten Fremden kurze Blicke zu. Sie wirkten desinteressiert. Dann liefen sie, ohne sich um irgend etwas zu kümmern, auf die Oase zu. Als zwei der Fremden zusammenstießen, zog einer von ihnen eine stumpfnasige Waffe und schoß auf das auffallende, an der Brust angebrachte Anhängsel.
Ein schrilles Pfeifen ertönte und hallte über die strahlende Wüste. Der Getroffene sank zu Boden und berührl.e mit seinem Körper die Kügelchen Aus den einzelnen Kugeln iuckten verschiedenfarbige Strahlen hervor und zersetzten das Körpergewebe binnen kurzer Zeit.
Starr vor Erstaunen und Schrekken standen die Raumfahrer da, während um sie herum alles lief und rannte und sich bekämpfte.
Das Holz der Bäume wurde von den Blitzen erfaßt, löste sich wie Zunder auf und fiel in kleinen aschefarbenen Flocken auseinander. Z`igernd setzte sich Rhodan in Bewegung und rief: „Die Fremden scheinen zu wissen, daß es nur in der Oase Rettung giht. Wir müssen dorthin."
Die Ober.tläche der Wüste war den zerstörerischen Kräften aus dem Innern der urzähligen Kugeln ausgesetzt. Vielfarbige Blitze umzüngelten die Stiefel der Raumfahrer, als sie in die Richtung des Zentrums rannten.
Demeter folgte Rhodan und gab zurück: „Die Baumreste werden zerstört. Das sind tödliche Strahlen! Seht den Körper des Fremden an."
Sie kamen, hintereinander laufend, an den Resten des Niedergeschossenen vorbei. Die Knochen und das Zellgewebe lösten sich so schnell auf, daß die Raumfahrer zusehen konuten.
Es war ein gespenstischer Anblick die Ausgesetzten spurteten vorbei und zogen, als eine Glutbahn über sie hinwegorgelte, die Waffen.
„Wir werden um unseren Platz in der Oase kämpfen müssen!" schrie der Arkonide und überholte Demeter.
Unter seinen Tritten barst ein Teil eines weißen Baumes auseinander und wirbelte in einem Schwarm von Flokken hoch. Die Glaskügelchen sandten ihre blitzende Strahlung aus, und der Eindruck der Gefahr nahm abermals zu - nur wenige S;ekunden lang hatten sie sich von den überstandenen Schrecken erholen können. Rhodan unterstrich voller Grimm: „Wir werden kämpfen! Und zwar gegen unzählige Konkurrenten."
Die Gedanken, zwischen Realität und Illusion überhaupt einen Unterschied feststellen zu können, kamen ihnen erst gar nicht. Wieder schoß man auf die Raumfahrer. Aber auch an anderen Stellen rund um die Oase bekämpften sich schreiend die Überlebenden der rätselhaften Flut. Oas Holz der angeschwemmten Bäume die floßartigen Rettungsgeräte und die tonnenförmigen Abschnitte, auf denen sich die Planetarier gerettet hatten, verschwanden in überraschender Schnelligkeit unter den funkelnden Blitzen der strahlenden Glaskügelchen. Die Hitze und die Leuchtkraft der gelben Sonne waren unerträglich geworden.
Rhodan duckte sich vor einem heranzuckenden Feuerstrahl und schoß nach vorn und nach rechts. Atlan rannte an ihm vorbei. Rhodan versuchte, nur diejenigen Wesen zu treffen, die ihm selbst nach dem Leben trachteten.
Je näher sich die vielen Flüchtigen am Rand der Oase befanden, desto mehr von ihnen schienen plötzlich aufgetaucht zu sein. Die Abstände zueinander verringerten sich, trotz der vielen Sterbenden und Toten. Einzelheiten der Oase wurden deutlich sichtbar; sie wirkte wie eine erhöhte Plattform hinter einem Wasservorhang, der aus unsichtbaren Düsen in die Höhe gewirbelt wurde. Im Zentrum der rettenden Fläche erhoben sich große und mächtige Bäurne, von Nässe triefend und die Illusion von Kühle und Rettung vermittelud. An den Rändern standen kleinere Büsche und seltsame Gewächse, die schiefen Sonnenschirmen oder phantastischen Pilzen ähnelten.
„Schneller, Perry!" schrie Demeter, die schräg hinter Atlan auf die Kante der Oase zurannte.
Wieder fuhr ein Schuß vor Rhodan in die Masse der strahlenden Kügelchen hinein. Nicht eines davon verformte sich oder wurde zerstört. Das funkelnde Strahlen nahm zu. Schüsse dröhnten von links und rechts. Atlan wirbelte herum, feuerte auf einige der schlanken Wesen und dann direkt auf Demeter. Sie warf sich im letzten
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